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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Kandidaten
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Herd nicht auf 220 Grad erhitzen, weil sie mit Ihnen nicht einer Meinung sind. Mrs Kirsten hat bereits eine neunjährige Strafe hinter sich. Glauben Sie wirklich, dass sie noch weitere neunzig Jahre verdient?«
    Fletcher kehrte zu seinem Platz zurück. Er sah nicht zu Annie hinüber, weil er Angst hatte, Karl Abrahams würde bemerken, wie sehr er gegen die Tränen ankämpfen musste.

19
    »Hi, MEIN NAME IST Nat Cartwright.«
»Doch nicht etwa der Captain Cartwright?«
»Höchstpersönlich. Der Held, der all diese Vietcong mit
    bloßen Händen getötet hat, weil er seine Büroklammern vergessen hatte.«
    »Nein«, rief Su Ling in vorgetäuschter Bewunderung aus. »Nicht der Captain Cartwright, der im Hubschrauber allein über einen von Feinden wimmelnden Dschungel flog, obwohl er keinen Pilotenschein hatte?«
    »Und der dann so viele Feinde tötete, dass er aufgehört hat, sie zu zählen, während er gleichzeitig einen ganzen Zug gestrandeter Kameraden rettete.«
    »Und die Leute daheim glaubten ihm, darum wurde er mit Orden behängt und erhielt gewaltige Geldsummen sowie einhundert jungfräuliche Vestalinnen.«
    »Ich bekomme nur vierhundert Dollar im Monat und ich bin noch nie einer vestalischen Jungfrau begegnet.«
»Jetzt schon«, erwiderte Su Ling lächelnd.
»Tja, lass sie bitte wissen, dass man mich für den Lauf gegen die Boston University ausgewählt hat.«
»Zweifellos erwartest du von ihr, dass sie im Regen am Wegrand wartet, bist du vorüberzottelst, wie es all deine anderen ergebenen Fans tun werden?«
»Aber nein. Mein Trainingsanzug muss gereinigt werden und man hat mir gesagt, dass ihre Mutter Wäschereiarbeiten erledigt.« Su Ling brach in Gelächter aus. »Natürlich möchte ich, dass du mich nach Boston begleitest.« Nat nahm sie in die Arme.
»Ich habe bereits einen Sitz im Fan-Bus gebucht.«
»Aber Tom und ich fahren schon am Vorabend. Warum kommst du nicht mit uns?«
»Wo soll ich denn wohnen?«
»Eine von Toms unzähligen Tanten hat ein Haus in Boston und sie hat uns angeboten, dass wir alle bei ihr schlafen können.« Su Ling zögerte. »Ich habe gehört, dass sie neun Gästezimmer hat und sogar einen eigenen Gästeflügel, aber wenn dir das noch nicht reicht, kann ich durchaus auch im Auto schlafen.« Su Ling erwiderte nichts, da Mario mit zwei Cappuccino an den Tisch trat.
»Das ist mein Freund Mario«, sagte Su Ling. »Sehr freundlich von ihm, mir meinen üblichen Tisch zu reservieren«, fügte sie hinzu.
»Bringst du all deine Männer hierher?«
»Nein. Ich wähle jedes Mal ein anderes Restaurant aus, damit niemand von meiner vestalischen Jungfräulichkeit erfährt.«
»Und auch nicht von deinem Genie am Computer?«
Su Ling errötete. »Wie hast du das herausgefunden?«
»Wie meinst du das, wie ich das herausgefunden habe? Anscheinend wusste jeder an der Uni außer mir davon. Mein engster Freund hat es mir erzählt und er studiert in Yale.«
»Ich wollte es dir ja sagen, aber du hast nie die richtige Frage gestellt.«
»Su Ling, du kannst mir auch Sachen sagen, ohne dass die richtige Frage gestellt wurde.«
»Dann muss ich dich fragen, ob du auch gehört hast, dass mir sowohl die Computerabteilung von Harvard als auch von MIT einen Platz angeboten haben?«
»Ja, aber ich weiß nicht, was du ihnen geantwortet hast.«
»Sag mir, Captain, darf ich dich vorher etwas fragen?«
»Du versuchst schon wieder, das Thema zu wechseln, Su Ling.«
»Ja, Nat, weil ich eine Antwort auf meine Frage brauche, bevor ich dir deine Frage beantworten kann.«
»Na gut, wie lautet deine Frage?«
Su Ling senkte den Kopf, wie sie es immer tat, wenn ihr etwas peinlich war. »Wie können zwei so unterschiedliche Menschen einander so sehr mögen?«, fragte sie schließlich.
»Ich glaube, du meinst, wie sie sich ineinander verlieben können. Wenn ich die Antwort auf diese Frage wüsste, kleine Blume, wäre ich Professor der Philosophie und müsste mir keine Sorgen über mein Abschneiden in den Abschlussprüfungen machen.«
»In meinem Land«, fuhr Su Ling fort, »spricht man erst über die Liebe, wenn man einander viele Jahre kennt.«
»Dann verspreche ich dir, viele Jahre lang nicht über dieses Thema zu sprechen – unter einer Bedingung.«
»Und die wäre?«
»Dass du mit uns am Freitag nach Boston kommst.«
»Also gut, wenn du mir die Telefonnummer von Toms Tante gibst.«
»Gern, aber wozu?«
»Meine Mutter wird mit ihr sprechen wollen.« Su Ling hob den rechten Fuß und stellte ihn unter dem Tisch auf Nats linken

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