Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Attentat
Vom Netzwerk:
zurückgehen.«
Mark stand auf, bereit, sich zu verabschieden. Der Direktor legte ihm die Hand auf die Schulter.
»Seien Sie unbesorgt, junger Mann. Solche Dinge geschehen von Zeit zu Zeit, und Sie haben die richtige Entscheidung getroffen. In einer schwierigen Situation haben Sie eine Menge Selbstbeherrschung bewiesen. Und jetzt machen Sie sich an die Arbeit.«
»Ja, Sir.«
Mark war erleichtert, daß noch jemand wußte, was er durchmachte; jemand mit einem viel breiteren Rücken teilte seine Sorgen.
Auf der Fahrt ins Büro griff er zum Mikrofon. »WFO 180 spricht. Hat Stames sich gemeldet?«
»Noch nicht, WFO 180, aber ich versuche es weiter.«
Als er ankam, war Aspirin noch da. Er ahnte nicht, daß Mark soeben vom Direktor kam. Aspirin hatte alle fünf Direktoren auf Cocktailparties getroffen, aber keiner von ihnen hatte sich seinen Namen gemerkt.
»Ist der Notstand vorüber, Kleiner?«
»Ja«, log Mark. »Haben wir Nachricht von Stames oder Calvert?« Er versuchte die Angst in seiner Stimme zu verbergen.
»Nein, müssen sich irgendwo versoffen haben. Nur keine Angst. Die kleinen Schafe finden ihren Weg nach Hause, ohne daß Sie den Hüterhund zu spielen brauchen.«
Mark machte sich Sorgen. Er ging in sein Büro und rief Polly an. Sie wußte noch immer nichts. Da war nur der Summton auf Kanal eins. Er rief Norma Stames an, keine Neuigkeiten. Mrs. Stames fragte, ob irgendein Anlaß zur Besorgnis bestünde.
»Nein, nein, keineswegs.« Wieder eine Lüge. Wirkte er zu gleichgültig? »Wir finden bloß nicht die Bar, in der sie sitzen.«
Sie lachte, aber sie wußte, daß Nick keine Bars besuchte.
Mark rief Calvert an. Es rührte sich niemand. Er spürte, daß etwas nicht in Ordnung war, er wußte nur nicht was. Wenigstens gab es den Direktor, und der Direktor wußte jetzt alles. Er schaute auf die Uhr. Dreiundzwanzig Uhr fünfzehn. Wo war der Abend hin? Und wohin ging er? Dreiundzwanzig Uhr fünfzehn. Was hätte er heute abend tun sollen? Zum Teufel. Er hatte ein schönes Mädchen eingeladen, mit ihm essen zu gehen. Wieder nahm er den Hörer auf. Wenigstens war sie zu Hause, wo sie hingehörte, und in Sicherheit.
»Hallo.«
»Hallo, Elizabeth, hier Mark Andrews. Es tut mir schrecklich leid, daß ich nicht kommen konnte. Es ist etwas geschehen, was völlig außerhalb meines Einflußbereichs liegt.«
Seiner Stimme war die Erregung deutlich anzumerken.
»Macht nichts«, sagte sie leichthin. »Sie warnten mich, daß Sie unverläßlich seien.«
»Ich hoffe, Sie geben mir eine zweite Chance. Vielleicht haben sich die Dinge bis morgen geklärt. Dann kann ich Sie wahrscheinlich treffen.«
»Am Morgen?« fragte sie. »Falls Sie ans Hospital denken, ich habe morgen dienstfrei.«
Mark zögerte und überlegte rasch, wieviel er ihr sagen durfte. »Nun, vielleicht ist es so am besten. Ich habe leider schlechte Neuigkeiten. Casefikis und der andere Mann in seinem Zimmer wurden heute abend brutal ermordet. Die Stadtpolizei hat den Fall übernommen, aber es gibt keinerlei Hinweise.«
»Ermordet? Beide? Warum, wer? Casefikis wurde nicht grundlos ermordet, nicht wahr?« Ihre Worte überstürzten sich. »Was um Himmels willen geht da vor? Nein, antworten Sie lieber nicht. Sie würden ja doch nicht die Wahrheit sagen.«
»Ich würde bestimmt nicht meine Zeit damit vergeuden, Sie zu belügen, Elizabeth. Ich hab genug für heute. Und ich schulde Ihnen ein großes Steak, weil ich Ihnen einen Abend verdorben habe. Darf ich Sie bald wieder anrufen?«
»Gern. Ein Mord ist allerdings nicht gerade appetitfördernd. Ich hoffe, Sie erwischen den Schuldigen. Im Woodrow Wilson-Hospital sehen wir viele Opfer von Gewalt, aber für gewöhnlich bricht sie nicht innerhalb unserer Mauern aus.«
»Ich weiß. Es tut mir leid, daß es Sie belastet. Gute Nacht, Elizabeth. Schlafen Sie gut.«
»Sie auch, Mark. Wenn Sie können.«
Mark legte den Hörer auf, und sofort kehrte die Last der Ereignisse wieder. Was nun? Vor acht Uhr dreißig konnte er nichts tun, außer das Funkgerät auf Empfang zu schalten, bis er zu Hause war. Es war sinnlos, hier herumzusitzen, aus dem Fenster zu schauen und sich hilflos, krank und einsam zu fühlen. Er ging zu Aspirin und teilte ihm mit, daß er nach Hause fahren und alle fünfzehn Minuten anrufen würde, weil er immer noch dringend mit Stames und Calvert sprechen wollte. Aspirin blickte nicht einmal auf.
»Gut«, sagte er, voll und ganz auf sein Kreuzworträtsel konzentriert.
Er hatte elf ganze Wörter eingetragen, so was war nur

Weitere Kostenlose Bücher