Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kain und Abel
Vom Netzwerk:
erkundigte sich, ob William sich nicht wohl fühlte.
Am selben Abend rief William Alan Lloyd zu Hause an. Nach
    Annes Erzählung über die schlechte Beziehung zwischen ihrem Sohn und Henry war der Präsident von Kane and Cabot nicht erstaunt, von William zu hören.
    »William, mein Junge, wie geht es dir und wie geht es in St. Paul?«
    »Hier ist alles in Ordnung, danke, Sir. Aber das ist nicht der Grund meines Anrufs.«
Der Takt eines vorrückenden Panzers, dachte Alan.
»Nein, das dachte ich mir«, antwortete er trocken. »Was kann ich für dich tun?«
»Ich würde Sie gern morgen nachmittag besuchen, Sir.«
»An einem Sonntag, William?«
»Ja, es ist der einzige Tag, an dem ich die Schule verlassen kann. Ich komme, wann Sie wollen und wohin Sie wollen.«
Williams Stimme klang, als sei dies ein besonderes Entgegenkommen seinerseits. »Meine Mutter darf unter keinen Umständen von unserem Zusammentreffen erfahren.«
»Nun, William…« begann Alan Lloyd.
Williams Stimme wurde härter. »Ich brauche Sie nicht darauf aufmerksam zu machen, Sir, daß die Investition von Kapital aus dem Trust in ein persönliches Abenteuer meines Stiefvaters zwar nicht als ungesetzlich, aber ohne Zweifel als unethisch angesehen werden kann.«
Alan Lloyd schwieg einen Moment und überlegte, ob er versuchen solle, den Jungen am Telefon zu beschwichtigen. Den Jungen. Er dachte sogar daran, ihn zurechtzuweisen, aber diese Zeit war vorüber.
»Gut, William. Warum kommst du nicht um ein Uhr zum Lunch in den Hunt Club?«
»Ich freue mich, Sie zu sehen, Sir.«
Der Hörer wurde aufgelegt.
Wenigstens wird sich die Auseinandersetzung auf meinem Territorium abspielen, dachte Alan Lloyd erleichtert, als auch er den Hörer zurücklegte und Mr. Bell ob der Erfindung dieses verdammten Apparates verfluchte.
Alan hatte den Hunt Club gewählt, weil er das Treffen nicht zu privat halten wollte. Als William im Golfklub ankam, bat er als erstes, ob er nach dem Essen eine Runde Golf spielen dürfe.
»Mit Vergnügen, mein Junge«, sagte Alan und reservierte den ersten Abschlag für drei Uhr.
Er war erstaunt, daß William während des Essens Henry Osbornes Wünsche mit keinem Wort erwähnte. Der Junge sprach gut informiert über Präsident Hardings Ansichten, über die Steuerreform und über die Untüchtigkeit Charles G. Dawes’, des Finanzberaters des Präsidenten. Alan fragte sich, ob William, nachdem er die Sache überschlafen hatte, vielleicht seine Meinung über Henry Osbornes Darlehen geändert habe, aber trotzdem gekommen war, um es nicht zugeben zu müssen. Nun, wenn der Junge es so haben wollte, sollte es ihm recht sein. Alan freute sich auf einen ruhigen Nachmittag auf dem Golfplatz. Nach einem angenehmen Lunch und mehr als einer halben Flasche Wein - William begnügte sich mit einem Glas - zogen sie sich im Klubhaus um und gingen zum ersten Abschlag.
»Haben Sie immer noch ein Handicap von neun, Sir?«
»In etwa, mein Junge. Warum?«
»Sind Sie mit zehn Dollar pro Loch einverstanden?«
Alan Lloyd zögerte und erinnerte sich, daß Golf das einzige Spiel war, das William gut spielte. »Ja, einverstanden.«
Beim ersten Loch, das Alan mit vier und William mit fünf Schlägen machte, wurde nicht gesprochen. Alan gewann auch das zweite und das dritte Loch ohne Anstrengung und begann sich, mit seinem Spiel zufrieden, zu entspannen. Als sie das vierte Loch erreichten, waren sie mehr als einen halben Kilometer vom Klubhaus entfernt. William wartete, bis Alan den Schläger hob.
»Unter keinen Umständen werden Sie fünfhunderttausend Dollar aus meinem Fonds einer Firma oder einer Person leihen, die mit Henry Osborne in Verbindung steht.«
Alans Abschlag war schlecht, und der Ball landete irgendwo weit abseits. Sein einziger Vorteil war, daß er ihn von William, der einen guten Drive geschlagen hatte, weit genug wegführte, so daß er Zeit hatte, sich zu überlegen, was er erstens mit William und zweitens mit dem Ball tun sollte. Nachdem Alan Lloyd drei weitere Schläge absolviert hatte, trafen sie einander schließlich auf dem Green. Alan verlor.
»Du weißt, William, daß ich als Treuhänder nur eine von drei Stimmen habe, und du weißt auch, daß die Beschlüsse der Treuhänder von dir nicht beeinflußt werden können, weil du erst mit einundzwanzig Jahren über dein Vermögen verfügungsberechtigt bist. Zudem sollte dir klar sein, daß wir eigentlich gar nicht über dieses Thema sprechen dürften.«
»Ich bin mir über die gesetzliche Situation völlig im

Weitere Kostenlose Bücher