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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Mann von Ehre
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Reste des Erbrochenen hingen. »Wir können das ganze Verfahren aber auch auf der Stelle
beenden. Ich werde Ihnen jetzt das Regenerationsmittel
verabreichen, und Sie werden mir dann sagen, wo sich die
Ikone befindet …«
Stawinsky stellte sich vor Adam und zog die Spritze zur
Hälfte auf. Adam spürte eine Eiseskälte aufkommen, obwohl
ihm der Schock der Folter den Schweiß aus allen Poren
getrieben hatte.
»Bleiben Sie still sitzen, Captain Scott, ich will Ihnen keinen bleibenden Schaden zufügen.« Adam spürte, wie die Nadel tief eindrang; Sekunden später strömte die Flüssigkeit durch seine
Blutgefäße.
Adam konnte kaum glauben, wie rasch er sich erholte.
Innerhalb weniger Minuten war die Übelkeit verschwunden; er
fühlte sich weder krank noch brummte ihm der Schädel. Das
Empfindungsvermögen in Armen und Beinen normalisierte
sich. Gleichzeitig verspürte Adam den brennenden Wunsch,
Stadium Zwei nie wieder durchmachen zu müssen.
»Ein brillanter Mann, dieser Professor Metz, finden Sie nicht
auch?« sagte Stawinsky. »Wenn er noch am Leben wäre, hätte
er gewiß über Ihren Fall eine Abhandlung verfaßt.« Langsam
begann er mit größter Sorgfalt frische Klumpen des
geleeartigen Klebstoffs auf Adams Brust zu verreiben, bevor er
mit einem zufriedenen Grinsen die Elektroden wieder gegen
die klebrige Masse drückte.
»… Coriolan, Timon von Athen, Perikles. «
Stawinskys Hand stieß nach unten. Adam betete inständig,
sterben zu können. Seine Schreie gellten noch schriller, sein
Körper wand sich in Krämpfen. Sekunden später wurde ihm
eiskalt; er zitterte konvulsivisch und begann zu würgen. Stawinsky band ihn los. Adam fiel zu Boden und hustete
heraus, was noch in seinem Magen gewesen war. Als er nur
mehr spuckte, setzte ihn Pollard wieder auf den Stuhl. »So sehen Sie doch endlich ein, daß ich Sie nicht sterben
lassen will, Captain!« brüllte Stawinsky. »Also, wo ist die
Ikone?«
Im Louvre! wollte Adam schreien, doch er brachte kaum ein
Flüstern zustande. Das Innere seines Mundes fühlte sich an wie
Sandpapier. Stawinsky machte sich daran, die zweite Spritze zu
füllen und injizierte Adam die Flüssigkeit. Wieder verschwand
der unerträgliche Schmerz innerhalb weniger Augenblicke, und
Adam fühlte sich völlig wiederhergestellt.
»Ich gebe Ihnen zehn Sekunden, dann geht es wieder los!
Neun, acht, sieben …«
» Cymbeline. «
»… sechs, fünf, vier …«
» Das Wintermärchen. «
»… drei, zwei, eins!«
» Der Sturm. Ah!« brüllte Adam und fiel sofort in Ohnmacht. Das nächste, woran er sich erinnern konnte, war, daß der
Colonel kaltes Wasser über ihn schüttete; Adam begann von
neuem zu würgen. Nachdem man ihn wieder an den Stuhl
gefesselt hatte, stieß ihm Stawinsky die nächste Spritze ins
Fleisch. Adam konnte nicht glauben, daß er sich jemals wieder
erholen würde; bestimmt würde er sterben; er wollte sterben.
Er spürte, wie die Nadel in seinen Körper drang.
Romanow trat vor ihn und blickte Adam kalt in die Augen. »Ich glaube, Dr. Stawinsky und ich haben uns ein kleines
Abendessen verdient. Ursprünglich wollten wir Sie dazu
einladen, doch fürchte ich, daß Ihr Magen dem nicht
gewachsen wäre. Sobald wir uns gestärkt haben, wird
Dr. Stawinsky die Prozedur so lange wiederholen, bis Sie mir
sagen, wo Sie die Ikone verborgen halten.«
Romanow und Stawinsky wandten sich zum Gehen, da trat
Colonel Pollard wieder ein. Romanow und der Colonel
wechselten einige Sätze, die Adam nicht verstehen konnte, und
Romanow verließ mit Stawinsky den Raum. Die Tür fiel leise
hinter ihnen zu.
Pollard trat an Adam heran und setzte ihm die Wasserflasche
an die Lippen. Adam schluckte. Er war völlig verblüfft, wie
rasch er sich erholte. Obwohl sein Empfindungsvermögen bald
wieder völlig normal war, bezweifelte er, daß er die Folter ein
weiteres Mal überleben würde.
»Ich muß gleich wieder kotzen«, sagte Adam und warf plötzlich den Kopf nach vorne. Pollard löste die Fesseln und sah zu, wie Adam auf Knie und Hände fiel. Adam würgte ein wenig Speichel hervor und erholte sich ein wenig; dann half ihm der Colonel sanft auf den Stuhl zurück. Adam setzte sich hin und packte die Stuhlbeine fest an beiden Seiten. Dann sammelte er all seine Kräfte und ließ den Stuhl auf den arglosen Colonel niederkrachen. Pollard brach bewußtlos zusammen. Er konnte nicht mehr hören, wie Adam murmelte: » Heinrich VIII. und Die beiden edlen Vettern – ich wette, von diesem letzten Stück haben Sie noch nie

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