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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kain und Abel
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William.
»Er war mein ältester Freund. Seine letztwillige Verfügung lag schwer auf meinem Gewissen. Es war kein Geheimnis, daß meine Wahl nie auf Peter Parfitt gefallen wäre. Ich hätte Ted Leach zum Präsidenten gewollt, aber da ich mich nie im Leben meiner Stimme enthalten habe, sah ich es als meine Pflicht an, Ihren Gegenkandidaten zu unterstützen. Für einen Mann, den ich nicht kenne, konnte ich nicht stimmen.«
»Ich bewundere Ihre Aufrichtigkeit, Mr. Cork-Smith, aber jetzt muß ich eine Bank leiten. In diesem Augenblick brauche ich Sie viel mehr, als Sie mich brauchen, daher bitte ich Sie als der Jüngere, nicht zurückzutreten.«
Der alte Mann hob den Kopf und sah William in die Augen.
»Ich bin nicht sicher, ob das gut wäre, junger Mann. Ich kann meine Gewohnheiten nicht über Nacht ändern«, sagte Cork-Smith und legte beide Hände auf seinen Stock.
»Geben Sie mir sechs Monate Zeit; wenn Sie dann noch derselben Meinung sind, werde ich Ihnen kein Hindernis in den Weg legen.«
Beide schwiegen eine Weile, bevor Cork-Smith sagte:
»Charles Lester hatte recht; Sie sind Richard Kanes Sohn.«
»Werden Sie weiter in der Bank bleiben, Sir?«
»Ja, junger Mann. Es gibt keinen größeren Narren als einen alten Narren; Sie kennen das Sprichwort.«
Langsam erhob sich Cork-Smith, indem er sich auf seinen Stock stützte. William wollte ihm helfen, aber der alte Mann winkte ab.
»Viel Glück, mein Junge. Sie können mit meiner vollen Unterstützung rechnen.«
»Danke, Sir.«
Als William die Tür öffnete, sah er Peter Parfitt im Korridor stehen. Solange Rupert Cork-Smith noch in Sichtweite war, wechselten die beiden kein Wort.
Dann polterte Peter Parfitt los. »Nun, ich habe einen Versuch gemacht und verloren. Mehr kann ein Mann nicht tun«, sagte er lachend. »Keine Verstimmung, nicht wahr, Bill?«
Er streckte die Hand aus.
»Keine Verstimmung, Mr. Parfitt. Wie Sie so richtig sagten: Sie haben einen Versuch gemacht und verloren. Jetzt werden Sie Ihre Stellung in dieser Bank zurücklegen.«
»Was?« sagte Parfitt.
»Zurücktreten.«
»Ist das nicht ein wenig hart, Bill? Was ich tat, war keineswegs persönlich gemeint. Ich hatte nur das Gefühl…«
»Ich möchte Sie nicht in meiner Bank haben, Mr. Parfitt. Sie werden heute abend gehen und nicht mehr zurückkommen.«
»Und wenn ich nicht einwillige? Ich besitze ziemlich viele Anteile an dieser Bank, und ich habe auch noch eine Menge Unterstützung bei den Aufsichtsräten, wissen Sie. Außerdem könnte ich den Fall vor Gericht bringen.«
»Da würde ich empfehlen, daß Sie erst die Statuten der Bank lesen, die ich heute morgen sehr genau studiert habe, Mr. Parfitt.«
William nahm das kleine, in Leder gebundene Buch zur Hand, das immer noch vor ihm lag, und blätterte, bis er zu einem Absatz kam, den er heute morgen unterstrichen hatte. Er las vor: »Der Präsident hat das Recht, jeden Mitarbeiter, zu dem er das Vertrauen verloren hat, zu entlassen.«
Er schaute auf. »Ich habe das Vertrauen zu Ihnen verloren, Mr. Parfitt. Daher werden Sie zurücktreten und das Gehalt von zwei Jahren bekommen. Wenn Sie mich aber zwingen, Sie zu kündigen, dann werde ich veranlassen, daß Sie diese Bank mit nicht mehr verlassen als mit Ihren Anteilen. Die Entscheidung liegt bei Ihnen.«
»Wollen Sie mir nicht eine Chance geben?«
»Letzten Freitag habe ich Ihnen eine Chance gegeben. Sie haben mich belogen und betrogen. Das sind Eigenschaften, die ich bei meinem Vizepräsidenten nicht schätze. Wird es ein Rücktritt, oder muß ich Sie kündigen, Mr. Parfitt?«
»Verdammt, Kane. Ich trete zurück.«
»Gut. Dann schreiben Sie bitte sofort einen entsprechenden Brief.«
»Nein, ich werde mir Zeit lassen, und Sie erhalten meinen Rücktritt morgen.«
»Jetzt - oder ich werfe Sie hinaus«, sagte William.
Peter Parfitt zögerte. Dann kam er zurück und ließ sich auf einen Stuhl neben Williams Schreibtisch fallen. William gab ihm Papier und eine Feder. Parfitt nahm seine eigene Feder und begann zu schreiben. Als er fertig war, nahm William den Brief und las ihn sorgfältig durch.
»Guten Tag, Mr. Parfitt.«
Wortlos verließ Parfitt das Zimmer. Etwas später kam Ted Leach herein.
»Sie wollten mich sprechen, Mr. President?«
»Ja«, sagte William. »Ich möchte Sie zum einzigen Vizepräsidenten ernennen. Mr. Parfitt ist zurückgetreten.«
»Ach, das erstaunt mich. Ich dachte…«
William reichte ihm den Brief. Er las ihn und sah William an.
»Ich freue mich, Vizepräsident der gesamten Bank zu

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