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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rivalen
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endgültige Abstimmung sei 25:23 ausgegangen, half auch nicht sehr.
»Ich glaube, Mrs. Pentecost mochte mich nicht«, sagte Elizabeth und fühlte sich schuldbewußt. »Hätte ich mich bereit erklärt, hier zu wohnen, hättest du wahrscheinlich den Sitz gewonnen.«
»Das bezweifle ich. Jedenfalls ist es sinnlos, die Bedingungen bei der Befragung anzunehmen, und dann, wenn man gewählt wird, anders zu disponieren. Ich glaube, Redcorn hat den richtigen Mann gewählt.«
Dankbar für seine Worte, lächelte Elizabeth ihn an.
»Du wirst sehen, es gibt noch andere Sitze«, sagte er und wußte, daß ihm nur wenig Zeit blieb.
Elizabeth betete, er möge recht behalten, und sie betete auch, daß der nächste Wahlkreis sie nicht wieder vor jenes Dilemma stellen würde, das sie bis jetzt erfolgreich vermieden hatte.
    Als Raymond Kronanwalt wurde, unternahm Joyce eine ihrer Reisen nach London. Die Gelegenheit erforderte, so beschloß sie, einen weiteren Besuch bei Harvey Nichols. Sie erinnerte sich, wie sie vor vielen Jahren, als sie ihren Mann nach Downing Street 10 begleitete, zum erstenmal das Geschäft betreten hatte. Seit damals hatte Raymond einen weiten Weg zurückgelegt, ihre Beziehung aber hatte kaum Fortschritte gemacht. Die Hoffnung, Kinder zu bekommen, hatte sie aufgegeben, aber wenigstens wollte sie ihm eine gute Frau sein. Raymond sah wesentlich besser aus als in jungen Jahren, während man das – dessen war sie sich bewußt – von ihr nicht sagen konnte.
    Sie genoß die Zeremonie, als ihr Mann im Gerichtssaal den Richtern vorgestellt wurde. Viele lateinische Worte wurden gesprochen, wenige verstanden.
    Etwas verspätet kamen sie zur Party in den Gerichtsräumen. Alle waren erschienen, um ihren Mann zu feiern, Raymond war aufgekratzt und leutselig und unterhielt sich mit dem Gerichtssekretär, als Sir Nigel ihm ein Glas Champagner anbot. Da entdeckte er beim Kamin ein bekanntes Gesicht und erinnerte sich, daß der Prozeß in Manchester vorüber war. Es gelang ihm, mit allen Anwesenden zu sprechen und Stephanie Arnold zu meiden. Zu seinem Schrecken sah er, daß sie sich seiner Frau vorstellte. Wann immer er in ihre Richtung schaute, schienen sie intensiv in ein Gespräch vertieft.
    »Meine Damen und Herren.« Sir Nigel klopfte auf den Tisch und wartete, bis es still wurde. »Wir bei Gericht sind immer stolz, wenn jemand Kronanwalt wird. Es ist nicht nur eine Ehre für den Mann, sondern auch für uns. Und wenn der Betreffende der jüngste ist, dem die Ehre widerfährt – noch unter vierzig – sind wir besonders stolz. Sie alle wissen natürlich, daß Raymond auch in einem anderen Ort dient, wo er, so hoffen wir, noch größeren Ruhm erwerben wird. Darf ich abschließend hinzufügen, daß wir uns freuen, heute abend seine Frau hier begrüßen zu können. Ich erhebe mein Glas auf Raymond Gould.«
    »Ich möchte allen jenen danken«, begann Raymond seine Dankesrede, »die diese Ehrung möglich gemacht haben. Meinem Produzenten, meinem Direktor und allen andern Stars, nicht zu vergessen, den Kriminellen, ohne die ich meinen Beruf nicht ausüben könnte. Und schließlich bitte ich alle jene, die am liebsten meinen Rücken sehen möchten, unermüdlich dafür zu arbeiten, daß die Labour-Partei bei der nächsten Wahl gewinnt. Danke.«
    Der Applaus war lang und ehrlich; viele seiner Kollegen waren beeindruckt, wie selbstsicher Raymond in letzter Zeit geworden war. Als man ihn umdrängte, um zu gratulieren, bemerkte er, daß Stephanie und Joyce ihre Unterhaltung wieder aufnahmen. Raymond trank gerade ein weiteres Glas Champagner, als ein ernster junger Mann namens Patrick Montague, der kürzlich aus Bristol gekommen war, ihn ansprach. Obwohl Montague schon einige Wochen bei ihnen war, hatte sich Raymond noch nie mit ihm unterhalten. Er schien profilierte Ansichten über das Strafrecht und dessen notwendige Veränderungen zu haben; zum erstenmal im Leben merkte Raymond, daß er kein junger Mann mehr war.
    Plötzlich standen die beiden Frauen vor ihm.
»Hallo, Raymond.«
    »Hallo, Stephanie«, sagte er verlegen und sah ängstlich seine Frau an. »Kennen Sie Patrick Montague?« fragte er zerstreut.
    Alle drei lachten laut.
»Was ist daran komisch?« fragte Raymond.
»Manchmal bringst du mich in Verlegenheit, Raymond«, sagte
    Joyce. »Du weißt doch bestimmt, daß Stephanie und Patrick verlobt sind?«

15
    »Mit oder ohne Beamte?« fragte Simon, als Andrew in sein
    Büro kam.
»Ohne, bitte.«
»Gut.« Simon drückte auf einen

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