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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rivalen
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Prozent der Leute seiner Meinung sind, bis er für eine Wahl aufgestellt wird. Das Problem Irland ist zu ernst. Es geht um Menschen, um acht Millionen Menschen, die alle den gleichen Anspruch auf Gerechtigkeit haben wie Sie und ich. Und solange ich im Innenministerium bin, werde ich darauf achten, daß sie ihnen zuteil wird.«
Ronnie schwieg.
»Tut mir leid, Ronnie«, sagte Simon, »zuviele Leute wissen eine einfache Lösung für Irland. Wenn es eine gäbe, wäre das Problem nicht zweihundert Jahre alt.«
»Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen«, sagte Ronnie, »ich bin so dumm, jetzt verstehe ich zum erstenmal, warum Sie ein öffentliches Amt innehaben.«
»Und Sie sind ein typischer Faschist«, zog Simon ihn auf.
»Vielleicht haben Sie recht. Jedenfalls werden Sie meine Meinung über die Todesstrafe nicht ändern. Ihr solltet sie wieder einführen; die Straßen sind nicht mehr sicher.«
»Für Grundstückspekulanten wie Sie, die auf einen raschen Mord hoffen?«
    »Andrew, willst du essen?«
»Gleich, noch einen Moment.«
»Das hast du schon vor einer halben Stunde gesagt.«
    »Ich weiß, aber er hat es fast schon verstanden. Laß mir noch ein paar Minuten.« Louise wartete und sah zu, aber wieder sank Robert in sich zusammen.
    »Offenbar erwartest du, daß er mit zwei Jahren in die englische Nationalmannschaft eintritt.«
»Bestimmt nicht«, sagte Andrew und trug seinen Sohn ins Haus, »aber ins schottische Rugbyteam.«
Louise war gerührt darüber, wieviel Zeit sich Andrew für seinen Sohn nahm. Ihren ungläubigen Freunden erzählte sie, daß er Robert nicht nur regelmäßig fütterte und badete, sondern auch seine Windeln wechselte.
»Findest du nicht auch, daß er sehr gut aussieht?« Andrew schnallte seinen Sohn sorgsam in seinem Stuhl an.
»Ja.« Louise lachte.
»Weil er mir ähnlich ist«, sagte Andrew und legte den Arm um ihre Schultern.
»Das tut er nicht«, erklärte Louise mit Bestimmtheit.
Bums. Eine Schüssel voll Porridge landete auf dem Boden; den auf dem Löffel verbliebenen Rest verteilte Robert jetzt über sein Gesicht und Haar.
»Er sieht aus, als komme er eben aus einer Betonmischmaschine«, sagte Andrew.
Louise starrte ihren Sohn an. »Vielleicht hast du recht. Manchmal sieht er dir tatsächlich ähnlich.«
    »Wie stehen Sie zur Vergewaltigung?« fragte Raymond. »Ich halte sie nicht für relevant«, antwortete Stephanie Arnold. »Ich fürchte, sie wird mir schaden«, sagte Raymond. »Warum?«
»Man wird mich damit festnageln, meinen Charakter danach
    beurteilen.«
     
    »Was bringt ihnen das? Fehlende Bereitschaft kann nicht bewiesen werden.«
    »Möglich, aber man wird dies als Hintergrund benutzen, um den Fall entsprechend zu beurteilen.«
Raymond und Stephanie Arnold, die neu bei Gericht war, besprachen ihren ersten gemeinsamen Fall auf dem Weg nach Old Bailey; sie ließ Raymond nicht im Zweifel, daß sie es genoß, mit ihm zu arbeiten. Sie hatten einen Arbeiter zu verteidigen, der angeklagt war, seine Stieftochter vergewaltigt und ermordet zu haben.
»Leider ein klarer Fall«, sagte Raymond, »aber die Krone wird uns ihre Anklage hieb- und stichfest beweisen müssen.«
Als der Fall sich zwei Wochen lang hinzog, begann Raymond die Geschworenen für naiv zu halten; vielleicht würden sie ihren Mandanten sogar frei bekommen. Stephanie war überzeugt davon.
Am Tag vor dem Resümee lud Raymond Stephanie ins Unterhaus zum Dinner ein. »Das wird Aufsehen erregen«, dachte er bei sich, »jemanden, der in einer weißen Hemdbluse und schwarzen Strümpfen so aussieht, hat man dort bestimmt schon lange nicht gesehen.«
Stephanie schien von der Einladung sehr geschmeichelt und war beeindruckt, als während des Essens Kabinettsminister ein- und ausgingen, die Raymond alle grüßten.
»Wie ist die neue Wohnung?« fragte sie.
»Angenehm«, erwiderte Raymond. »Barbican liegt günstig, sowohl für das Parlament als auch für den Gerichtshof.«
»Wie gefällt die Wohnung Ihrer Frau?« Sie zündete eine Zigarette an, ohne ihm in die Augen zu schauen.
»Sie ist jetzt selten in London und mag es auch nicht sehr. Die meiste Zeit verbringt sie in Leeds.«
Die verlegene Pause, die dieser Feststellung folgte, wurde von der Pausenglocke unterbrochen.
»Ist ein Feuer ausgebrochen?« Stephanie drückte rasch die Zigarette aus.
»Nein.« Raymond lachte. »Nur die Zehn-Uhr-Abstimmung. Ich muß gehen. In einer Viertelstunde bin ich zurück.«
»Soll ich Kaffee bestellen?«
»Lieber nicht«, sagte Raymond, »er ist

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