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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Mann von Ehre
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beiden da hinten haben nicht mal was mitgekriegt!« Er deutete über seine Schulter und lachte.
Der Zollbeamte zuckte die Achseln, sagte » Allez! « , während er die Pässe zurückreichte, und winkte den Citroen weiter.
»Scharf-wie-Senf, so nennen sie mich zu Hause in Hull!« Jim blickte über die Schulter zu Adam. »Sie können jetzt aufhören, Dudley, danke!«
Adam spürte, daß Linda ihn nur widerwillig freigab.
Sie warf im einen schüchternen Blick zu, dann wandte sie sich an ihren Vater: »Aber wir haben doch noch die französische Grenze vor uns, nicht wahr?«
    »Wir wurden bereits angewiesen, nach ihm Ausschau zu halten, und ich versichere Ihnen, daß er hier nicht durchgekommen ist«, beteuerte der Oberinspektor der Zollwache. »Sonst hätte einer meiner Leute ihn entdeckt. Aber wenn Sie sich selbst überzeugen wollen, werde ich Sie nicht aufhalten.«
    Romanow schritt rasch von einem Beamten zum anderen und zeigte jedem eine Vergrößerung von Adams Foto, aber keiner von ihnen konnte sich an jemand erinnern, der ihm ähnlich gesehen hätte. Waltschek kam einige Minuten später nach und bestätigte, daß Scott in keinem der Autos saß, die auf die Abfertigung warteten. Er berichtete auch, daß der Mercedes zur Grenztankstelle geschoben wurde.
    »Also zurück in die Berge, Genosse Major?« fragte Waltschek.
    »Noch nicht! Ich möchte hundertprozentig sicher sein, daß es ihm nicht gelungen ist, die Grenze zu passieren.«
Der Oberinspektor trat wieder aus seinem Häuschen in der Mitte der Straße heraus. »Glück gehabt?«
»Nein«, murrte Romanow verdrießlich. »Sie dürften doch recht haben.«
»Dachte es mir! Hätte einer meiner Leute den Engländer durchgelassen, müßte er sich schon jetzt nach einem neuen Job umsehen.«
Romanow nickte zustimmend. »Wäre es möglich, daß ich einen Ihrer Beamten übersehen habe?«
»Das glaube ich kaum – es sei denn, daß ein paar von ihnen eben Pause machen, die finden Sie in der Imbißstube, hundert Meter weiter auf den französischen Grenzposten zu.«
In der Imbißstube befand sich außer einer französischen Kellnerin und vier Zollbeamten niemand. Zwei spielten Billard, die anderen beiden saßen an einem Ecktisch und tranken Kaffee. Romanow zog das Foto hervor und zeigte es den Männern am Billardtisch. Sie schüttelten gleichgültig die Köpfe und beugten sich wieder über die Bande, um die bunten Bälle in die Löcher zu treiben.
Die beiden Russen traten an die Theke. Waltschek schob Romanow eine Tasse Kaffee und ein Sandwich zu; Romanow nahm beides an den Tisch mit, an dem die Zollbeamten saßen. Einer von ihnen erzählte dem Kollegen gerade von seinen Schwierigkeiten mit einem französischen Lastwagenfahrer, der versucht hatte, Schweizer Uhren über die Grenze zu schmuggeln. Romanow schob das Foto von Scott über den Tisch.
»Haben Sie diesen Mann heute gesehen?«
Keiner der beiden zeigte irgendein Zeichen des Erkennens, und der jüngere nahm rasch wieder seine Erzählung auf. Romanow schlürfte seinen Kaffee und überlegte, ob er so rasch wie möglich nach Basel fahren oder Verstärkung holen sollte, um die Hügel zu durchkämmen, als er bemerkte, wie der Blick des jungen Mannes immer wieder zu dem Foto zurückkehrte. Er fragte ihn noch einmal, ob er Scott gesehen habe.
»Nein, nein«, erwiderte dieser ein wenig zu hastig. In Moskau hätte Romanow innerhalb von Minuten ein »Ja« aus ihm herausgepreßt, aber hier hieß es wohl sanfter vorgehen.
»Wie lange ist es her?« fragte Romanow leise.
»Wie meinen Sie das?«
»Wie lange ist es her?« wiederholte Romanow mit größerem Nachdruck.
»Er war es nicht«, erwiderte der Beamte, dem leicht der Schweiß auf die Stirn trat.
»Wenn er es nicht war – wie lange ist es her, daß er es nicht war?«
Der Beamte zögerte. »Zwanzig Minuten, vielleicht dreißig.«
»Welche Automarke?«
Wieder ein Zögern. »Ich glaube, es war ein Citroen.«
»Farbe?«
»Gelb.«
»Weitere Insassen?«
»Ja, drei. Sah aus wie eine Familie. Mutter, Vater, Tochter. Er saß mit der Tochter hinten. Der Vater sagte, sie wären verlobt.«
Romanow stellte keine weiteren Fragen mehr.
    Jim Hardcastle gelang es, das einseitige Gespräch über eine Stunde lang in Gang zu halten. »Selbstverständlich«, erzählte er, »hält die ISV ihre Jahreskonferenz jedes Jahr in einer anderen Stadt ab. Letztes Jahr hatten wir sie in Denver in Colorado, nächstes Jahr findet sie in Perth, Australien, statt. Ich komme also ganz schön herum! Aber als

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