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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kain und Abel
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sich darum reißen, mit dir auszugehen, aber ich werde dasein
und dich vor ihnen beschützen. Und jetzt gehen wir essen und
besprechen dabei, was alles wir in London unternehmen wollen.«
    Zehn Tage später - nachdem Florentyna ein langes Wochenende mit ihrer Mutter verbracht hatte, nach der sich Abel nie erkundigte - flogen die beiden von New York nach London. Der Flug in der Boeing 377 dauerte fast vierzehn Stunden, und obwohl sie eigene Schlafkojen hatten, waren sie bei ihrer Ankunft im Claridge so erschöpft, daß sie nur eines wollten - ordentlich ausschlafen.
    Abel fuhr aus drei Gründen nach Europa: erstens, um einen Bauauftrag für neue Baron-Hotels in London, Paris und eventuell Rom zu unterschreiben; zweitens, um Florentyna Europa zu zeigen, bevor sie nach Radcliffe ging, um Sprachen zu studieren, drittens - und für ihn war das der wichtigste Grund -, um sein Schloß in Polen wiederzusehen und festzustellen, ob es vielleicht doch eine Chance gab, sein Besitzrecht nachzuweisen.
    London wurde für beide ein großer Erfolg. Abels Ratgeber hatten einen Baugrund in der Nähe des Hyde Park Corner gefunden, und er beauftragte seine Anwälte, sofort alle notwendigen Schritte zu unternehmen, damit Englands Hauptstadt sich auch eines BaronHotels rühmen könnte. Florentyna fand die Sparmaßnahmen im Nachkriegs-London nach dem Luxus, den sie von zu Hause gewöhnt war, etwas bedrückend, aber die Londoner schienen unbeeindruckt davon, daß ihre Stadt halb zerstört war, und hielten sich immer noch für eine Weltmacht. Sie wurde zu Lunches, Dinners und Bällen eingeladen, und was ihre Kleider und die Reaktion der jungen Briten betraf, so hatte ihr Vater recht gehabt. Mit glänzenden Augen und Berichten von neuen Eroberungen kam sie jeden Abend nach Hause zurück - und am nächsten Morgen hatte sie alles vergessen. Sie konnte sich nicht entscheiden, ob sie einen Eton-Schüler von den Grenadier Guards heiraten sollte, der fortwährend salutierte, oder ein Mitglied des Oberhauses, der Lord in waiting königlicher Kammerherr - war. Florentyna war sich nicht ganz sicher, was »in waiting« bedeutete, aber jedenfalls wußte er, wie man eine Dame behandelte.
    In Paris war es auch keine Minute langweilig, und da Abel und Florentyna gut französisch sprachen, kamen sie mit den Parisern ebenso gut aus wie mit den Engländern. Für gewöhnlich begann sich Abel nach der zweiten Ferienwoche zu langweilen und zählte die Tage, bis er zu seiner Arbeit zurückkehren konnte. Mit Florentyna als Reisebegleiterin aber war das anders. Seit seiner Trennung von Zaphia war sie zum Mittelpunkt seines Lebens und zur Alleinerbin seines Vermögens geworden.
    Als der Abreisetermin näher rückte, hatte noch keiner von ihnen Lust, Paris zu verlassen; unter dem Vorwand, daß Abel noch immer in Verhandlungen über den Kauf eines berühmten, aber heruntergewirtschafteten Hotels auf dem Boulevard Raspail stand, blieben sie noch ein paar Tage. Abel klärte den Hotelbesitzer, der, wenn möglich, noch verfallener aussah als das Hotel, nicht darüber auf, daß er plante, das Gebäude abzureißen. Als Monsieur Neuffe einige Tage später die Papiere unterschrieb, gab Abel den Befehl, das Gebäude dem Erdboden gleichzumachen, während er, der jetzt keine Ausrede mehr hatte, schweren Herzens mit Florentyna nach Rom weiterfuhr.
    Nach der Freundlichkeit der Briten und der Fröhlichkeit von Paris fanden sie die graue, verfallende Ewige Stadt bedrückend. Die Römer hatten keinen Anlaß zu feiern. In London waren Abel und Florentyna gemeinsam durch die herrlichen königlichen Gärten geschlendert, hatten historische Gebäude bewundert, und Florentyna hatte die Nächte durchgetanzt. In Paris hatten sie die Oper besucht, an der Seine zu Mittag gegessen, waren mit dem Schiff flußabwärts gefahren, vorbei an Notre-Dame, und hatten den Abend im Quartier Latin verbracht. In Rom spürte Abel nur ein überwältigendes Gefühl finanzieller Unsicherheit und beschloß, seine Pläne für ein BaronHotel in der italienischen Hauptstadt auf Eis zu legen. Florentyna spürte, wie ihr Vater darauf brannte, sein Schloß in Polen wiederzusehen, und schlug vor, Italien einen Tag früher zu verlassen.
    Abel hatte feststellen müssen, daß es schwerer war, für sich und Florentyna ein Visum in einen Ostblockstaat zu bekommen als alle Bewilligungen zum Bau eines Fünfhundert-Zimmer-Hotels in London. Ein weniger hartnäckiger Besucher hätte vermutlich aufgegeben, aber Abel und

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