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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kain und Abel
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Buick,
den er kurz vor dem Börsenkrach gekauft hatte, nach Süden und
begann mit dem Richmond in St. Louis. Der Besuch aller Hotels der
Gruppe nahm einen Monat in Anspruch; obwohl sie samt und sonders
heruntergewirtschaftet waren und ausnahmslos Geld verloren, war
keines von ihnen, nach Abels Dafürhalten, ein hoffnungsloser Fall. Sie
waren alle gut gelegen, einige sogar am besten Platz der Stadt. Der
alte Leroy muß ein klügerer Mann gewesen sein als sein Sohn, dachte Abel. Er prüfte sorgfältig sämtliche Versicherungspolicen der Hotels; keine Probleme. Als er schließlich im Richmond von Dallas ankam, wußte er eines mit Bestimmtheit: wer immer die Gruppe für zwei Millionen Dollar kaufte, würde ein gutes Geschäft machen. Er wollte, man würde ihm eine Chance geben, denn er wußte haargenau, was zu
tun war, um die Hotelkette wieder auf die Beine zu bringen. Als er fast vier Wochen später wieder nach Chikago zurückkam,
ging er ins Stevens, wo bereits verschiedene Nachrichten auf ihn
warteten. Leutnant O’Malley wollte ihn sprechen und ebenso William
Kane, Curtis Fenton und ein Mr. Henry Osborne.
Abel begann mit der Polizei. Nach einem kurzen Telefongespräch
vereinbarte er ein Treffen mit O’Malley, in dem Café an der Michigan
Avenue. Während Abel auf den Leutnant wartete, saß er mit dem
Rücken zur Theke auf einem hohen Stuhl und betrachtete die
rauchgeschwärzten Reste des Richmond Hotels. O’Malley kam ein
paar Minuten zu spät und setzte sich ohne lange Entschuldigungen auf
den Stuhl neben Abel.
»Warum treffen wir uns wieder hier?« wollte Abel wissen. »Sie schulden mir eine Gefälligkeit«, sagte der Leutnant, »und
niemand in Chikago, der O’Malley einen Milchshake schuldet, kann
sich darum drücken.«
Abel bestellte zwei Milchshakes, einen gewöhnlichen und einen
doppelten.
»Was haben Sie herausgefunden?« fragte Abel.
»Die Jungen von der Sicherheitspolizei hatten recht: es war
Brandstiftung. Wir haben einen Kerl namens Desmond Pacey
verhaftet, der der frühere Direktor des Richmond zu sein scheint. War
das zu Ihrer Zeit?«
»Leider ja«, sagte Abel.
»Warum sagen Sie das?« fragte der Leutnant.
»Ich hab Pacey hinausgeworfen, weil er Hotelrechnungen
unterschlug. Damals sagte er, er würde es mir heimzahlen. Ich hab
dem keine Bedeutung beigemessen; ich habe in meinem Leben zu
viele Drohungen gehört, um eine besonders ernst zu nehmen,
besonders eine Drohung von einer Kreatur wie Pacey.«
»Nun, ich kann Ihnen sagen, daß wir ihn ernst nehmen, und die
Leute von der Versicherung tun es auch. Wie ich höre, weigern sie
sich, auch nur einen Cent zu zahlen, bis feststeht, daß zwischen Ihnen
und Pacey bezüglich der Brandlegung keine Absprache bestand.« »Das hat gerade noch gefehlt«, bemerkte Abel. »Wieso sind Sie so
sicher, daß es Pacey war?«
»Wir fanden ihn am Tag des Brandes in der Unfallstation des
lokalen Krankenhauses; aufgrund einer Routinebefragung, ob an
diesem Tag jemand mit schweren Brandwunden eingeliefert worden
sei. Zufällig - da wir nicht alle als Sherlock Holmes geboren werden,
spielt der Zufall bei der Polizeiarbeit eine große Rolle erzählte uns die
Frau eines Wachtmeisters, die als Kellnerin im Richmond gearbeitet
hatte, daß er dort einmal Direktor gewesen war. Sogar ich kann zwei
und zwei addieren. Der Kerl war auch sofort geständig, und es schien
ihm eher gleichgültig, daß man ihn erwischt hatte. Er war es
zufrieden, sein privates Massaker inszeniert zu haben, wie er es
nannte. Bis jetzt war mir nicht klar, wer das Objekt seiner Rache war,
aber jetzt weiß ich es; und bin nicht überrascht. Damit ist der Fall
wohl geklärt, Mr. Rosnovski.«
Der Leutnant sog an seinem Strohhalm, bis ein gurgelnder Ton ihn
davon überzeugte, daß er den letzten Tropfen geleert hatte. »Noch einen Milchshake?«
»Nein, diesmal nicht. Ich habe einen mühsamen Tag vor mir.« Er stand auf. »Viel Glück, Mr. Rosnovski. Wenn Sie den Leuten
von der Versicherung beweisen können, daß Sie nichts mit Pacey zu
tun hatten, werden Sie Ihr Geld erhalten. Wenn der Fall vor Gericht
kommt, werde ich alles in meiner Macht Stehende tun, um zu helfen.
Bleiben wir in Verbindung.«
Abel sah ihn durch die Tür verschwinden. Er gab der Kellnerin
einen Dollar, ging auf die Straße und starrte in die Leere - eine Leere,
in der vor weniger als einem Monat das Richmond Hotel gestanden
war. Dann drehte er sich um und ging gedankenverloren zum Stevens
zurück.
Wieder lag da eine Nachricht von einem Henry

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