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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rivalen
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Raymond lachte. »Alles, was unser Ausschuß wissen will, ist folgendes: Bist du bereit, diese Klausel für uns anzufechten? Nicht, daß wir uns ein Honorar leisten könnten, wie du es bei Gericht gewohnt bist.«
»Natürlich nehme ich kein Honorar«, sagte Raymond. »Bestimmt kannst du dich in Zukunft einmal revanchieren.«
»Bin im Bilde«, sagte Edward und legte einen Finger an die Nase. »Und was mache ich jetzt?«
»Du nimmst den nächsten Zug nach Liverpool und hoffst, daß ich im Unterhaus besser bin als euer Fußballteam in Leeds.«
Norman Edwards zog seinen alten Regenmantel an und lächelte. »Dein Buch hat mich zwar entsetzt, Ray. Aber das bedeutet nicht, daß ich es nicht bewundert habe.«
    Der Speaker sah auf die erste Bankreihe hinab. »Mr. Andrew Fraser.«
»Nummer 17, Sir«, sagte Andrew.
Der Speaker verlas die Frage, und ersuchte das
Innenministerium um eine Antwort.
Simon trat ans Rednerpult, öffnete seine Mappe und sagte:
»Ja, Sir.«
»Mr. Andrew Fraser«, rief der Speaker nochmals.
Andrew stand von seinem Platz auf der Vorderbank der
Opposition auf, um seine Zusatzfrage zu stellen.
»Ich möchte dem Minister für seine Bereitwilligkeit danken,
so rasch eine Untersuchung einzuleiten. Wird der Innenminister,
falls er feststellt, daß meinem Mandanten Paddy O’Halloran
Unrecht getan wurde, sofort eine Wiederaufnahme des
Verfahrens anordnen?«
Wieder stand Simon auf. »Ja, Sir.«
»Ich danke dem verehrten Gentleman«, sagte Andrew, sich ein
wenig erhebend.
In weniger als einer Minute war alles erledigt, aber ältere Mitglieder, die dem kurzen Wortwechsel zuhörten, zweifelten nicht, daß diesem Einverständnis lange Vorbereitungen vorangegangen waren.
    »Dieser verflixte Kerl hat wieder eine Debatte mit unbedingter Anwesenheitspflicht verschlafen, Charles. Das war das letzte Mal. Sie haben ihn viel zu lang gedeckt.«
    »Es wird nie mehr vorkommen«, sagte Charles überzeugend. »Ich möchte ihm noch eine letzte Chance geben. Erlauben Sie ihm das.«
    »Sie sind sehr loyal«, sagte der Chief Whip. »Aber das nächste Mal nehme ich mir Kerslake selbst vor und gehe der Sache auf den Grund.«
    »Es wird nicht mehr vorkommen«, wiederholte Charles. »Hm. Nächstes Problem: Gibt es irgendwelche Klauseln, über die wir uns nächste Woche Sorgen machen müssen?«
    »Ja«, erwiderte Charles. »Diese Transportklausel, gegen die Gould ankämpft. Seine Argumentation war so brillant, daß alle von seiner Seite und die Hälfte von uns ihn unterstützt haben.«
    »Er ist doch nicht der Abgeordnete der Transportgewerkschaft!« sagte der Fraktionsvorsitzende überrascht.
    »Nein, offenbar war die Gewerkschaft der Meinung, Tom Carson würde Ihnen nicht weiterhelfen, und er ist natürlich wütend über diesen Affront.«
    »Klug von ihnen, Gould zu wählen. Jedesmal, wenn ich ihn höre, spricht er besser, und wenn es um etwas Juristisches geht, kann ihm keiner das Wasser reichen.«
    »Also müssen wir uns damit abfinden, diese Klausel abzuschreiben?«
    »Keine Spur. Wir werden sie neu formulieren, so daß sie nicht nur annehmbar wird, sondern auch an Härte verliert. Kein schlechter Zeitpunkt, die Gewerkschaftsinteressen zu verteidigen. So verhindern wir, daß Gould sämtliche Lorbeeren einheimst. Ich werde heute abend mit dem Premier darüber sprechen – und vergessen Sie nicht, was ich über Kerslake gesagt habe.«
    Charles kehrte in sein Büro zurück und nahm sich vor, Simon Kerslake künftig etwas sorgfältiger über die Anwesenheitspflicht bei Debatten über die europäischen Gesetzesvorlagen zu informieren; offenbar war er an der Grenze des Möglichen angelangt.
    Simon las den Schlußbericht seines Ministeriums über den Fall O’Halloran, während Elizabeth einzuschlafen versuchte. Er brauchte die Einzelheiten nur einmal zu lesen; es war ihm klar, daß er eine Wiederaufnahme des Verfahrens einleiten und eine Untersuchung gegen jene Polizeibeamten anordnen mußte, die mit dem Fall befaßt waren.
    Als Andrew erfuhr, daß das Wiederaufnahmeverfahren in London stattfinden würde, bat er Gould, O’Halloran zu verteidigen.
    »Welch eine Ehre«, sagte Raymond, der Andrew immer noch für einen der besten Redner des Unterhauses hielt. Irgendwie gelang es ihm, O’Halloran in seinem gedrängten Arbeitsprogramm unterzubringen.
    Nachdem der Richter am dritten Tag Mrs. Bloxhams Aussage gehört hatte, empfahl er den Geschworenen, einen Freispruch zu beantragen.
    Andrew wurde von beiden Seiten des Hauses belobt, wies aber

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