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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verbrechen lohnt sich
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Mietvertrag zur Verlängerung ansteht, verlangt eine Senkung des Preises oder will seinen Vertrag gar nicht erst erneuern.«
Angus lachte. »Vielleicht sollten Sie nach Jersey ziehen. Da würden Sie zumindest …«
»Wir sollten uns jetzt umziehen«, unterbrach ihn Ruth, »sonst kommen wir zu spät zum Konzert der Jungs.«
Henderson blickte auf die Uhr. »Tut mir Leid, Max«, entschuldigte er sich. »War nett, sich mit Ihnen zu unterhalten. Aber Ruth hat Recht. Vielleicht sehen wir uns ja wieder.«
»Ich würde mich freuen.« Max stellte sein Glas auf ein Tischchen und stieg auf sein eigenes Boot zurück, während die Hendersons unter Deck verschwanden.
Max nahm wieder sein ziemlich abgegriffenes Taschenbuch. Er fand nach längerem Blättern zwar die richtige Stelle, konnte sich jedoch nicht auf den Roman konzentrieren. Dreißig Minuten später kamen die Hendersons in Abendkleidung an Deck zurück. Max winkte ihnen noch zu, als sie auf dem Kai in ein wartendes Taxi stiegen.
    Als Ruth am nächsten Morgen mit einer Tasse Tee an Deck kam, stellte sie enttäuscht fest, dass die Sea Urchin nicht mehr neben ihnen lag. Sie wollte sich gerade wieder unter Deck begeben, als sie ein vertrautes Boot in den Hafen segeln sah. Sie rührte sich nicht von der Stelle, als die Segel beim Näherkommen größer wurden und hoffte, dass Max zu der gleichen Anlegestelle kam wie am Abend zuvor. Sie tat, als bemerkte sie es nicht.
    Sobald Max sein Boot vertäut hatte, rief er zu Ruth hinüber: »Wo ist Angus?«
»Er holt die Jungs ab und geht mit ihnen zu einem Fußballspiel. Er wird wohl nicht vor dem Abend zurück sein«, fügte sie unnötigerweise hinzu.
»Dann kommen Sie doch mit mir zum Lunch, Ruth. Ich kenne ein kleines italienisches Restaurant, das noch nicht von Touristen überlaufen ist.«
Ruth tat, als müsste sie erst nachdenken, bevor sie schließlich antwortete: »Also gut, warum nicht.«
»Wie wär’s in einer halben Stunde?«, schlug Max vor.
Ruth nickte zustimmend und verschwand wieder unter Deck. Allerdings wurden aus den dreißig Minuten fünfzig. Max wollte sich die Wartezeit wieder mit seinem Roman verkürzen, doch auch diesmal konnte er sich nicht richtig darauf konzentrieren.
Als Ruth endlich auftauchte, trug sie einen Minirock aus schwarzem Leder, eine weiße Bluse und schwarze Strümpfe, und hatte selbst für Brighton etwas zu viel Make-up aufgetragen.
Max blickte auf ihre Beine. Nicht übel für eine Achtunddreißigjährige, dachte er. Allerdings fand er ihren Rock etwas zu eng und viel zu kurz.
»Sie sehen großartig aus.« Er bemühte sich, überzeugend zu klingen. »Wollen wir gehen?«
Ruth stieg zu ihm auf den Kai. Sie schlenderten zur Stadt und plauderten, bis Max in eine Seitenstraße einbog und vor einem Restaurant namens Venitici stehen blieb. Als er Ruth die Tür öffnete, konnte sie ihre Enttäuschung nicht verbergen, so überfüllt war das Lokal. »Hier werden wir nie einen Tisch bekommen«, unkte sie.
»Oh, da wäre ich mir nicht so sicher«, entgegnete Max. Der Ober steuerte bereits auf sie zu.
»Ihren üblichen Tisch, Mr. Bennett?«
»Ja, bitte, Valerio.« Sie wurden zu einem Tisch in einer ruhigen Ecke geführt.
Kaum saßen sie, fragte Max: »Einen Aperitif, Ruth? Vielleicht ein Glas Sekt?«
»Ja, gern«, erwiderte sie, als wäre sie es so gewöhnt; dabei hielt Angus so etwas für eine Extravaganz, außer vielleicht an ihrem Geburtstag.
Max schlug die Speisekarte auf. »Das Essen ist hier ausgezeichnet, vor allem die Gnocchi, die Valerios Frau selbst macht. Sie zergehen auf der Zunge.«
»Hört sich gut an.« Ruth schlug ihre Speisekarte gar nicht erst auf.
»Und als Beilage vielleicht einen gemischten Salat?«
»Ja, gern.«
Max klappte die Speisekarte zu und blickte über den Tisch. »Die Jungs können nicht von Ihnen sein. Nicht, wenn sie schon auf ein Internat gehen.«
»Wieso nicht?«, fragte Ruth verlegen.
»Nun … ich meine, wegen Angus’ Alter. Ich dachte, dass sie seine Söhne aus einer früheren Ehe sind.«
»Nein.« Ruth lachte. »Angus hat erst geheiratet, als er über vierzig war. Ich fühlte mich sehr geschmeichelt, als er mich bat, seine Frau zu werden.«
Max schwieg.
»Und Sie?«, wollte Ruth wissen, ehe der Ober an den Tisch trat und ihnen vier verschiedene Brotsorten anbot.
»Ich war schon viermal verheiratet«, erwiderte Max.
Ruth riss erschrocken die Augen auf, bis Max sich vor Lachen fast überschlug.
»Nein, nein, noch nie«, gestand er. »Ich habe die Richtige wohl noch nicht

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