Archer Jeffrey
nur zustimmen«, strahlte Jimmy. »Und ihre besten Seiten kennst du ja gar nicht.«
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LT NAT CARTWRIGHT stand auf der Tür zu seinem kleinen Büro im MACV-Hauptsitz, noch bevor er in Saigon ankam. Schnell wurde Nat klar, dass er seine gesamte Dienstzeit an seinem Schreibtisch verbringen und nicht einmal herausfinden würde, wo sich die Frontlinie befand. Bei seiner Ankunft schloss er sich nicht seinem Regiment im Feld an, sondern wurde dem Combat Service Support zugeteilt. Colonel Tremletts Anweisungen waren offenbar lange vor Nat in Saigon eingetroffen.
Nat erhielt den Titel eines Quartiermeisters, was allen Ranghöheren erlaubte, ihren Papierkram bei ihm abzuladen, und allen Rangniedrigeren, sich bei der Ausführung seiner Befehle Zeit zu lassen. Alle schienen an dem Komplott beteiligt zu sein, einem Komplott, das Nat dazu verdammte, in jeder einzelnen Arbeitsstunde Anforderungsformblätter zu bearbeiten – von Baked Beans bis zu Chinook-Helikoptern. Siebenhundertundzweiundzwanzig Tonnen Vorräte wurden Woche für Woche in die Stadt geflogen und es war Nats Aufgabe, dafür zu sorgen, dass sie an die Front gelangten. Jeden Monat liefen über neuntausend Bedarfsmitteilungen durch seine Hände. Alles kam an die Front, außer ihm. Er schlief sogar mit der Sekretärin des Kommandanten, musste aber schnell erkennen, dass Mollie keinen echten Einfluss auf ihren Chef hatte, obwohl Nat alles über ihre beträchtliche Erfahrung in unbewaffnetem Zweikampf herausfand.
Nat verließ sein Büro Abend für Abend immer später und fragte sich allmählich, ob er sich überhaupt im Ausland befand. Wenn man mittags einen Big Mac und eine Coke zu sich nimmt, zum Abendessen Kentucky Fried Chicken und ein Budweiser und anschließend in die Offiziersquartiere zurückkehrt, um die
ABC News und Wiederholungen von 77 – Sunset Strip zu schauen, welchen Beweis gibt es dann, dass man sein Heimatland tatsächlich verlassen hat?
Nat unternahm mehrere verstohlene Versuche, sich seinem Regiment an der Front anzuschließen, aber irgendwann gelangte er zu der Einsicht, dass Colonel Tremletts Einfluss alles durchdrang: Seine Anträge landeten einen Monat später stets wieder auf seinem Schreibtisch mit dem Stempelvermerk Abgelehnt – Bewerben Sie sich in einem Monat erneut.
Wann immer Nat um eine Unterredung mit einem Stabsoffizier bat, um dieses Problem zu besprechen, brachte er es nie fertig, jemand Ranghöheres als einen Staff Major zu sprechen. Jedes Mal verbrachte ein anderer Offizier eine halbe Stunde damit, Nat davon zu überzeugen, dass er als Quartiermeister einen wertvollen und bedeutsamen Beitrag leistete. Seine Einsatzakte war in ganz Saigon mit Abstand am schmalsten.
Nat dämmerte allmählich, dass sein Beharren auf ›einer Sache des Prinzips‹ sinnlos gewesen war. In einem Monat begann Tom sein zweites Jahr in Yale und er selbst hatte für seine Bemühungen nicht mehr vorzuweisen als einen militärischen Kurzhaarschnitt und das Wissen, wie viele Büroklammern die Armee jeden Monat in Vietnam verbrauchte.
Am folgenden Montag bereitete Nat in seinem Büro die Ankunft neuer Rekruten vor, als sich all das änderte.
Unterbringung, Kleidung und Reisedokumente hielten ihn den ganzen Tag bis in den Abend hinein beschäftigt. DRINGEND war auf mehrere Anträge gestempelt, da der Kommandant über den Hintergrund aller neuen Soldaten immer voll informiert werden wollte, bevor sie in Saigon landeten. Nat war gar nicht aufgefallen, wie lange er gearbeitet hatte. Als er den letzten Antrag fertig bearbeitet hatte, beschloss er, den ganzen Stapel im Büro des Adjutanten abzuliefern, bevor er sich in der Offiziersmesse etwas zu essen sicherte. Auf seinem Weg vorbei an der Einsatzzentrale stieg Wut in ihm auf. Die monatelange Ausbildung, die er in Fort Dix und Fort Benning durchlaufen hatte, war reine Zeitverschwendung gewesen.
Obwohl es beinahe zwanzig Uhr war, arbeiteten in der Einsatzzentrale noch etwa ein Dutzend Leute, von denen er einige kannte. Sie schoben Telefondienst und brachten eine große Einsatzlandkarte von Nordvietnam auf den neuesten Stand.
Auf seinem Rückweg vom Büro des Adjutanten betrat Nat die Einsatzzentrale. Er wollte fragen, ob ihn jemand zum Essen begleitet, und platzte mitten in die Durchgabe der Truppenbewegungen des zweiten Bataillons aus dem 503. Fallschirmjägerregiment. Er wäre wieder verschwunden und allein zur Messe gegangen, wenn es sich dabei nicht um sein eigenes Regiment gehandelt hätte. Das zweite
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