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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Kandidaten
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wäre?«
Zweite Stimme: »Wir können diesen Snobs von Alexander Dupont & Bell nicht sagen, dass sie keine Ahnung vom Pokern haben.«
Erste Stimme:»Stimmt, aber ich denke, ich erlaube mir noch einen Spaß mit« … – eine Tür öffnete sich – … »ihrem Botenjungen.« Die Tür schloss sich.
Fletcher rollte das Toilettenpapier auf und steckte es in seine Jackentasche.
Er verließ den Kubus und wusch sich rasch die Hände, bevor er hinausschlich und über die Feuertreppe ein Stockwerk tiefer eilte. Im Empfangsraum gab er den Waschraumschlüssel zurück.
»Danke«, sagte die Empfangsdame. In diesem Augenblick klingelte das Telefon. Sie lächelte Fletcher an. »Gutes Timing. Wenn Sie den Aufzug in den elften Stock nehmen, kann Mr Higgs Sie jetzt empfangen.«
»Danke«, sagte Fletcher, verließ den Raum, trat in den Aufzug und drückte den Knopf für das Erdgeschoss.
Matt Cunliffe rollte das Toilettenpapier auf, als das Telefon klingelte.
»Mr Higgs ist in der Leitung«, meldete seine Sekretärin.
»Sagen Sie ihm, ich stehe jetzt nicht zur Verfügung.« Matt lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und zwinkerte Fletcher zu.
»Er lässt fragen, wann Sie zur Verfügung stehen.«
»Nicht vor Schalterschluss am Freitag.«

26
    FLETCHER KONNTE SICH NICHT ERINNERN, dass ihm je ein Mensch vom ersten Moment an so missfallen hatte. Und die näheren Umstände trugen auch nicht zur Verbesserung der Lage bei.
    Der Seniorpartner hatte Fletcher und Logan gebeten, auf eine Tasse Kaffee in sein Büro zu kommen – an sich schon höchst ungewöhnlich. Als sie eintraten, wurde ihnen einer der neuen Trainees vorgestellt.
    »Ich darf Ihnen Ralph Elliot präsentieren«, waren Bill Alexanders erste Worte.
Fletcher wunderte sich, warum Alexander von den beiden erfolgreichen Bewerbern ausgerechnet Elliot besonders hervorhob. Er fand es schnell heraus.
»Ich habe beschlossen, in diesem Jahr selbst einen Trainee auszubilden. Ich möchte den Kontakt zur nächsten Generation nicht verlieren und da Ralphs Noten in Stanford außerordentlich gut waren, schien er mir die geeignete Wahl.«
Fletcher erinnerte sich, wie ungläubig Logan darauf reagiert hatte, dass Alexanders Neffe es in die engere Wahl geschafft hatte. Sie waren beide zu dem Schluss gekommen, dass Mr Alexander sämtliche Einwände der anderen Partner verworfen haben musste.
»Ich hoffe, Sie werden Ralph mit offenen Armen willkommen heißen.«
»Natürlich«, sagte Logan. »Warum schließen Sie sich uns nicht zum Mittagessen an?«
»Gern, ich denke, das kann ich einrichten«, erwiderte Elliot, als ob er ihnen einen Gefallen erweisen würde.
Beim Mittagessen ließ Elliot keine Gelegenheit aus, sie daran zu erinnern, dass er der Neffe des Seniorpartners war. Unausgesprochen lag in der Luft, dass er Fletchers und Logans Aufnahme als Partner in die Kanzlei hinauszögern konnte, sollten sie ihm jemals in die Quere kommen.
»Er erzählt gerade jedem, der zuhört, dass er der Erste sein wird, der in weniger als sieben Jahren zum Partner ernannt wird«, teilte Fletcher Logan einige Tage später bei einem Drink mit.
»Weißt du, er ist dermaßen gerissen, dass es mich nicht überraschen würde, wenn er das tatsächlich durchzieht«, erwiderte Logan lapidar. »Wie ist er nur Studentenvertreter der UConn geworden, wenn er jedem so droht wie uns?«
»Vielleicht hat es keiner gewagt, sich ihm entgegenzustellen.«
»Hast du es auf diese Weise geschafft?«, scherzte Logan.
»Woher weißt du?« Fletcher tat empört. Der Barkeeper sammelte ihre Gläser ein.
»Ich habe deinen Lebenslauf studiert, als ich in die Firma aufgenommen wurde. Erzähl mir nicht, du hättest nicht dasselbe getan.«
»Natürlich habe ich das«, gab Fletcher zu. »Ich weiß, dass du Schachmeister von Princeton warst.« Die beiden lachten. »Ich muss los, sonst verpasse ich den Zug. Und Annie könnte sich fragen, ob es eine andere Frau in meinem Leben gibt.«
»Ich beneide dich«, sagte Logan leise.
»Wie meinst du das?«
»Wie gut deine Ehe funktioniert. Es würde Annie keine Sekunde lang in den Sinn kommen, dass du eine andere Frau auch nur ansiehst.«
»Ich habe viel Glück gehabt«, gab Fletcher zu. »Vielleicht hast du eines Tages ja auch so viel Glück. Meg vom Empfang kann ihren Blick nicht von dir wenden.«
»Welche ist Meg?«, fragte Logan, als Fletcher schon auf dem Weg zur Garderobe war.
Nach nur wenigen Metern auf der Fifth Avenue entdeckte Fletcher Ralph Elliot, der sich ihm näherte. Rasch versteckte er sich in einem

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