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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Attentat
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weiter!«
Mark ließ ihn sitzen und ging in den Waschraum. Er hielt die hohle Hand unter den Wasserhahn und spülte sich den Mund aus. Er roch immer noch nach Blut und Erbrochenem. Dann kehrte er ins Zimmer zurück und zählte langsam bis zehn. Er mußte sich entschließen, irgend etwas zu unternehmen, und es dann tun, komme, was da wolle. Er spürte, daß Stames und Calvert etwas zugestoßen war, und er wußte, daß dem Griechen und dem schwarzen Briefträger etwas zugestoßen war. Vielleicht sollt er versuchen, den Direktor zu erreichen – obwohl das der allerletzte Ausweg war. Ein Beamter seines Ranges, erst zwei Jahre nach der Ausbildung, rief nicht einfach den Direktor an. Jedenfalls könnte er am nächsten Morgen um halb elf zu Stames Verabredung mit dem Direktor gehen. Morgen um halb elf. Bis dahin war es noch ein halber Tag! Mehr als zwölf Stunden ohne Anweisungen! Mit einem Geheimnis belastet, das er mit niemandem teilen durfte. Im Besitz von Informationen, die er nicht weitergeben konnte.
Das Telefon schrillte, er hörte Pollys Stimme. Er betete, es möge Stames sein, aber sein Gebet wurde nicht erhört.
»He, Mr. Andrews, sind Sie noch da? Captain Hogan von der Mordkommission möchte Sie sprechen.«
»Andrews?«
»Ja, Captain.«
»Was können Sie mir berichten?«
Mark berichtete wahrheitsgetreu, daß Casefikis ein illegaler Einwanderer war, der verspätet zur Behandlung einer Wunde ins Krankenhaus gekommen war, und weniger wahrheitsgetreu, daß man annahm, er sei von einem Ga uner angeschossen worden, der ihn mit der Androhung einer Anzeige wegen illegaler Einreise in die USA erpressen wollte. Ein vollständiger Bericht würde der Mordkommission morgen früh zugehen.
Der Detektiv war mißtrauisch.
»Verbergen Sie etwas, mein Junge? Was hatte das FBI dort überhaupt zu suchen? Wenn ich erfahre, daß Sie Informationen zurückhalten, gibt es einen Riesenkrach. Ich würde nicht zögern, Ihren Arsch über den heißesten Kohlen von ganz Washington zu rösten.«
Mark dachte an Stames strikte Weisung, absolutes Schweigen zu bewahren.
»Nein, das ist alles«, sagte er laut; er wußte, daß er zitterte und daß seine Stimme wenig überzeugend klang. Der Detektiv der Mordkommission brummte etwas vor sich hin, stellte noch ein paar Fragen und legte auf. Mark legte ebenfalls auf. Der Hörer war schweißnaß. Die Kleider klebten ihm immer noch am Körper. Noch einmal rief er Norma Stames an, doch der Boß war nicht gekommen.
Er bat Polly, die Kanäle noch einmal durchzuprobieren. Doch außer einem Summton auf Kanal eins rührte sich nichts. Mark gab es auf herumzutelefonieren und meldete sich bei Aspirin ab. Es schien Aspirin nicht zu interessieren.
Mark fuhr mit dem Lift hinunter zum Parkplatz. Er mußte nach Hause, den Direktor anrufen. Wieder brauste er mit Höchstgeschwindigkeit durch die Stadt. Der südwestliche Teil von Washington gehörte nicht zu den luxuriösesten Vierteln der Stadt, doch wohnten dort viele alleinstehende, berufstätige junge Leute. Das Viertel lag am Fluß, eine U-Bahn-Station befand sich in bequemer Nähe.
Mark stürzte in sein Apartment und griff zum Telefon. Nach einer Weile meldete sich die Zentrale. »Hier spricht das Büro des Direktors, der diensthabende Beamte.«
Mark holte tief Atem.
»Ich bin Spezialagent Andrews, vom Washington Field Office«, begann er langsam. »Ich muß sofort mit dem Direktor sprechen. Es ist dringend.«
Der Direktor war im Haus der Justizministerin zum Dinner eingeladen. Mark fragte nach der Telefonnummer. Ob er denn eine spezielle Bewilligung hätte, den Direktor um diese Zeit anzurufen? Ja, er hatte eine spezielle Bewilligung, er hatte morgen um halb elf mit ihm eine Verabredung – ja, um Himmels willen, er hatte die Erlaubnis.
Der Mann mußte Marks Verzweiflung gefühlt haben.
»Geben Sie mir Ihre Nummer, ich rufe Sie gleich zurück.«
Mark wußte, daß er überprüfen wollte, ob er ein FBIAgent und morgen tatsächlich beim Direktor angemeldet war. Nach einer Minute schrillte das Telefon. Es war der Diensthabende.
»Der Direktor ist noch bei der Justizministerin. Ihre Privatnummer ist 761-4386.«
Mark wählte die Nummer.
»Bei Mrs. Edelmann«, meldete sich eine ehrfürchtige Stimme.
»Ich bin Spezialagent Mark Andrews«, begann Mark. »Ich muß den Direktor des FBI sprechen.«
Er sagte es langsam und deutlich, obwohl er immer noch zitterte.
Die Antwort kam von einem Mann, der heute abend nur eine große Sorge gehabt hatte, ob nämlich die Kartoffeln

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