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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verbrechen lohnt sich
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kennen gelernt.«
»Sie sind ja auch noch jung genug, Ihre Traumfrau zu finden«, meinte Ruth.
»Ich bin älter als Sie«, behauptete Max galant.
Ruth seufzte. »Bei einem Mann spielt das Alter keine so große Rolle.«
Der Ober kam wieder an ihren Tisch. Er hielt einen Block in der Hand und blickte Max fragend an.
»Zweimal Gnocchi und eine Flasche vom eigenen Barolo«, bestellte Max und reichte dem Ober die Speisekarten. »Und eine große Portion Salat für uns beide, mit Spargel, Avokados und Salatherzen – Sie kennen ja meinen Geschmack.«
»Selbstverständlich, Mr. Bennett«, versicherte ihm Valerio.
Max wandte seine Aufmerksamkeit wieder seinem Gast zu. »Findet jemand in Ihrem Alter Jersey nicht ein wenig langweilig?« Er lehnte sich über den Tisch und strich die blonde Strähne, die sich selbstständig gemacht hatte, aus Ruths Stirn.
Ruth lächelte schüchtern. »Es hat seine Vorteile«, antwortete sie nicht sehr überzeugend.
»Zum Beispiel?«, wollte Max wissen.
»Nur zwanzig Prozent Steuern.«
»Für Angus mag das ja ein guter Grund sein, aber doch nicht für Sie! Ich lebe lieber in England und bezahle vierzig Prozent.«
»Jetzt, da er im Ruhestand ist und wir ein festes Einkommen haben, passt uns das recht gut. In Edinburgh hätten wir den gleichen Lebensstandard nicht aufrechterhalten können.«
»Da ist Brighton also eine hübsche Abwechslung.« Max lächelte.
Valerio kehrte mit zwei Tellern Gnocchi zurück, und ein anderer Ober lud eine Riesenschüssel Salat auf dem Tisch ab.
»Ich kann mich nicht beklagen.« Ruth nippte an ihrem Sekt. »Angus ist immer sehr zuvorkommend. Es fehlt mir an nichts.«
»Nichts?«, wiederholte Max. Seine Rechte verschwand unter dem Tisch und legte sich auf ihr Knie.
Ruth wusste, dass sie sofort auf Distanz hätte gehen müssen, aber sie tat es nicht.
Als Max die Hand schließlich wegzog, um sich auf seine Gnocchi zu konzentrieren, versuchte Ruth, so zu tun, als wäre nichts geschehen. »Gibt es im West End irgendetwas, das einen Besuch lohnen würde?«, fragte sie beiläufig. »Ich habe gehört, dass Ein Inspektor kommt gut ist.«
»Das ist wirklich sehr gut«, versicherte Max. »Ich war bei der Neuinszenierung.«
»Ach? Wann war das?«, erkundigte Ruth sich arglos.
»Vor ungefähr fünf Jahren.«
Ruth lachte. »Jetzt, da Sie wissen, wie weit ich hinter dem Mond bin, können Sie mir ja sagen, was ich mir anschauen sollte.«
»Nächsten Monat wird der neue Tom Stoppard uraufgeführt.« Max machte eine Pause. »Wenn es Ihnen möglich wäre, ein paar Tage wegzukommen, könnten wir gemeinsam ins Theater gehen.«
»So einfach ist das nicht, Max. Angus erwartet, dass ich bei ihm auf Jersey bleibe. Wir kommen nicht allzu oft nach London.«
Max blickte auf ihren leeren Teller. »Sieht ganz so aus, als würden die Gnocchi ihrem Ruf alle Ehre machen.«
Ruth bestätigte es mit einem Nicken.
»Sie sollten die Creme brülee probieren, ebenfalls eine Spezialität von Valeries talentierter Gattin.«
»Lieber nicht. Ich war schon drei Tage nicht im Fitnesscenter. Nein, ich nehme lieber Kaffee.« Ruth runzelte die Stirn, als ihr ohne Aufforderung ein weiteres Glas Sekt vorgesetzt wurde.
»Stellen Sie sich vor, es wäre Ihr Geburtstag«, meinte Max, und schon verschwand seine Hand wieder unter dem Tisch. Diesmal blieb sie etwas höher auf ihrem Oberschenkel liegen.
Jetzt, in der Erinnerung, wusste sie, dass dies der Moment gewesen wäre, an dem sie hätte aufstehen und gehen sollen.
»Wie lange sind Sie schon Immobilienmakler?«, fragte sie stattdessen und versuchte so zu tun, als würde gar nichts geschehen.
»Seit ich aus der Schule bin. Ich fing ganz unten an. als Laufbursche, und wurde erst vergangenes Jahr Partner.«
»Ich gratuliere. Wo ist Ihr Büro?«
»Direkt im Zentrum von Mayfair. Besuchen Sie mich doch mal. Vielleicht, wenn Sie das nächste Mal in London sind.«
»So oft komme ich nicht nach London«, erinnerte ihn Ruth.
Als Max einen Ober an den Tisch kommen sah, zog er die Hand von Ruths Schenkel. Der Ober stellte zwei Cappuccinos vor sie. Max lächelte zu ihm auf und sagte: »Ich hätte gern die Rechnung.«
»Sind Sie so in Eile?«, fragte Ruth.
»Ja. Mir ist gerade eingefallen, dass ich auf der Sea Urchin eine Flasche erlesenen Cognac für einen ganz besonderen Anlass aufbewahrt habe. Und jetzt scheint mir dieser besondere Anlass gekommen zu sein.« Er beugte sich über den Tisch und nahm ihre Hand. »Wissen Sie, ich habe diese Flasche aufgehoben, um sie mit jemandem wie

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