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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Mann von Ehre
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rascher ausgehen würde, wenn er den Wagen bis ans Limit beschleunigte.
»Warum haben Sie denn heute morgen nicht vollgetankt, Sie Blödmann?«
»Ich dachte, daß ich heute nur den Konsul zum Mittagessen ins Rathaus zu bringen hätte. Während der Mittagspause wollte ich tanken.«
»Dann beten Sie, in Ihrem eigenen Interesse, daß wir es bis zur Grenze schaffen!« antwortete Romanow. »Los, schneller!«
Der Mercedes brauste mit beinah hundertvierzig Stundenkilometern dahin, aber Romanow beruhigte sich erst wieder, als er ein Schild mit der Aufschrift »Rapelle Douanes dix kilomètres – zehn Kilometer bis zur Staatsgrenze« erblickte. Ein paar Minuten später breitete sich ein Grinsen über sein Gesicht: sie passierten das Fünf-Kilometer-Schild. Aber dann begann der Motor plötzlich zu stottern; er mühte sich vergeblich, auf Touren zu bleiben und die Geschwindigkeit beizubehalten, die der Fahrer von ihm forderte. Die Tachometernadel fiel gleichmäßig, und der Motor tuckerte weiter. Der Fahrer schaltete die Zündung aus und stieß den Schaltknüppel in die Leerlaufposition. Der bloße Schwung des Wagens reichte für einen weiteren Kilometer, dann blieb er endgültig stehen. Ohne auch nur einen Blick auf den Fahrer zu werfen, sprang Romanow aus dem Wagen und rannte los. Bis zur Grenze waren es noch drei Kilometer …
    »Ich hab da eine Idee«, sagte Jim. Eben fuhren sie an einem Schild vorbei, das die Fahrer darauf hinwies, daß es nur mehr zwei Kilometer bis zur Grenze waren.
    »Und welche, Sir?« fragte Adam. Das Pochen in seiner Schulter kam ihm nun wie eine monotone Weise vor, die ein Kind auf einer Blechtrommel hämmert. »Sobald wir unsere Pässe vorweisen müssen, legen Sie den Arm um Linda und fangen an, mit ihr zu knutschen. Den Rest überlassen Sie mir.«
    Mrs. Hardcastle drehte sich erneut um und musterte Adam genauer als zuvor. Linda wurde purpurrot. Adam sah das junge Mädchen mit den rosa bemalten Lippen an, das in seinem Minikleidchen dasaß und ihn anstarrte. Es war ihm peinlich, in welch unangenehme Situation Mr. Hardcastle seine Tochter gebracht hatte.
    »Keine Widerrede Dudley«, fuhr Jim voll Zuversicht fort. »Ich verspreche Ihnen, daß mein Plan klappt.«
    Adam gab keinen Kommentar ab, und auch Linda äußerte sich nicht. Als sie wenige Augenblicke später die Grenze erreichten, sah Adam, daß es auf der Schweizer Seite zwei Kontrollposten gab, die nebeneinander in einem Abstand von etwa hundert Metern Dienst machten. Die eine Fahrspur, auf der soeben ein lautstarker Streit zwischen wütenden Lastwagenfahrern im Gang war, wurde von den übrigen Fahrern gemieden. Jim jedoch fuhr direkt hinter den wild gestikulierenden Franzosen.
    »Geben Sie mir Ihren Paß, Dudley«, sagte er.
Adam reichte ihm den Paß des Geigers.
Adam wollte ihn eben fragen, warum er ausgerechnet diese
    Spur gewählt hatte, als Jim fortfuhr: »Ich habe diese Spur ausgesucht, weil uns der Zollbeamte, wie ich vermute, ohne größere Schwierigkeiten durchlassen wird, sobald wir nur endlich an der Reihe sind.« Als hätten sie seine logische Beweisführung gehört, reihten sich die nachkommenden Fahrer nun in eine lange Schlange hinter Jims Auto an, aber die wütende Streiterei vor ihnen dauerte an. Adam blieb wachsam, blickte unentwegt aus dem Rückfenster, erwartete jeden Augenblick, daß Romanow auftauchte. Als er sich wieder umdrehte, stellte er zu seiner Erleichterung fest, daß der Lastwagen vor ihnen angewiesen wurde, an die Seite zu fahren und zu warten.
    Jim fuhr rasch auf den Grenzposten zu. »Fangt mit der Knutscherei an, ihr beiden!« befahl er.
Bis zu dem Zeitpunkt hatte Adam seine Hände in den Manteltaschen versteckt, da sie voller Schrammen und blauen Flecken waren. Aber er gehorchte, nahm Linda in die Arme und küßte sie mechanisch, während er mit einem Auge weiterhin nach Romanow Ausschau hielt. Zu seiner Überraschung drängte sie ihre Zunge zwischen seine Lippen und tief in seinen Mund. Adam wollte schon protestieren, sah jedoch ein, daß ein Protest in dieser Situation weder besonders höflich noch glaubwürdig klingen würde.
»Frau, Tochter und künftiger Schwiegersohn«, sagte Jim leichthin und reichte die vier Pässe hinaus.
Der Zollbeamte begann mit der Kontrolle.
»Was war denn da eigentlich los, Inspektor?«
»Nichts, was Sie betrifft, keine Sorge«, entgegnete der Beamte und blätterte in den Pässen. »Ich hoffe, es hat Ihnen keine Unannehmlichkeiten bereitet.«
»Aber nein«, antwortete Jim. »Die

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