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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rivalen
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auf seine Äußerungen, und viele seiner Bemerkungen erschienen am nächsten Morgen in den Zeitungen.
    An diesem Tag war Arbeitslosigkeit das Thema. Schon stand Simon auf und wies auf die Regierungsbank.
»Mit der diese Woche erfolgten Ernennung von drei zusätzlichen Staatssekretären kann der Premier behaupten, er habe Vollbeschäftigung – in seinem Kabinett.«
Der Premier sank tiefer in seinen Sessel und freute sich auf die Pause.

5
    Als die Königin das Parlament eröffnete, sprach man nicht über den Inhalt ihrer Rede, die traditionsgemäß die Regierungsziele umriß, sondern um die Frage, wie viele Gesetze man durchbringen könne, solange die Labour-Partei eine Mehrheit von nur vier Sitzen hatte. Jeder umstrittene Gesetzesantrag würde vermutlich bereits im Ausschußstadium niedergestimmt werden, dessen waren sich alle bewußt. Die Konservativen waren überzeugt, die bevorstehenden Neuwahlen, wann immer sie der Premier ansetzte, gewinnen zu können – bis eine Nachwahl in Hull die Labour-Mehrheit von 1.100 auf 5.350 vergrößerte. Der Premierminister konnte es nicht glauben; er bat die Königin, das Parlament aufzulösen und Neuwahlen auszuschreiben. Das vom Buckingham Palace verkündete Datum war der 31. März.
    Simon Kerslake verbrachte jetzt fast seine ganze Freizeit in seinem Wahlkreis. Die Leute schienen mit der Lehrzeit ihres jungen Abgeordneten zufrieden, doch neutrale Statistiker wiesen darauf hin, daß eine Änderung von nur einem Prozent genügen würde, ihn für weitere fünf Jahre aus dem Parlament auszuschließen. Zu diesem Zeitpunkt hatten seine Rivalen schon die zweite Stufe der Erfolgsleiter erklommen.
    Der Fraktionsvorsitzende riet ihm, in Coventry zu bleiben und im Augenblick nicht an Parlamentsgeschäften teilzunehmen. »Bis zur Neuwahl wird es kaum mehr unbedingte Anwesenheitspflicht geben«, versicherte er Simon. »Das Beste, was Sie tun können, ist, in Ihrem Wahlkreis Stimmen zu gewinnen, und nicht Ihre Stimme in Westminster abzugeben.«
    Elizabeth bekam nur zwei Wochen Urlaub. Trotzdem gelang es ihr und Simon, vor der Wahl den gesamten Wahlkreis zu besuchen. Simons Gegner war Alf Abbott, ein ehemaliger Abgeordneter, der sich um so siegessicherer gab, je stärker der Labourtrend während des Wahlkampfes wurde. Der Slogan: »Ihr wißt, daß die Labour-Regierung funktioniert«, klang nach achtzehn Monaten an der Macht durchaus überzeugend. Die Liberalen stellten einen dritten Kandidaten, Nigel Bainbridge, auf, der jedoch offen zugab, keine Chance zu haben.
    Alf Abbott fühlte sich sicher genug, Simon zu einer öffentlichen Debatte herauszufordern. Obwohl der gewählte Abgeordnete im allgemeinen eine solche Herausforderung ablehnt, nahm Simon sie begeistert an und bereitete sich mit der ihm eigenen Gründlichkeit auf die Debatte vor. Eine Woche vor der Wahl standen Simon und Elizabeth mit Alf Abbott, Nigel Bainbridge und deren Frauen hinter der Bühne der Stadthalle von Coventry. Die drei Männer machten mühsam Konversation, während die Frauen gegenseitig ihre Kleider musterten. Die Leiter der Debatte, ein Korrespondent des Coventry Evening Telegraph, stellte die Protagonisten vor, als sie unter Beifall die Bühne betraten. Simon sprach als erster; mehr als zwanzig Minuten hörte ihm das zahlreich erschienene Publikum aufmerksam zu. Jene, die ihn zu unterbrechen versuchten, bereuten rasch, sich bemerkbar gemacht zu haben. Ohne einen Blick auf seine Notizen zu werfen, zitierte Simon Zahlen und Absätze aus Regierungsvorlagen mit einer Selbstverständlichkeit, die sogar Elizabeth beeindruckte. Abbott folgte mit einem bitteren Angriff auf die Konservativen, die er beschuldigte, die Arbeiter immer noch um jeden Preis niederhalten zu wollen. Seine Anhänger klatschten begeistert Beifall. Bainbridge behauptete, daß keiner der beiden die wahren Probleme erkenne, und behandelte dann umständlich und ausführlich das kommunale Kanalisationssystem. Bei den anschließenden Fragen zeigte sich Simon einmal mehr als wesentlich besser informiert als Abbott und Bainbridge, doch war er sich an diesem kalten Märzabend bewußt, daß nur siebenhundert Leute im Saal saßen, während fünfzigtausend andere Wähler gebannt einer Fernsehshow zusahen.
    Obwohl die lokale Presse Simon zum Sieger einer einseitigen Debatte erklärte, entmutigten ihn die täglichen Zeitungsnachrichten, die einen Erdrutschsieg der Labour-Partei prophezeiten.
    Am Wahltag standen Simon und Elizabeth um sechs Uhr auf und gaben als

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