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Arche

Arche

Titel: Arche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Morrison
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Fund nicht bekannt geben zu können, aber das wäre mit meinem großen Plan unvereinbar gewesen.«
    Gegen ihren Willen und trotz ihrer gegenwärtigen Lage freute sich Dilara über den Erfolg ihres Vaters.
    »Haben Sie die Arche mit eigenen Augen gesehen?«
    »Ich bin nicht hineingegangen. Es hätte zu viel Aufsehen erregt. Aber ich weiß, wo sie ist, dass es sie wirklich gibt und dass das, was ich bereits einmal an mich gebracht habe, nochmals in ihr enthalten ist. Das habe ich alles Ihrem Vater zu verdanken.«
    Dilara schnellte aus ihrem Sitz hoch, soweit die Fessel es erlaubte.
    »Wo ist mein Vater?«, schrie sie Ulric an.
    »Das weiß ich nicht.« Sie sah, dass er log.
    »Hat mein Vater Ihnen bei Ihrem Plan geholfen?«
    »Ohne seine Arbeit wäre das alles nicht in Gang gekommen. Ihr Freund Sam Watson hat uns miteinander bekannt gemacht. Ich erwähnte Watson gegenüber, dass ich nach der Arche Noah suche, und er sagte mir, Ihr Vater sei einer der führenden Gelehrten auf dem Gebiet. Zwei Jahre lang hat er für mich gearbeitet. Dann kam es zu unserem großen Durchbruch. Vielmehr zu seinem. Und danach war er nicht mehr so entgegenkommend, wie ich es mir gewünscht hätte. Aber ohne seine Entdeckung wäre nichts von alledem möglich gewesen. Gott hat ein Zeichen gegeben, dass ich sein Instrument sein soll.«
    Bei dem Kerl war eine Schraube locker, aber Tyler hatte völlig Recht, er war unglaublich clever, dachte Dilara. Sie musste
sich sammeln, musste ihren Abscheu unterdrücken. Sie setzte sich wieder und strich über ihr Kleid.
    »Eine Flut, die sechstausend Jahre her ist, was könnte die Ihnen an die Hand geben?«, fragte sie freundlich. »Ein Fluss ist über die Ufer getreten, oder das Schwarze Meer ist voll gelaufen, als das Mittelmeer den Bosporus durchbrach, na wenn schon.«
    »Ah, nun wird es interessant. Sie gehen davon aus, dass die Sintflut eine Wasserflut war.«
    »Was sonst?«
    »Ich wünschte mir zwar sehr, dass die Bibel wörtlich zu verstehen ist«, fuhr er fort, »es kommt jedoch auf die Metaphorik an.« Dilara fiel auf, dass Ulric mit ihr sprach, als sei sie ein Kind und keine promovierte Archäologin. Aber sie sah über seine Herablassung hinweg.
    Sie zitierte: »›Ich will nämlich die Flut über die Erde bringen, um alle Wesen aus Fleisch unter dem Himmel, alles, was Lebensgeist in sich hat, zu verderben. Alles auf Erden soll verenden. ‹ Mir scheint das ziemlich eindeutig.«
    »Das Wasser ist das Mittel der Zerstörung, aber nicht die Ursache. Denken Sie darüber nach. Was haben Sie in jüngster Zeit gesehen, worauf diese Beschreibung passt?«
    Dilara musste unwillkürlich an das Flugzeugwrack denken. An den glänzenden weißen Knochen, den sie gefunden hatten, an dem keinerlei Fleisch mehr war.
    »Der Absturz …«, sagte sie, tief Luft holend. »Die Passagiere haben sich aufgelöst.«
    »Genau«, sagte Ulric. »Ihr Fleisch wurde buchstäblich zerstört. Deshalb ist die Flut keine Wasserkatastrophe. Das Wasser hat sie nur gebracht. Die Flut war eine Krankheit.«

40. KAPITEL
    Drei Stunden nachdem Tyler die Genesis Dawn mit dem Gerät verlassen hatte, das sie in Sebastian Ulrics Kabine gefunden hatten, saß er in einem Observationsraum der Seuchenschutzbehörde in Atlanta. Auf den Monitoren waren mit Schutzanzügen bekleidete Ärzte des Hochsicherheitslabors zu sehen.
    Sie öffneten den Koffer unter größten Vorsichtsmaßnahmen. Die darin befindliche Apparatur war hochkompliziert. Drei Zylinder von der Größe einer Zweiliter-Wasserflasche waren untereinander durch Metallröhrchen verbunden. Sie waren jeweils rot, blau und weiß. Vom blauen Zylinder führte ein Röhrchen nach außen.
    Die Öffnung des Koffers hatte automatisch verschiedene Mechanismen in Gang gesetzt. Eine klare Flüssigkeit wurde von dem weißen Zylinder in den blauen gepumpt. Der rote Zylinder gab seinen Inhalt in einen Luftstrom ab. Die Labortechniker traten einen Schritt zurück, aber die ausströmende Luft schien keine Wirkung auf ihre Schutzanzüge zu haben. Innerhalb von Sekunden hörte der weiße Zylinder auf, Flüssigkeit in den blauen Zylinder zu pumpen, und der Luftstrom aus dem roten Zylinder verlangsamte sich zu einem leisen Zischen. Man verschloss die Zylinder und entnahm jedem eine Probe.
    Tyler hatte die Zuständigen darüber informiert, dass der Verdacht bestand, die Substanz in den Zylindern könne mit der Biowaffe aus Rex Haydens Flugzeug verwandt und also extrem tödlich sein. Er merkte, dass man seine

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