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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Kandidaten
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kennen zu lernen, ist das gleichbedeutend mit einer Verlobung. Wenn er die Frau dann jedoch nicht heiratet, muss sie den Rest ihres Lebens als Blaustrumpf verbringen. Aber ich werde dieses Risiko eingehen, denn als du gestern gelaufen bist, hat Tom mich gebeten, ihn zu heiraten.«
    Nat beugte sich nach unten und küsste sie auf die Lippen, dann stellte er sachte seine beiden Füße auf die ihren. Su Ling lächelte. »Ich liebe dich auch«, sagte sie.

20
    »WAS HAST DU FÜR EIN GEFÜHL?«, fragte Jimmy.
    »Keine Ahnung.« Fletcher sah zum Tisch des Staatsanwalts hinüber, doch in dessen Team zeigte keiner eine Gefühlsregung, weder ängstlich noch zuversichtlich.
    »Du könntest immer noch Professor Abrahams nach seiner
    Meinung fragen«, meinte Annie.
»Ist er etwa noch da?«
»Ich habe ihn vor wenigen Augenblicken im Flur auf und ab
    tigern sehen.«
    Fletcher verließ den Tisch, öffnete die niedrige Holzpforte, die den Gerichtssaal vom Publikumsbereich trennte, und ging rasch hinaus in den Flur. Er sah die breite Marmorflucht hinauf und hinunter, entdeckte den Professor jedoch erst, als sich die Menge vor der Treppe in der Rundhalle teilte und ein vornehm wirkender Mann zum Vorschein kam, der mit gesenktem Kopf in der Ecke saß und sich auf einem Block Notizen machte. Gerichtsbedienstete und Zuschauer eilten an ihm vorüber, ohne sich seiner Anwesenheit bewusst zu sein. Zögernd ging Fletcher auf ihn zu und sah dem alten Mann beim Schreiben zu. Er hatte das Gefühl, ihn nicht stören zu dürfen, also wartete er, bis der Professor endlich aufsah.
    »Ah, Davenport.« Abrahams klopfte neben sich auf die Bank.
    »Setzen Sie sich. Sie schauen so fragend. Wie kann ich Ihnen helfen?«
Fletcher setzte sich neben ihn. »Ich wollte Sie nur fragen, warum die Geschworenen Ihrer Meinung nach so lange tagen. Sollte ich da etwas hineinlesen?«
Der Professor sah auf die Uhr. »Etwas mehr als fünf Stunden. Nein, das ist für ein Kapitalverbrechen nicht sehr lange. Die Geschworenen wollen einem immer das Gefühl vermitteln, dass sie ihre Aufgabe ernst nehmen, außer es wäre ein Routinefall, was hier ja ganz und gar nicht zutrifft.«
»Haben Sie eine Vermutung, wie es ausgehen wird?«, erkundigte sich Fletcher besorgt.
»Die Geschworenen kann man niemals durchschauen, Mr Davenport. Zwölf Menschen, die zufällig ausgewählt wurden und kaum etwas gemeinsam haben. Obwohl ich sagen muss, dass sie mir mit wenigen Ausnahmen als ein recht fairer Haufen vorkamen. Wie lautet nun Ihre nächste Frage?«
»Keine Ahnung, Sir. Wie lautet denn meine nächste Frage?«
»Was soll ich tun, wenn das Urteil gegen mich ausfällt?« Abrahams schwieg kurz. »Eine Eventualität, auf die Sie stets vorbereitet sein müssen.« Fletcher nickte. »Die Antwort? Sie bitten den Richter unverzüglich, Berufung einlegen zu dürfen.« Der Professor riss ein Blatt von dem gelben Schreibblock ab und reichte es seinem Schüler. »Ich hoffe, Sie halten mich nicht für anmaßend, aber ich habe für jede Eventualität ein paar einfache Stichworte vorbereitet.«
»Auch für einen Schuldspruch?«, fragte Fletcher.
»Es besteht kein Grund, jetzt schon so pessimistisch zu sein. Zuerst müssen wir die Möglichkeit bedenken, dass sich die Geschworenen nicht einig werden. Ich habe in der Mitte der zweiten Reihe eine Geschworene entdeckt, die unsere Mandantin kein einziges Mal ansah, während diese im Zeugenstand saß. Und ich habe bemerkt, dass auch Ihnen die Dame am Ende der ersten Reihe auffiel, die ihre Augen senkte, als Sie die verkohlte Handfläche von Mrs Kirsten hochhoben.«
»Was soll ich tun, wenn die Geschworenen sich nicht einig geworden sind?«
»Nichts. Der Richter ist zwar keiner der hellsten Köpfe, aber er ist gewissenhaft und sehr genau, wenn es um die Buchstaben des Gesetzes geht, darum wird er die Geschworenen fragen, ob sie ein Mehrheitsvotum fällen können.«
»Das in diesem Staat bei zehn zu zwei liegt.«
»Ebenso wie in dreiundvierzig anderen Bundesstaaten«, rief ihm der Professor in Erinnerung.
»Und wenn sie kein Mehrheitsvotum zustande bringen?«
»Dann hat der Richter keine andere Wahl, als die Geschworenen zu entlassen und den Staatsanwalt zu fragen, ob er eine neue Verhandlung einberufen möchte. Und nein, ich habe keine Ahnung, wie Mr Stamp auf diese Eventualität reagieren wird.«
»Sie scheinen sich eine Menge Notizen gemacht zu haben.« Fletcher sah auf das in sauberer Handschrift eng beschriebene Blatt Papier.
»Ja, ich beabsichtige, im

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