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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rivalen
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daß er der größte Gauner sei, den ich kenne, und daß ich nie mehr von ihm hören möchte.«
Jetzt war Simon verstört. »Was hat er geantwortet?«
Elizabeth sah Simon an. »Das Merkwürdige ist, daß er sich nicht einmal wehrte. Er entschuldigte sich nur.«
    »Glaubst du, daß sie jemals wieder sprechen wird?«
»Das weiß Gott allein. Ich hoffe es«, sagte Andrews Vater und
betrachtete das Bild seines Enkels auf dem Kaminsims. »Sie ist
jung genug, um noch ein Kind zu bekommen.«
Andrew schüttelte den Kopf. »Nein, das ist unmöglich. Die
Ärztin warnte mich vor langer Zeit, daß es für sie gefährlich sein
könnte.«
Zehn Tage nach dem Unglück wurde Andrew aus der Klinik
entlassen. Gemeinsam mit Louise ging er zu Roberts Begräbnis.
Da er noch Krücken brauchte, mußte Sir Duncan Louise
während des kurzen Gottesdienstes stützen. Sobald das
Begräbnis vorüber war, brachte Andrew seine Frau nach Hause
und zu Bett, während seine Eltern im Wohnzimmer warteten. Andrews Mutter senkte den Kopf. »Was immer geschieht, ihr
müßt so rasch wie möglich umziehen. Wann immer Louise aus
dem Küchenfenster sieht, wird sie die Tragödie wiedererleben.« »Daran hatte ich nicht gedacht«, sagte Andrew. »Ich werde
mich sofort nach einem anderen Haus umsehen.«
»Und was willst du dem Premierminister antworten?«
erkundigte sich Sir Duncan.
»Ich habe mich noch nicht entschlossen. Er hat mir Zeit bis
Montag gegeben.«
»Du mußt annehmen, Andrew, sonst ist deine politische Karriere zu Ende. Du kannst nicht zu Hause sitzen und den Rest
deines Lebens um Robert trauern.«
Andrew sah seinen Vater an. »Kein Goal, Dad, kein Goal«,
murmelte er und verließ die Eltern, um wieder zu Louise zu
gehen. Sie lag mit offenen Augen im Bett. Ihr Gesicht war
ausdruckslos. »Fühlst du dich ein bißchen besser, mein Liebes?«
fragte er.
Keine Antwort.
Er zog sich aus, legte sich zu ihr und preßte sie an sich. Sie
reagierte nicht. Sie war weit weg. Er sah seine Tränen auf ihre
Schultern fallen und auf das Kissen tropfen. Er schlief ein und
wachte gegen drei Uhr wieder auf. Niemand hatte die Vorhänge
zugezogen, der Mond schien durch das Fenster und erhellte den
Raum. Er sah seine Frau an. Sie hatte sich nicht bewegt.
    Ärgerlich ging Charles im Zimmer auf und ab.
»Nennen Sie mir nochmals die Zahlen.«
»Nethercote hat ein Angebot von sieben Millionen
    fünfhunderttausend Pfund akzeptiert, das sind 1,50 Pfund pro Aktie«, sagte Clive Reynolds.
    Charles schrieb die Ziffern auf ein Stück Papier. Neunzigtausend Pfund, um achtzehntausend zuwenig. Das genügt nicht, dachte er. »Verdammt.«
    »Eben«, sagte Reynolds, »ich habe immer gedacht, daß wir unsere Beteiligung verfrüht aufgegeben haben.«
»Eine Meinung, die Sie außerhalb dieses Zimmers nie äußern werden«, sagte Charles.
Clive Reynolds antwortete nicht.
»Was ist mit Nethercote selbst geschehen?« fragte Charles, begierig, irgend etwas über Simon Kerslake herauszufinden.
»Man sagt, daß er in kleinerem Rahmen wieder anfangen will. Morgan Grenfell war überaus zufrieden mit dem Geschäft und mit der Art, wie er die Gesellschaft während der Übergabe führte. Ich muß sagen, wir haben es den anderen in den Schoß fallen lassen.«
»Können wir Anteile in der neuen Gesellschaft erwerben?« fragte Charles, seinen Kommentar ignorierend.
»Kaum. Das Kapital beträgt nur eine Million, obwohl Morgan Grenfell Nethercote als Teil der Vereinbarung eine große Kreditüberschreitung einräumt.«
»Dann bleibt nichts anderes übrig, als die Sache nie mehr zu erwähnen.«
    Das Wochenende verbrachte Andrew damit, die Kondolenzbriefe zu lesen. Es waren mehr als tausend, viele von Leuten, die er gar nicht kannte. Er wählte ein paar, um sie Louise vorzulesen, obwohl er nicht sicher war, ob sie ihn überhaupt hörte. Der Arzt hatte angeordnet, sie dürfe nur gestört werden, wenn es unbedingt notwendig war. Nach dem schweren Schock leide sie jetzt an einer akuten Depression und müsse langsam und vorsichtig gesund gepflegt werden. Am Vortag war Louise zwar ein paar Schritte gegangen, müsse aber heute wieder ruhen, hatte ihm der Arzt erklärt.
    Er saß neben dem Bett und las leise die Briefe des Premierministers und des zerknirschten McPherson vor; von Simon Kerslake, Raymond Gould und Mrs. Bloxham. Nichts ließ darauf schließen, daß Louise irgend etwas zur Kenntnis genommen hatte.
    »Was soll ich mit dem Angebot des Premiers tun?« fragte er. »Soll ich annehmen?«
Sie erwiderte

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