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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Elfte Gebot
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danach zu greifen. Als seine Finger den Rand der Dose berührten, ließ Connor sie los, packte ihn mit aller Kraft am Handgelenk und zog ihn vom Sims herunter.
    Arnie stieß einen grauenvollen Schrei aus, als er umkippte und kopfüber auf dem Stahl aufschlug, während sein Gewehr we grutschte.
    Connor schwang herum und sprang auf seinen Gegner, ehe dieser eine Chance hatte aufzustehen. Als Arnie den Kopf hob, landete Connor einen Kinnhaken, der seine Rechte für eine n Moment beinahe lähmte. Er griff rasch nach den Handschellen, die am Gürtel des Secret Service-Mannes hingen und konnte gerade noch dessen Knie ausweichen, das er auf seine Weichteile zustoßen sah. Als Arnie aufzustehen versuchte, landete Connor einen weiteren Schlag, diesmal voll auf die Nase. Connor hörte das knirschende Geräusch brechender Knochen. Als Blut herabströmte, gaben Arnies Beine nach, und er sank zu Boden. Wieder sprang Connor auf ihn. Als Arnie sich erneut auf die Beine plagen wollte, versetzte Connor ihm einen Hieb an die rechte Schulter, daß Arnie nach mehrmaligem kurzem Zucken endgültig auf dem Walkway zusammenbrach und regungslos liegenblieb.
    Connor trennte sich eilig von dem langen weißen Kittel, seinem Hemd, der Krawatte, den Jeans, den Socken und der Mütze. Er warf alles zu einem Haufen zusammen in die Ecke; dann nahm er Arnie die Handschellen ab und zog ihm die Uniform aus. Leider mußte er feststellen, daß ihm die Schuhe um mindestens zwei Nummern zu klein waren und die Hose um etwa fünf Zentimeter zu kurz. Ihm blieb nichts anderes übrig, als die Socken hochzuziehen und wieder in seine Joggingschuhe zu schlüpfen, die glücklicherweise schwarz waren. Bei dem entstehenden Durcheinander würde es wohl kaum jemandem auffallen, daß ein Secret-ServiceAgent mit Sachen herumlief, die nicht der Dienstordnung entsprachen.
    Connor zog seine Krawatte aus dem Kleiderhaufen in der Ecke und fesselte damit Arnies Fußgelenke zusammen. Dann richtete er den Bewußtlosen auf und schlang seine Arme um einen Stahlträger, der entlang der gesamten Breite des JumboTrons verlief, und legte ihm die Handschellen wieder um die Handgelenke. Schließlich holte er ein Taschentuch hervor, ballte es zusammen und stopfte es Arnie in den Mund. Der arme Kerl würde ein paar Tage wund sein und es wahrscheinlich gar nicht so richtig zu würdigen wissen, daß er vermutlich die paar extra Kilo abnahm, die der Dienstarzt beanstandet hatte.
    »Nimm’s nicht persönlich«, sagte Connor. Er legte Arnies Mütze und Sonnenbrille neben die Tür und griff nach der Armalite. Ein M-16 wäre sicher nicht seine erste Wahl gewesen, aber er würde es damit schon schaffen. Er stieg rasch die Stufen zu dem Platz hinauf, an dem Arnie gesessen hatte, griff nach dem Fernglas und blickte durch den Spalt zwischen der Werbetafel und dem Videoschirm hinunter auf die Menge.
    Zweiunddreißig nach elf. Drei Minuten und achtunddreißig Sekunden waren vergangen, seit er den JumboTron betreten hatte. Er hatte damit gerechnet, daß es vier Minuten dauern würde, Arnie zu überwältigen. Er atmete wieder tief und regelmäßig.
    Plötzlich vernahm er eine Stimme hinter sich:
»Herkules drei.«
Zunächst war ihm nicht klar, woher die Stimme kam, doch dann
    erinnerte er sich an das kleine Walkie-talkie an Arnies Gürtel. Er riß es rasch herunter. »Herkules drei. Ich höre.«
    »Für einen Moment dachte ich schon, wir hätten Sie verloren, Arnie«, sagte der Spezialagent, der den Einsatz leitete. »Ist alles okay?«
    »Jep«, sagte Connor. »Mußte bloß mal die Blase leeren und hab’s nicht für angebracht gehalten, es über der Menge zu tun.«
»Richtig.« Braithwaite lachte. »Behalten Sie Ihren Sektor weiter im Auge. Dauert nicht mehr lange, bis Rotstern und Wasserfall aufs Feld stolzieren.«
»Mach’ ich«, bestätigte Connor mit einem Akzent, für den seine Mutter ihn gerügt hätte. Die Verbindung wurde beendet.
Vierunddreißig nach elf. Er schaute sich im Stadion um. Nur ein paar der roten und gelben Plätze waren unbesetzt. Er versuchte, sich nicht von den spärlich bekleideten Cheerleaders der Redskins ablenken zu lassen, die ihre Beine unmittelbar unter ihm hoch in die Luft schwangen.
Jubel brach auf den Tribünen aus, als die Mannschaften aus den Tunnels am Südende des Stadions kamen und langsam zur Mitte des Spielfelds liefen. Die Menge begann zu singen: »Hail to the Redskins.«
Connor hob Arnies Fernglas an die Augen und richtete es auf die Beleuchtungsmasten hoch

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