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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Attentat
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Dienst«, sagte die Schwester. »Soll ich Dr. Delgado holen?«
»Nein«, erwiderte Mark, »vielen Dank.« Er zog sein Notizbuch heraus und wählte Elizabeth Dexters Privatnummer. Zu seiner großen Freude war sie zu Hause.
»Hallo, Elizabeth, hier spricht Mark Andrews. Besteht irgendeine Hoffnung, daß ich Sie heute abend zum Dinner ausführen kann?«
»Versprechen, nichts als leere Versprechen. Ich lebe immer noch in der Hoffnung auf ein großes Steak.« Sie lachte.
»Da gibt es gar nichts zu lachen«, sagte Mark mehr zu sich selbst.
»Sie klingen ein wenig bedrückt, Mark Vielleicht haben Sie tatsächlich eine leichte Grippe.«
»Nein, ich glaube, es ist nicht die Grippe, aber wenn ich an Sie denke, verschlägt es mir den Atem. Ich werde lieber auflegen, bevor ich blau anlaufe.«
Es war gut, ihr Lachen zu hören.
»Warum holen Sie mich nicht gegen acht Uhr ab?«
»Fein. Auf bald, Elizabeth.«
»Seien Sie vorsichtig, Mark.«
Er legte den Hörer auf und merkte plötzlich, daß er wieder von einem Ohr zum anderen grinste. Er blickte auf die Uhr; sechzehn Uhr dreißig. Gut. Noch drei Stunden in der Bibliothek, dann konnte er zu ihr fahren. Er kehrte zu seinen Nachschlagewerken zurück und fuhr fort, biographische Notizen über zweiundsechzig Senatoren zu machen.
Einen Moment lang schweiften seine Gedanken zu der Präsidentin. Es handelte sich nicht um irgendeinen Präsidenten, sondern um den ersten weiblichen Präsidenten. Welche Lehren aber konnte er aus dem letzten Mord an einem Präsidenten, aus der Ermordung John F. Kennedys ziehen? Gab es Senatoren, die mit diesen Verbrechen etwas zu tun hatten? Oder war es wieder einmal ein Wahnsinniger, der auf eigene Faust handelte? Bisher wies alles auf eine Teamarbeit hin. Lee Harvey Oswald war schon lange tot, und es gab noch immer keine überze ugende Erklärung für seine Ermordung, ebensowenig wie für den Mord an Robert Kennedy.
Manche Leute behaupteten, daß der CIA etwas mit John F. Kennedys Tod zu tun gehabt hatte, weil Kennedy 1961, nach dem Schweinebucht-Fiasko, gedroht hatte, den CIA kaltzustellen. Andere meinten, Castro hätte den Mord als Vergeltungsakt arrangiert; es war bekannt, daß Oswald zwei Wochen vor dem Mord mit dem kubanischen Botschafter in Mexiko eine Besprechung gehabt hatte, über die der CIA informiert gewesen war. Dreißig Jahre waren seither vergangen, und noch immer wußte niemand etwas Sicheres.
Ein intelligenter Knabe aus Los Angeles, Jay Sandberg, mit dem Mark in Yale ein Zimmer geteilt hatte, hatte behauptet, daß die Verschwörung bis an die Spitze reiche, sogar bis an die Spitze des FBI. Man wußte dort die Wahrheit, aber verrate nichts.
Vielleicht gehörten Tyson und Rogers dazu. Sie hatten ihm einen sinnlosen Auftrag erteilt, um ihn zu beschäftigen, und sie hatten ihm verboten, mit irgend jemand über die Einzelheiten der gestrigen Ereignisse zu sprechen, nicht einmal mit Grant Nanna.
An wen konnte er sich wenden, wenn es tatsächlich eine Verschwörung war? Nur eine Person würde vielleicht zuhören, und das war die Präsidentin. An sie konnte er aber nicht herankommen. Er würde Jay Sandberg anrufen, der die Kennedy-Morde studiert hatte. Wenn irgend jemand eine Theorie hatte, dann war es Sandberg. Mark ging zur Telefonzelle zurück, suchte Sandbergs Privatnummer in New York heraus und wählte die zehnstellige Nummer. Eine weibliche Stimme meldete sich.
»Hallo«, sagte sie kühl. Mark konnte sich das Wölkchen von Kokainrauch vorstellen, das zu dieser Stimme gehörte.
»Hallo, ich möchte mit Jay Sandberg sprechen.«
»Oh.« Mehr Kokainrauch. »Er arbeitet noch.«
»Können Sie mir seine Nummer geben?« fragte Mark.
Nach weiteren Rauchwolken gab das Mädchen ihm die Nummer und hängte ein.
»Brrr«, sagte Mark, »eine Frau von der Upper East Side.«
Eine völlig andere Stimme, warm, mit irisch-amerikanischem Akzent, beantwortete – seinen nächsten Anruf. »Hier Sullivan and Cromwell.«
Mark kannte das angesehene New Yorker Anwaltsbüro. Andere Leute machten eben Karriere.
»Kann ich Jay Sandberg sprechen, bitte?«
»Ich verbinde Sie, Sir.«
»Hier Sandberg.«
»Hallo, Jay, hier Mark Andrews. Bin froh, daß ich dich erwischt habe. Ich spreche aus Washington.«
»Hallo, Mark, nett von dir zu hören. Wie ist das Leben eines Detektivs? Voller Geheimnisse und so weiter?«
»Manchmal«, erwiderte Mark. »Jay, wo kann ich alle Fakten über politisch motivierte Mordversuche finden, insbesondere über den von 1979 in Massachusetts. Erinnerst

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