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Arche

Arche

Titel: Arche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Morrison
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Spaß machen.«
    »Bei einem Lkw? Das soll wohl ein Witz sein. Warum denn das?«
    »Es ist ein Liebherr T 282B, Schweizer Fabrikat, über sieben Meter hoch. Unbeladen bringt das Ding ein Gewicht von zweihundert Tonnen auf die Waage.«
    »Wahnsinn, ein Fahrzeug von dieser Größe kann ich mir gar nicht vorstellen.«
    »Es ist der größte Lastwagen der Welt. Eine Art dreistöckiges Gebäude auf Rädern. Wenn er voll beladen ist, wiegt er doppelt so viel wie eine 737 beim Start. Die Reifen haben einen Durchmesser von drei Meter fünfundsechzig. Jeder einzelne ist schwerer als jedes Auto, das Sie bisher gefahren sind. Ein Bergwerk in Wyoming hat uns mit dem Test beauftragt. Für jemanden, der sich überlegt, ob er zwanzig davon anschaffen will, zahlt sich unser Honorar aus. Der Stückpreis beträgt vier Millionen.«
    »Klingt ziemlich unglaublich.«
    »Da wir vorher nach Seattle müssen, heißt das leider, dass ich noch warten muss, bis ich eine Runde drehen darf.«

    Die restliche Fahrt verlief schweigend. Sie fuhren über die Hoover-Staumauer nach Arizona. In der herben Wüstenlandschaft wuchsen nur wenige Bäume. Die Luft flimmerte, denn die Temperatur lag schon am frühen Morgen weit über dreißig Grad.
    Etwa vierzig Kilometer nördlich von Kingman zeigte das Navigationsgerät an, dass sie sich der Absturzstelle näherten. Tyler steuerte den Jeep auf eine unbefestigte Zufahrtsstraße. Eine Minute später sahen sie einige Fahrzeuge. Die Satellitenschüsseln auf dreißig Kleinbussen sahen aus wie weiße Tupfen in der Landschaft. Reporter mit Mikrofonen berichteten vor Kameras, was sie über den Absturz erfahren hatten, der einen der berühmtesten Prominenten der Welt das Leben gekostet hatte.
    Sie fuhren an den Fahrzeugen vorbei, bis sie zu einer Straßenbarriere der Polizei von Arizona kamen. Ein berittener Polizist wies sie an zu halten.
    »Von hier ab ist keine Presse mehr zugelassen.«
    »Wir sind keine Journalisten«, erklärte Tyler. »Wir gehören zu Gordian Engineering.« Er reichte dem Polizisten seinen Ausweis.
    Nach einem kurzen Blick darauf gab dieser ihn zurück. »Sie werden erwartet, Dr. Locke. Nicht ganz einen Kilometer von hier.«
    »Danke.«
    Er fuhr weiter, bis sie eine neue Ansammlung von Fahrzeugen sichteten. Es waren in der Hauptsache Polizeifahrzeuge, Feuerwehrzüge und Leichenwagen der Gerichtsmedizin. Es standen aber auch drei Geländefahrzeuge und ein Sattelschlepper für Gefahrgutsicherung dabei. Daneben beugten sich zwei Leute in Schutzanzügen über eine Reihe grausiger schwarzer Säcke, in denen die bisher geborgenen Leichenteile enthalten
sein mussten. Tyler verstand nicht, was das Fahrzeug für Gefahrgutsicherung an der Absturzstelle zu suchen hatte. Gefährliche Chemikalien hatte die Maschine nicht an Bord haben dürfen, und das Kerosin war schon längst verbrannt.
    Ein Wagen stand etwas abseits vom Rest. Das Logo von Gordian war darauf abgebildet, ein Zahnrad, von vier Symbolen umgeben, die für die Schwerpunkte der Firma standen: eine Stichflamme, ein Blitz, ein Flugzeug über einem Auto und eine stilisierte menschliche Gestalt.
    Eine sportliche Frau in den Dreißigern stand daneben und sprach in ein Handfunkgerät. Als sich der Jeep näherte, blickte sie auf. Sie trug eine Baseballmütze von Gordian, ein Trägertop, Jeans und Latexhandschuhe. Als sie Tyler erkannte, steckte sie ihr Walkie-Talkie in den Gürtel und kam zum Jeep.
    Tyler sprang heraus und schüttelte ihr die Hand. Sie nickte Grant zu, und Tyler stellte Dilara seine Kollegin Judy Hodge vor.
    »Schön, Sie zu sehen, Judy«, begrüßte er sie. »Das sieht ja hier nach einem Mordsspaß aus.«
    »Die Polizei hat bereits zwei Reporter erwischt, die sich an der Straßensperre vorbeigeschmuggelt hatten«, erwiderte Judy. »Und gegen Souvenirjäger haben wir uns auch schon wehren müssen. Ich bin so froh, dass wir unsere Kennzeichnungsmethode haben. Wir müssen das Zeug so schnell wie irgend möglich von hier wegbringen. Ich hatte keine Ahnung, wie verrückt Haydens Fans sein können.«
    Gordian hatte die Methode, von der Judy sprach, speziell für Flugzeugabstürze entwickelt. Jedes Teil wurde mit einer digitalen Kamera fotografiert, gleichzeitig seine exakte GPS-Ortung aufgezeichnet. Dann wurde ein Strichcode mit einer Identifikationsnummer ausgedruckt und an dem entsprechenden Wrackteil befestigt. Die Daten wurden automatisch
an Gordians Zentralcomputer übermittelt, der dann eine Karte erstellte, auf der jedes

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