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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Kandidaten
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Nacht, in der Fitzgerald einen Drink mit seinem Freund nahm, ebenfalls in der Bar aufhielten.«
    »Eine Information, die zweifelsohne Ihr Neffe geliefert hat«, sagte Fletcher. »Und dessen Rolle in dieser Angelegenheit ist alles andere als unparteiisch.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Ganz einfach, dass Mr Elliots Version der Ereignisse ausschließlich auf Eigeninteresse beruht, wie es ein Mann von Ihrem Scharfblick sicher schon erfasst hat.«
    »Scharfblick?«, wiederholte Alexander. »Haben Sie Scharfblick bewiesen, als Sie sich in Gesellschaft von Fitzgeralds Freund sehen ließen?« Erneut betonte er das Wort.
    »Ich habe Logans Freund nie kennen gelernt, wie Mr Elliot Ihnen bestimmt mitgeteilt hat, außer er wollte Ihnen nur die halbe Wahrheit zukommen lassen. Ich fuhr nach Ridgewood …«
    »Ralph sagte mir, dass Sie später noch einmal zurückkehrten.«
    »Ja, das stimmt. Und wie jeder gute Spion hat Ihnen Ihr Neffe sicher berichtet, dass ich nur zurückgekommen bin, um meinen Schal einzusammeln, der mir aus dem Ärmel meines Mantels gefallen war.«
    »Nein, das hat er mir nicht berichtet«, sagte Alexander. »Das meinte ich mit ›halber Wahrheit‹«, erklärte Fletcher. »Dann haben Sie also weder mit Logan noch mit seinem
    Freund geredet?«
»Nein, das habe ich nicht«, erwiderte Fletcher. »Aber nur, weil
ich in Eile war und nicht die Zeit dazu hatte.«
»Dann hätten Sie also mit den beiden geredet?«
»Ja, das hätte ich.«
»Auch wenn Sie gewusst hätten, dass Logan homosexuell
ist?«
»Das wusste ich nicht und es wäre mir auch egal gewesen.« »Es wäre Ihnen egal gewesen?«
»Ja. Logans Privatleben geht mich nichts an.«
»Es geht aber die Kanzlei etwas an und das bringt mich zu
einem weitaus ernsteren Thema. Ist Ihnen bewusst, dass Logan
Fitzgerald in der Zwischenzeit in die Kanzlei eingetreten ist, für
die auch Ihr Schwager arbeitet?«
    »Ja, ich weiß«, sagte Fletcher. »Ich habe Mr Gates mitgeteilt, dass Logan auf der Suche nach einer neuen Anstellung ist und sie Glück hätten, einen Mann von seinem Kaliber zu bekommen.«
    »Ich frage mich, ob das klug war«, meinte Bill Alexander.
    »Wenn es um einen Freund geht, neige ich dazu, Anständigkeit und Fairness vor meine eigenen Interessen zu stellen.«
    »Auch vor die der Kanzlei?«
    »Ja, wenn es moralisch richtig ist. Das hat Professor Abrahams mir beigebracht.«
»Kommen Sie mir nicht so, Mr Davenport.«
»Warum nicht? Sie haben damit angefangen, Mr Alexander.«
Der Seniorpartner lief rot an. »Ihnen muss doch klar sein, dass ich Sie aus der Kanzlei werfen könnte.«
»Wenn zwei von uns in derselben Woche gehen, könnten Sie in Erklärungsnot geraten, Mr Alexander.«
»Wollen Sie mir drohen?«
»Nein. Ich denke vielmehr, dass Sie mir drohen wollen.«
»Es mag nicht so leicht sein, Sie loszuwerden, Mr Davenport, aber ich kann dafür sorgen, dass Sie niemals Partner werden, solange ich dieser Kanzlei angehöre. Und jetzt gehen Sie.«
Als Fletcher aufstand, musste er an Annies Worte denken. Dann ist das nicht die Kanzlei, in die du hättest eintreten sollen.
Er kehrte in sein Büro zurück. In diesem Augenblick klingelte das Telefon. Rief ihn Alexander erneut zu sich? Er nahm den Hörer ab, innerlich bereit, seine Kündigung auszusprechen. Aber es war Jimmy.
»Tut mir Leid, dass ich dich bei der Arbeit störe, Fletcher, aber Dad hatte einen Herzinfarkt. Man hat ihn ins St Patrick Hospital gebracht. Kannst du mit Annie so schnell wie möglich nach Hartford kommen?«

27
    »ICH HABE MIR EINE ORDENTLICHE STELLE
    BESORGT«, sagte Nat, als Su Ling durch die Tür kam. »Du wirst Taxifahrer in New York?«
»Nein«, erwiderte Nat, »dafür bin ich nicht qualifiziert
    genug.«
»Das hat bislang noch niemanden davon abgehalten,
Taxifahrer zu werden.«
»Dass wir nicht mehr in New York wohnen werden, könnte
aber ein Hinderungsgrund sein.«
»Wir ziehen von New York weg? Bitte sag mir, dass wir in
eine zivilisierte Gegend ziehen, wo es Bäume statt
Wolkenkratzer und frische Luft statt Abgasschwaden gibt.« »Wir kehren nach Hause zurück.«
»Nach Hartford? Dann kann es nur die Russell Bank sein.« »Da liegst du völlig richtig. Mr Russell hat mir eine Stelle als
Vizepräsident angeboten, an der Seite von Tom.«
    »Ernsthafte Bankarbeit? Nicht nur Spekulationen auf dem Devisenmarkt?«
    »Ich werde seine Devisenabteilung leiten, aber ich kann dir versprechen, dass wir uns hauptsächlich auf Devisenwirtschaft, nicht auf Spekulationen konzentrieren.

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