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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rivalen
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Angst, als dem Vorsitzenden die Zettel zur Zählung übergeben wurden. Das Resultat lautete fünf zu fünf, und Hamish Ramsey stimmte sofort für Andrew.
»Wenigstens brauchst du dich um die bevorstehende Wahl nicht mehr zu sorgen, mein Junge«, sagte Hamish, als sie zum Flughafenhotel fuhren. »Alles weitere ist offen.«
Als Andrew am nächsten Morgen in Pelham Crescent ankam, begrüßte ihn Louise an der Tür.
»Alles in Ordnung in Edinburgh?« fragte sie.
»Ja.« Andrew umarmte sie.
»Willst du eine gute Nachricht hören?«
»Gern.« Andrew lächelte.
»Gestern hat Clarissa nicht mehr Bett genäßt. Vielleicht solltest du öfters fortfahren.«
    Charles entschloß sich, seinen Anwalt zu fragen, was wegen des gestohlenen Holbeins zu tun sei. Sir David Napley beriet sich mit seinen Kollegen, und sechs Wochen später wurde Charles mitgeteilt, daß er im Falle einer Klage das Bild vermutlich zurückerhalten werde, aber nicht, bevor jede Tageszeitung die Story auf der Titelseite gebracht hätte. Albert Cruddicks Meinung schien zu stimmen: »Lächeln und hinnehmen.«
    Ein Jahr lang hatte er nichts von Fiona gehört. Dann kam der Brief. Sofort erkannte Charles die Handschrift und riß ihn auf. Ein Blick genügte; er zerriß das Schreiben und warf es in den Papierkorb unter dem Schreibtisch. Wütend fuhr er ins Unterhaus.
    Den ganzen Tag dachte er an das eine Wort, das er dem Gekritzel entnommen hatte: Holbein. Als er abends nach Hause zurückkehrte, suchte er nach dem zerrissenen Brief, den die ordentliche Haushälterin in den Mülleimer geworfen hatte. Er fand in zwischen Eier- und Kartoffelschalen und verbrachte eine Stunde damit, die Papierfetzen zusammenzukleben. Diesmal las er den Brief genau.
24, The Boltons London SW10 11. Oktober 78
    »Lieber Charles, Es ist genug Zeit vergangen; wir könnten wieder höflich miteinander verkehren. Alexander und ich wollen heiraten, und Veronica Dalglish stimmte einer sofortigen Scheidung zu, ohne auf eine zweijährige Trennung zu bestehen.«
    »Du wirst zwei Jahre warten müssen, du Luder«, sagte Charles laut. Dann kam er zu dem Satz, den er gesucht hatte. »Ich weiß, daß dir das vielleicht nicht gefällt, aber wenn du unseren Plänen zustimmen könntest, werde ich dir mit Vergnügen sofort den Holbein zurückgeben.«
    Deine Fiona
     
    Wütend zerknüllte er den Brief, bevor er ihn ins Feuer warf, und blieb die halbe Nacht wach, um seine Antwort zu überlegen.
    Bei der Kabinettssitzung am Donnerstag informierte James Callaghan seine Kollegen, daß der Führer der Liberalen, David Steel, den Pakt zwischen Labour und seiner Partei am Ende der Legislaturperiode aufkündigen werde.
    »Demzufolge«, fuhr der Premier fort, »müssen wir uns alle auf baldige Neuwahlen vorbereiten. Ich nehme an, daß wir noch bis Weihnachten aushalten können, aber nicht länger.«
    Die Nachricht stimmte Raymond traurig. Nach zwei Jahren im Kabinett hatte er endlich das Gefühl, im Handelsministerium von Nutzen zu sein; die von ihm eingeführten Änderungen begannen ihre Wirkung zu zeigen. Er würde jedoch wesentlich mehr Zeit brauchen, um dem Ministerium seinen Stempel aufzudrücken. Kates Begeisterung trieb ihn zu immer mehr Arbeitsstunden; er sollte vor der Wahl noch möglichst viele Neuerungen durchsetzen.
    »Ich tue alles, was in meinen Kräften steht«, sagte er zu ihr. »Aber vergiß nicht, verglichen mit dem Tempo der Bürokratie ist die Eisenbahn eine Concorde.«
    Die Labour-Partei kämpfte sich durch eine Legislaturperiode, die von der Presse als »Winter des Mißvergnügens« bezeichnet wurde, versuchte Gesetze durchzubringen, verlor da und dort eine Abstimmung, und Raymond war froh, als die Ferien kamen.
    Er verbrachte ein kaltes Weihnachtsfest mit Joyce in Leeds und kehrte nach Neujahr nach London zurück. Jetzt konnte es nicht mehr lange dauern, bis die Konservativen einen Mißtrauensantrag stellten. Als es dazu kam, war niemand überrascht.
    Der Tag der Debatte war erwartungsgemäß aufregend, unter anderem auch deshalb, weil ein Streik sämtliche Bars des Parlaments trockenlegte, und durstige Mitglieder sich in den Lobbies, Tearooms und Speisesälen drängten. Geplagte Whips eilten dahin und dorthin, kontrollierten Listen, riefen Krankenhäuser, Sitzungssäle und sogar Großtanten an, um abgängige Mitglieder noch zu finden.
    Als Mrs. Thatcher am 6. April zu einem überfüllten Unterhaus sprach, herrschte eine solche Hochspannung, daß der Speaker Mühe hatte, die Ordnung

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