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Arche

Arche

Titel: Arche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Morrison
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Seuche handelte, warum hat Noah dann ein Schiff gebaut, um die Tiere aufzunehmen? Das ergibt keinen Sinn.«
    »Ah, Sie mutmaßen schon wieder. Ich habe tatsächlich entdeckt, wo sich die Arche befindet.«
    »Sie wollen wohl sagen, mein Vater hat es entdeckt.«
    »Das ist allerdings wahr. Er war ein brillanter Kopf.«
    Dilara fiel auf, dass Ulric die Vergangenheitsform benutzte. Sie hatte schon lange den Gedanken aufgegeben, dass ihr Vater noch leben könnte, aber dennoch brach es ihr das Herz
    »Sie sprachen vorhin davon, dass sich in der Arche noch etwas anderes befinde. Was?«
    »Das Überbleibsel einer Seuche.«
    »Es ist Abertausende von Jahren intakt geblieben?«
    »Ja. Selbst wenn das schwer zu glauben ist. Denken Sie nach, Dilara. Von Rex Hayden und seinen Freunden blieben nur noch die Skelette übrig. Ich weiß, dass Sie sie gesehen haben. Ein Relikt aus Noahs Arche war der Samen, mit dem ich begonnen habe. Ich habe ihn nur verändert.«
    »Warum?«
    »Ich wollte nicht jedes Tier auf Erden töten. Ich bin Biochemiker. Mein Unternehmen verfügt über Mittel, von denen andere nur träumen können. Die Seuche zu Zeiten der Arche Noah war ein Prion. Brutal griff es alles an, was kreucht und fleucht, zerlegte jedes Gewebe in seine Bausteine. Nach Jahren der Forschung gelang es uns, seine Wirkung auf eine Spezies zu beschränken. Auf den Menschen.«
    »Damit Sie nicht nur Noah spielen können, sondern auch
lieber Gott? Sie fassen den Beschluss, die Menschheit auszulöschen, und dann schwingen Sie sich auf zum Patriarchen, der die Erde aufs Neue bevölkert?«
    »Nicht ich habe den Beschluss gefasst. Das war Gott. Wie hätte er mir sonst erlaubt, das Arkon-A zu finden? Ich bin nichts weiter als sein Instrument.«
    »Arkon-A ist das Prion aus dem Relikt?«
    »So habe ich es getauft«, sagte Ulric. »Arkon-A war die ursprüngliche Seuche. Arkon-B war unser erster Versuch, der nur bei Menschen wirkte. Zu aggressiv. Unbrauchbar für mein Vorhaben. Es tötete zu schnell, um sich auszubreiten. Deshalb habe ich mir die Zeit gelassen, Arkon-C zu entwickeln. Diesen Stamm lasse ich in zwei Tagen verbreiten.«
    »Und warum erzählen Sie mir das alles?«
    »Sehen Sie den Tatsachen ins Gesicht, Dilara. Sie sind in meiner Hand. Als Archäologin gehören Sie zu den wenigen Menschen, die meine Leistung wahrhaft würdigen können. Eines Tages hoffe ich sogar, die Arche Noah selbst zu bergen. Jemanden mit Ihren Talenten könnte ich in der neuen Welt gebrauchen. Vielleicht begleiten Sie mich.«
    Dilara kam die Galle hoch. »Lieber würde ich verrecken.«
    »Vielleicht ändern Sie Ihre Meinung noch, nachdem unsere neue Flut die Erde gesäubert hat. Zu den letzten Frauen zu gehören, könnte berauschender sein, als Sie es sich vorstellen.«
    Sie merkte, dass er tatsächlich von ihr angezogen war. Wie den meisten machthungrigen Männern reichte ihm eine Frau nicht, mochte sie auch noch so schön sein. Und wenn man sich vorgenommen hatte, die Welt wieder zu bevölkern, warum sollte er dann nicht gleich einen Harem gründen? Der Gedanke ekelte sie an, aber vielleicht konnte sie ja Vorteil daraus schlagen.
    »Sie haben Recht. Ich werde wohl abwarten müssen.«
    »Oh, ich gebe mich keinen Illusionen hin, Dilara. Es wird
eine ganze Weile dauern. Noch sind Sie nicht so weit und werden mich wahrscheinlich bei erster Gelegenheit verraten. Aber in sechs Monaten … wird sich viel verändert haben.«
    Er stand auf, um zu gehen. Dilara versuchte ihn zurückzuhalten.
    »Bleiben Sie! Ich finde das Thema faszinierend. Ich würde gern noch mehr erfahren über die Arche.«
    »Wir werden später noch viel Zeit haben. Wir sind im Landeanflug.«
    »Ich will alles wissen. Wenn ich Ihre Partnerin werde, habe ich das verdient, oder nicht?«
    »Alles weiß nur ich«, wies Ulric sie zurecht. Er ging in die vordere Kabine und schloss die Tür.
    Dilara zerbrach sich den Kopf über ihren nächsten Schritt.

42. KAPITEL
    Tyler saß im Firmenjet auf dem Weg zum Versuchsgelände in Phoenix, flog aber nicht selbst, weil er zu viel zu erledigen hatte.
    Zuerst einmal sollte das FBI die Nachricht verbreiten, dass ein Special Agent und Dr. Tyler Locke bei einem Handgemenge an Bord der Genesis Dawn getötet worden seien. Dann würde sich Ulric keine Gedanken machen, wenn er nichts mehr von Perez hörte.
    Als Nächstes musste er herausfinden, wohin Dilara gebracht worden war. Er vermutete, dass er sie entweder befragen wollte oder dass sie ihm als potentielles Pfand diente.

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