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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Elfte Gebot
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vorgestellt waren, klopfte John Kent Cooke mit einem Löffel auf den Tisch. »Es tut mir leid, daß ich einen so erfreulichen Anlaß kurz unterbrechen muß, aber es gibt da noch einiges, worauf ich die Herren Präsidenten sogleich aufmerksam zu machen habe.« Seine Worte wurden mit leichtem Lachen quittiert. »Also, gehen wir es an.« Er setzte eine Brille auf und begann laut von einem Blatt Papier zu lesen, das sein PRAssistent ihm gereicht hatte.
    »Um elf Uhr zwanzig werde ich beide Herren Präsidenten zum Südeingang des Stadions begleiten und sie um elf Uhr sechsunddreißig hinaus auf das Feld führen.« Er blickte auf. »Ich habe veranlaßt, daß der Willkommensgruß ohrenbetäubend sein wird.« Er lächelte. Rita lachte um eine Spur zu laut.
    »Wenn wir die Mitte des Feldes erreichen, werde ich den Präsidenten die zwei Mannschaftskapitäne vorstellen, und diese wiederum werden die hohen Gäste mit dem Team, den Trainern und den Funktionären bekannt machen.
    Um elf Uhr vierzehn werden sich alle der Westtribüne zuwe nden, wo die Redskins-Band die russische Nationalhymne spielen wird sowie, nach einer kurzen Unterbrechung, das ›Star-Spangled Banner‹.
    Um genau elf Uhr achtundvierzig wird unser geehrter Gast, Präsident Zerimskij, einen Silberdollar werfen. Anschließend werde ich beide Gentlemen vom Spielfeld führen und sie hierher zurückbegleiten, wo ich hoffe, daß sie gemeinsam mit den anderen verehrten Gästen genußvoll zuschauen werden, wie die Redskins die Packers schlagen.«
    Beide Präsidenten lachten.
Cooke blickte zu seinen Gästen auf. Er lächelte vor Erleichterung, daß dieser Teil seiner Nervenbelastung gut überstanden war, und erkundigte sich: »Irgendwelche Fragen?«
»Ja, John«, meldete Zerimskij sich zu Wort. »Sie haben nicht erklärt, weshalb ich die Münze werfen soll.«
»Damit der Kapitän, der richtig geraten hat, ob der Kopf oder die Zahl kommt, die Seitenwahl treffen kann. Dafür hat die gegnerische Mannschaft Anstoß.«
»Wie originell«, sagte Zerimskij.
    Im Lauf der Minuten blickte Connor immer häufiger auf die Uhr. Er wollte nicht länger als notwendig im JumboTron bleiben, aber er brauchte mehr Zeit, sich mit einem Gewehrtyp vertraut zu machen, den er seit Jahren nicht mehr benutzt hatte.
    Wieder schaute er auf die Uhr. Zehn nach elf. Er würde noch sieben Minuten warten. Wie ungeduldig man auch sein mochte, man sollte es nie zu früh anpacken – das erhöht nur das Risiko.
    Zwölf nach elf. Er dachte an Chris Jackson und das Opfer, das er gebracht hatte, um seinem Freund Connor diese eine Chance zu verschaffen.
    Vierzehn nach elf. Er dachte an Joan und den grausamen und unnötigen Tod, den Gutenburg für sie befohlen hatte – nur weil sie Connors Sekretärin gewesen war.
    Viertel nach elf. Er dachte an Maggie und Tara. Wenn es ihm gelang, diese Sache durchzuziehen, könnte es ihnen vielleicht eine Chance geben, in Frieden zu leben. Wie auch immer, er bezweifelte, daß er sie je wiedersehen würde.
    Siebzehn nach elf. Connor öffnete die Klapptür und stemmte sich aus dem winzigen engen Raum. Er sammelte erst einen Augenblick Kraft, bevor er die Beine über den Gerüstträger schwang und sich mit den Oberschenkeln daran festklammerte. Auch jetzt blickte er nicht in die Tiefe, während er vorsichtig die endlos scheinenden fünfzig Meter zum Walkway zurückkroch. Als er den Sims erreichte, zog er sich hinauf. Ein paar Sekunden hielt er sich am Geländer fest, dann machte er einige Streckübungen.
    Siebenundzwanzig nach elf. Er atmete tief und regelmäßig, wä hrend er ein letztes Mal seinen Plan durchging. Dann kehrte er rasch zum JumboTron zurück und hielt nur flüchtig an, um sich nach der Coladose zu bücken, die er auf die Stufe gestellt hatte.
    Er klopfte laut an die Tür. Ohne auf eine Aufforderung zu warten, öffnete er, marschierte hindurch und brüllte über den Lärm des Ventilators hinweg: »Ich bin’s bloß.«
    Arnie blickte vom Sims oben herunter, und seine Rechte rückte unwillkürlich zum Abzug seiner Armalite. »Verschwinden Sie! Ich hab’ Ihnen doch gesagt, Sie sollen sich nicht blicken lassen, solange die Präsidenten auf dem Feld sind. Sie haben Glück, daß ich nicht versehentlich auf Sie geschossen habe.«
    »Tut mir leid«, entschuldigte sich Connor. »Ich habe mich nur erinnert, wie heiß es hier drinnen wird, darum habe ich Ihnen eine Cola gebracht.«
    Er streckte die leere Dose hoch, und Arnie beugte sich hinunter, um mit der freien Hand

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