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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Elfte Gebot
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lächelnd zu seinem Bewacher im Fond um und deutete auf den Zeitungshändler. Der Mann nickte. Connor stieg hinaus auf den Bürgersteig und ging langsam auf den alten Mann mit der leuchtend orangen Weste zu. Er blickte nicht einmal zurück, darum wußte er nicht, ob jemand aus dem zweiten Wagen ihm folgte. Er konzentrierte sich auf den Gegenverkehr auf der anderen Straßenseite und versuchte abzuschätzen, wie lang die Autoschlange sein würde, wenn die Ampel wieder auf Rot schaltete. Als er den Zeitungshändler erreichte, hatte er bereits den Quarter in der Hand. Er gab ihn dem Alten, der ihm eine Post reichte. Kaum drehte Connor sich um, als wollte er zum ersten BMW zurück, sprang die Ampel auf rot. Der Verkehr kam zum Stehen.
Connor entdeckte das Fahrzeug, das er brauchte. Plötzlich wechselte er die Richtung und sprintete los, schoß auf der anderen Straßenseite hinein und heraus aus der stehenden, nach Westen gerichteten Autoschlange, bis er das leere Taxi erreichte, sechs Wagen vor der Ampel. Die beiden Männer im zweiten BMW sprangen aus dem Fahrzeug und stürmten Connor in dem Moment hinterher, als die Ampel am DuPont Circle auf Grün schaltete.
Connor riß die Tür auf und warf sich in den Fond des Taxis. »Geradeaus!« rief er. »Hundert Dollar, wenn Sie noch vor Rot über die Ampel kommen!«
Der Fahrer druckte die Hand auf die Hupe und ließ sie dort, als er dem Rotlicht zuvorkam. Die beiden weißen BMWs riskierten gefährliche Wendungen um hundertachtzig Grad, doch die Ampel war schon umgesprungen und der Weg von drei stehenden Fahrzeugen versperrt.
Bis jetzt war alles nach Plan verlaufen.
Das Taxi bog nach links auf die Twenty-third Street, und Connor wies den Fahrer an, am Bordstein zu halten. Dann gab er ihm einen Hundertdollarschein und sagte: »Ich möchte, daß Sie geradewegs zum Dulles-Flughafen fahren. Sollte Ihnen ein weißer BMW folgen, lassen Sie sich nicht von ihm überholen. Am Flughafen halten Sie dreißig Sekunden vor der Abflughalle an, dann fahren Sie langsam in die Stadt zurück.«
»Okay, Mann, was immer Sie sagen.« Der Fahrer steckte die Hundertdollarnote ein. Connor rutschte aus dem Taxi, rannte über die Twenty-third Street und hielt ein anderes Taxi an, das in die entgegengesetzte Richtung fuhr.
Er schmetterte die Tür zu und sah, wie die zwei BMWs an ihnen vorbeirasten, um das in Richtung Flughafen fahrende Taxi zu verfolgen.
»Und wohin möchten Sie gern an diesem schönen Morgen?«
»Zum Cooke-Stadion.«
»Hoffentlich haben Sie ‘ne Eintrittskarte, Mann, sonst kann ich Sie gleich wieder zurückbringen.«
    Die drei Männer erhoben sich, als Zerimskij das Zimmer betrat. Er winkte ihnen, sich zu setzen, als hätte er eine große Menschenmenge vor sich; dann nahm er hinter dem Schreibtisch des Botschafters Platz. Er wunderte sich, ein Gewehr zu sehen, wo normalerweise nur die Schreibunterlage war, doch er ignorierte die Waffe und wandte sich Alexij Romanow zu, der recht selbstzufrieden aussah.
    »Ich habe eine traurige Neuigkeit für Sie, Alexij«, sagte der Präsident, und Romanows Miene verriet Besorgnis und dann, wä hrend des langen Schweigens, das Zerimskij folgen ließ, sogar Angst.
    »Ich habe heute, sehr früh am Morgen, einen Anruf von Ihrem Vetter Stefan erhalten. Ihr Vater hat vergangene Nacht offenbar einen Herzanfall erlitten und ist auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben.«
    Romanow beugte den Kopf. Der Botschafter und sein Erster Sekretär blickten zum Präsidenten, um zu sehen, wie sie sich verhalten sollten.
    Zerimskij erhob sich, schritt langsam zu Romanow und legte ihm tröstend eine Hand auf die Schulter. Woraufhin der Botschafter und sein Paladin kummervoll dreinschauten.
    »Ich werde um ihn trauern«, sagte Zerimskij. »Er war ein großer Mann.« Die beiden Diplomaten nickten bestätigend, und auch Romanow bedankte sich mit einem kurzen Nicken für die gütigen Worte des Präsidenten.
    »Nun ist seine Macht an Sie übergegangen, als einem außerordentlich würdigen Nachfolger.«
Pjetrowskij und der Erste Botschaftssekretär murmelten zustimmend.
»Und bald«, fuhr Zerimskij fort, »werden Sie die Gelegenheit bekommen, Ihre Autorität auf eine Weise zu demonstrieren, die bei keinem Zweifel aufkommen lassen wird, wer der neue Zar ist.« Romanow hob den Kopf und lächelte. Seine kurze Trauerzeit war vorüber. »Natürlich vorausgesetzt«, fügte Zerimskij hinzu, »daß heute abend nichts schiefgeht.«
»Es kann nichts schiefgehen«, versicherte Romanow ihm

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