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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kain und Abel
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klaren, aber da die beiden anderen Treuhänder mit Henry Osborne schlafen…«
Alan Lloyd war zutiefst schockiert.
»Sie können doch nicht der einzige Mensch in Boston sein, der nicht weiß, daß mein Stiefvater ein Verhältnis mit Milly Preston hat, Sir?«
Alan Lloyd schwieg.
William fuhr fort:
»Ich möchte sicher sein, daß ich Ihre Stimme habe und daß Sie versuchen werden, meiner Mutter von diesem Darlehen abzuraten, selbst wenn das bedeuten sollte, daß man ihr die Wahrheit über Milly Preston sagen muß.«
Alan schlug noch schlechter ab. Williams Ball flog genau in die Mitte des Fairways. Den nächsten Ball schlug Alan in einen Busch, von dessen Existenz er bisher nichts gewußt hatte, und fluchte zum erstenmal in dreiundvierzig Jahren laut vor sich hin. Auch diesmal hatte er Muße zum Nachdenken.
»Das ist ein wenig viel verlangt«, sagte er, als er William auf dem fünften Green traf.
»Es ist nichts gegen das, was ich unternehmen würde, wenn ich Ihrer Unterstützung nicht sicher wäre, Sir.«
»Ich glaube nicht, daß dein Vater Drohungen gebilligt hätte«, sagte Alan, während er zuschaute, wie Williams Ball aus fünf Meter Höhe herabkam.
»Das einzige, was mein Vater nicht gebilligt hätte, ist Osborne«, erwiderte William. Einen Meter vor dem Loch puttete Alan Lloyd zweimal.
»Jedensfalls wissen Sie von einer Klausel im Testament meines Vaters, die besagt, daß das vom Trust investierte Geld eine Privatsache ist, und der Begünstigte nie erfahren darf, daß die Familie Kane persönlich involviert ist. Diese Regel hat mein Vater als Bankier nie gebrochen. Nur so konnte er sicher sein, daß es keinen Interessenskonflikt zwischen den Investitionen der Bank und jenen des Familientrusts gab.«
»Deine Mutter ist offenbar der Ansicht, daß diese Regel bei einem Familienmitglied durchbrochen werden darf.«
»Henry Osborne ist kein Mitglied meiner Familie, und wenn ich die Kontrolle über den Trust habe, werde ich mich ebenso wie mein Vater an diese Regel halten.«
»Vielleicht wirst du diese starre Haltung eines Tages bereuen, William.«
»Ich glaube nicht, Sir.«
»Versuche dir einen Moment lang vorzustellen, welchen Eindruck eine solche Haltung auf deine Mutter machen muß«, fügte Alan hinzu.
»Meine Mutter hat bereits fünfhunderttausend Dollar ihres eigenen Vermögens verloren, Sir. Ist das nicht genug für einen Ehemann? Warum muß ich auch fünfhunderttausend verlieren?«
»Wir wissen gar nicht, ob das der Fall ist, William. Die Anlage kann immer noch ausgezeichnete Zinsen abwerfen; ich hatte noch keine Gelegenheit, Henrys Bücher zu prüfen.«
William zuckte zusammen, als Alan Lloyd seinen Stiefvater Henry nannte.
»Ich kann Ihnen versichern, daß er das Geld meiner Mutter fast zur Gänze zum Fenster hinausgeworfen hat. Um präzis zu sein: Er besitzt noch dreiunddreißigtausendvierhundertzwölf Dollar von der ursprünglichen Summe. Ich würde vorschlagen, weniger Osbornes Bücher als seinen Lebenslauf zu prüfen - frühere Geschäfte und Geschäftsverbindungen. Gar nicht davon zu reden, daß er spielt - und zwar sehr hoch.«
Vom achten Abschlag schlug Alan seinen Ball direkt in einen Teich, den zu vermeiden gewöhnlich selbst Anfänger imstande waren. Er verlor das Loch.
»Woher hast du deine Informationen über Henry?« fragte Alan und war ziemlich sicher, daß sie aus Thomas Cohens Büro stammten.
»Das möchte ich lieber nicht sagen, Sir.«
Alan überlegte; vielleicht war es besser, diese kleine Trumpfkarte für einen späteren Zeitpunkt aufzuheben.
»Wenn sich deine Behauptungen als richtig erweisen, dann muß ich deiner Mutter natürlich von einer Beteiligung an Henrys Firma abraten, William. Und es wäre meine Pflicht, die ganze Sache auch mit Henry offen zu besprechen.«
»Ja, Sir.«
Alan gelang ein besserer Schlag, trotzdem hatte er nicht das Gefühl, noch gewinnen zu können.
William fuhr fort: »Vielleicht interessiert es Sie auch, daß Osborne die fünfhunderttausend Dollar aus meinem Fonds nicht für die Spitalsausschreibung, sondern zur Deckung einer alten Schuld in Chikago benötigt. Ich nehme an, daß Sie das nicht wußten, Sir?«
Alan schwieg. Natürlich hatte er das nicht gewußt. William gewann das Loch.
Als sie das achtzehnte Loch erreichten, war Alan acht Löcher hinten und vollendete eben die schlechteste Runde, die er je gespielt hatte. Er hatte einen Zwei-Meter-Putt, der es ihm zumindest erlauben würde, das letzte Loch mit William zu teilen.
»Hast du noch weitere brisante

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