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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rivalen
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oder die Frau eines
Parlamentariers.«
Elizabeth wälzte sich unruhig hin und her, während sie das
Problem überdachte. Sie kam jedoch zu keiner Lösung, sie
wußte nur, daß sie Simon, der jetzt solche Sorgen hatte, nicht
damit belasten wollte.
    »Haben diese neuen Grenzen einen Einfluß auf dich?« fragte
    Louise und sah von der Times auf.
Andrew warf Robert einen kleinen Gummiball an den Kopf. »Er wird einen Gehirnschaden bekommen«, bemerkte Louise. »Ich weiß, aber denk doch an die Tore, die er schießen wird –
    es wird nicht lange dauern, und ich kann mit ihm Rugby trainieren.«
    Robert begann zu weinen, als sein Vater sich mit Louise unterhielt. »Nein, Edinburgh wird davon nicht berührt. Die Bevölkerungsbewegungen sind so minimal, daß die sieben Stadtsitze nicht gefährdet sind. Die einzigen wirklichen Veränderungen werden in Glasgow und in den Highlands stattfinden.«
    »Das ist gut«, sagte Louise, »es wäre schlimm, einen anderen Wahlkreis suchen zu müssen.«
    »Der arme Simon Kerslake verliert seinen Sitz und kann nichts dagegen tun.«
»Warum nicht?«
»Weil er der mit dem Antrag beauftragte Minister ist. Wenn er irgendein krummes Ding dreht, würden wir ihn steinigen.«
»Was wird er also tun?«
»Nach einem neuen Sitz suchen oder einen älteren Kollegen überreden, daß er zu seinen Gunsten zurücktritt.«
»Aber für Minister sollte es doch einfach sein, einen gut gepolsterten Sitz zu finden?«
»Nicht unbedingt«, sagte Andrew. »Viele Wahlkreise schätzen es nicht, jemanden vorgeschlagen zu bekommen; sie suchen sich ihren Mann lieber selbst aus. Und manche ziehen überhaupt einen vor, der nie Minister wird, aber dafür mehr Zeit für sie hat.«
»Andrew, kannst du wieder etwas für die Opposition tun?«
»Was meinst du damit?«
»Wirf deinem dummen Sohn weiter den Ball an den Kopf, sonst weint er den ganzen Tag.«
»Hör nicht auf sie, Robert. Wenn du dein erstes Tor gegen England schießt, wird sie ganz anders reden.«

13
    Gerade, als Raymond die Affäre mit Stephanie beenden wollte, begann sie, Kleidungsstücke in seiner Wohnung liegen zu lassen. Obwohl sie nach Beendigung des gemeinsamen Falles getrennte Wege gingen, sahen sie einander in regelmäßigen Abständen. Raymond hatte ihr einen Wohnungsschlüssel nachmachen lassen, damit sie nicht jedesmal auskundschaften mußte, ob er eine dringende Abstimmung hatte.
    Zuerst versuchte er, ihr aus dem Weg zu gehen. Wenn es ihm gelang, fand er sie oft, sobald er aus dem Parlament zurückkam, in seiner Wohnung vor. Als er etwas mehr Diskretion vorschlug, äußerte sie Drohungen – zuerst verschleiert, dann immer deutlicher.
    In dieser Zeit befaßte sich Raymond mit drei größeren Fällen, die alle erfolgreich endeten und seinem Ruf zugute kamen. Jedesmal mußte sich sein Sekretär vergewissern, daß Stephanie ihm nicht zugeteilt wurde. Jetzt, da sein Wohnproblem gelöst war, war Raymonds einzige Sorge, wie er diese Liaison beenden könnte. Stephanie zu erobern war wesentlich weniger schwierig gewesen.
    Simon erschien pünktlich zu seiner Besprechung im Hauptbüro. Er erklärte Sir Edward Mountjoy, dem stellvertretenden Parteivorsitzenden, sein Problem.
    »Verdammtes Pech«, meinte Sir Edward, »aber vielleicht kann ich Ihnen helfen.« Er öffnete eine grüne Mappe, und Simon sah, daß er eine Namensliste studierte. Er hatte das gleiche Gefühl wie damals, als er sich um den Studienplatz in Oxford bewarb – als müßte jemand sterben, damit er dessen Stelle einnehmen konnte.
    »Bei der nächsten Wahl sollte es etwa ein Dutzend sichere Sitze geben, die durch Rücktritte oder Neuverteilung frei werden.«
    »Können Sie mir einen bestimmten empfehlen?«
»Ich denke an Littlehampton.«
»Wo ist das?«
»Es ist ein neuer und todsicherer Sitz – in Sussex, an der
    Grenze zu Hampshire.« Er studierte eine Landkarte. »Liegt neben Charles Seymours Wahlkreis, der unverändert bleibt. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Sie dort viele Rivalen haben werden. Aber warum sprechen Sie nicht mit Charles? Er weiß genau Bescheid darüber.«
    »Gibt es noch etwas, das vielversprechend aussieht?« fragte Simon, dem schwante, daß Seymour nicht allzu kooperativ sein würde.
    »Lassen Sie mich nachsehen. Sie wollen wohl nicht alles auf eine Karte setzen, wie? Ja, Redcorn in Northumberland. Fünfhundert Kilometer von London entfernt, kein Flughafen im Umkreis von hundertdreißig Kilometern, und der nächste größere Bahnhof ist fünfundsechzig Kilometer

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