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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kain und Abel
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Möglichkeiten wäre mir am liebsten,
er würde Baseballspieler; dabei verdient man am meisten«, sagte
William und deckte Richard zu.
Richards letztes Wort vor dem Einschlafen war: »Brei, Daddy.« William gab es auf; es war offensichtlich nicht sein Tag. »Du siehst müde aus, Liebling. Hoffentlich hast du nicht vergessen,
daß wir später zum Cocktail bei Andrew MacKenzie sind.« »Mein Gott, das habe ich völlig vergessen, wann erwartet er uns?« »In etwa einer Stunde.«
»Zuerst werde ich jedenfalls ein ausführliches heißes Bad nehmen.« »Ich dachte, das sei ein Privileg der Frauen«, meinte Kate. »Heute abend muß ich mich ein wenig verwöhnen. Ich hatte einen
zermürbenden Tag.«
»Hat Tony dich wieder sekkiert?«
»Ja, aber diesmal leider mit Recht. Er beklagte sich über Matthews
Trinkgewohnheiten. Ich war nur froh, daß er nicht auch seine
Amouren erwähnte. Man kann Matthew jetzt kaum mehr zu einer Party mitnehmen, ohne die älteste Tochter und gelegentlich auch die Frau des Hauses aus Sicherheitsgründen einzuschließen. Läßt du mir
ein Bad ein?«
William saß mehr als eine halbe Stunde in der Wanne, und Kate
mußte ihn hinausjagen, bevor er einschlief. Obwohl sie zur Eile
antrieb, kamen sie fünfundzwanzig Minuten zu spät zu MacKenzie
und fanden dort einen bereits angeheiterten Matthew vor, der im
Begriff war, die Frau eines Kongreßabgeordneten kirre zu machen.
William wollte eingreifen, aber Kate hielt ihn zurück. »Bitte sag
nichts«, flüsterte sie.
»Ich kann einfach nicht zuschauen, wie er vor meinen Augen
kaputtgeht«, sagte William. »Er ist mein bester Freund. Ich muß etwas
unternehmen.«
Doch schließlich folgte er Kates Rat und verbrachte einen
trübseligen Abend damit, zuzuschauen, wie Matthew sich betrank.
Tony Simmons blickte von der anderen Zimmerseite vielsagend zu
William hinüber, der erleichtert war, als Matthew bald die Party
verließ, allerdings in Begleitung der einzigen alleinstehenden Frau.
Erst nach Matthews Abgang entspannte sich William zum erstenmal
an diesem Tag.
»Wie geht es dem kleinen Richard?« fragte Andrew MacKenzie. »Er kann nicht ›drei‹ sagen«, beschwerte sich William.
»Scheint beinahe so, als ob etwas Vernünftiges aus ihm werden
würde«, bemerkte Doktor MacKenzie.
»Genau das gleiche fand ich auch«, sagte Kate. »Was für eine gute
Idee, William, Richard könnte Arzt werden.«
»Da kann wenig passieren«, sagte Andrew, »ich kenne nur wenige
Ärzte, die weiter als bis zwei zählen können.«
»Außer wenn sie ihre Honorarnoten senden«, meinte William. Andrew lachte. »Noch einen Drink, Kate?«
»Nein danke, Andrew, höchste Zeit, daß wir nach Hause gehen.
Sonst bleiben am Schluß nur Tony Simmons und William übrig, und
beide können weiter als zwei zählen. Das heißt, wir würden den Rest
des Abends mit Bankgesprächen verbringen.«
»Ganz richtig«, sagte William. »Danke für die gemütliche Party,
Andrew. Übrigens, ich muß mich für Matthews Benehmen
entschuldigen.«
»Warum?« fragte MacKenzie.
»Andrew, er war nicht nur betrunken, er hat sich auch an jeden
weiblichen Gast herangemacht.«
»In seiner Situation würde ich mich nicht anders verhalten«, sagte
Andrew MacKenzie.
»Warum sagst du das?« fragte William. »Du kannst doch nicht, nur
weil er Junggeselle ist, seine Lebensweise billigen?«
»Nein, aber ich habe versucht zu verstehen und glaube, ich wäre
ähnlich unverantwortlich, wenn ich mit seinem Problem fertig zu
werden hätte.«
»Was meinen Sie?« fragte Kate.
»Mein Gott«, sagte Doktor MacKenzie. »Er ist euer bester Freund
und hat euch nichts gesagt?«
»Was gesagt?« fragten beide gleichzeitig.
Dr. MacKenzie starrte sie ungläubig an.
»Kommt in mein Arbeitszimmer.«
William und Kate folgten dem Arzt in ein kleines Zimmer, dessen
Wände von medizinischen Wälzern verdeckt waren; nur da und dort
sah man in einer Lücke zumeist ungerahmte Fotos aus des Doktors
Studententagen in Cornell.
»Setzen Sie sich, Kate«, sagte er, »William, ich entschuldige mich
nicht für das, was ich euch jetzt sage, denn ich war überzeugt, ihr
wißt, daß Matthew schwer krank ist; er stirbt an der Hodgkinschen
Krankheit. Das weiß er seit einem Jahr.«
William ließ sich in einen Sessel fallen. Er brachte kein Wort
hervor.
»Hodgkinsche Krankheit?«
»Eine praktisch immer letal endende Entzündung und Vergrößerung
der Lymphknoten«, sagte der Arzt trocken.
William schüttelte ungläubig den Kopf. »Warum hat er es mir nicht
gesagt?«
»Ihr

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