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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Elfte Gebot
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unserem Hochzeitstag nicht mit dir geschlafen.
Und selbst nachdem man mir mitgeteilt hatte, daß du in Vietnam
wahrscheinlich gefallen wärst, habe ich nie einen anderen Mann
auch nur angeschaut. Das lag aber bestimmt nicht daran, daß kein
anderer Mann sich für mich interessierte.«
»Ich weiß, Liebling.« Connor grinste »Aber da hattest du ja auch
schon erkannt, daß ich unersetzlich bin.«
Er ließ sie los und rannte auf die Wellen zu. Dabei achtete er
darauf, daß er Maggie stets einen Schritt voraus war. Als er
schließlich stehenblieb und sie zu ihm aufschloß, war sie außer
Atem.
»Declan O’Casey hat mir einen Heiratsantrag gemacht, lange
ehe du…«
»Ich weiß, Liebling.« Er blickte hinunter in ihre grünen Augen
und strich ihr eine vorwitzige Strähne aus der Stirn. »Und es vergeht kein Tag, an dem ich nicht dankbar dafür bin, daß du auf
mich gewartet hast. Dieses Wissen hat mich damals in Vietnam
nach meiner Gefangennahme am Leben erhalten. Und der Gedanke, meine Tochter zu sehen.«
Connors Worte erinnerten Maggie an die Trauer nach ihren
Fehlgeburten und daran, daß sie keine Kinder mehr bekommen
konnten. Sie war in einer großen Familie aufgewachsen und sehnte
sich danach, selbst viele Kinder zu haben. Die schlichte Philosophie ihrer Mutter – es ist Gottes Wille – konnte sie nicht akzeptieren.
Als Connor in Vietnam gewesen war, hatte Maggie viele glückliche Stunden mit Tara verbracht. Doch kaum war er heimgekehrt,
hatte das kleine Ding über Nacht ihre ganze Zuneigung auf ihn
übertragen. Und obwohl Maggie ihrer Tochter immer naheblieb,
wußte sie, daß sie nie eine so innige Beziehung zu Tara haben
könnte wie Connor.
Maggie hatte sich über Connors Entscheidung gewundert, als er
bei der Maryland Insurance eine Ausbildung begann. Sie hatte
erwartet, er würde in die Fußstapfen seines Vaters treten und zur
Polizei gehen. Natürlich hatte Maggie zu dem Zeitpunkt noch nicht gewußt, für wen Connor tatsächlich arbeiten würde. Er ging zwar nicht in Einzelheiten, sagte ihr aber zumindest, von wem er sein Gehalt bekam, und machte ihr die Bedeutung klar, daß er nonofficial cover officer sein wurde, kurz NOC, ein Geheimagent besonderer Art. Maggie bewahrte sein Geheimnis all die Jahre, obwohl es sie manchmal verlegen machte, daß sie mit Freundinnen und Kolleginnen nicht über den Beruf ihres Mannes reden konnte. Aber das, sagte sie sich, ist wohl das kleinste Problem, verglichen mit der Geschwätzigkeit anderer Männer, die ihren Frauen täglich in sämtlichen Einzelheiten von ihrer Arbeit vorlabern, alles andere
aber verschweigen.
Maggie hoffte nur, daß ihre Tochter eines Tages den Mann finden wurde, der bereit war, die ganze Nacht auf einer Parkbank zu
sitzen, nur um zu sehen, wie sie den Vorhang ihres Zimmers zuzog.

7
    Jackson zündete sich eine Zigarette an und horte aufmerksam zu, was der Mann aus dem Weißen Haus zu sagen hatte. Er machte keine Anstalten, ihn zu unterbrechen.
    Nachdem Lloyd schließlich zum Ende seiner vorbereiteten Rede gekommen war, nahm er einen Schluck Mineralwasser und wartete gespannt darauf, wie die erste Frage des ehemaligen Stellvertretenden CIA-Direktors lauten wurde.
    Jackson druckte seine Zigarette aus. »Darf ich fragen, weshalb Sie mich als den Richtigen für diesen Auftrag betrachten?«
Lloyd war nicht überrascht. Er hatte bereits beschlossen, Jackson die Wahrheit zu sagen, falls er diese Frage stellte. »Wir wissen, daß Sie von Ihrem Posten bei der CIA zurückgetreten sind, weil Sie eine ›Meinungsverschiedenheit‹« – er betonte dieses Wort – »mit Helen Dexter hatten. Wir wissen überdies, daß Ihr persönlicher Einsatz und Ihre Loyalität stets beispielhaft gewesen sind und eigentlich jeder damit gerechnet hatte, daß Sie Mrs. Dexters Nachfolger werden. Aber seit Sie… sagen wir, unter recht eigenartigen Umständen gekündigt haben, waren Sie offenbar nicht in der Lage, eine Ihren Qualifikationen entsprechende Stelle zu bekommen. Wir vermuten, daß Mrs. Dexter damit zu tun hat.«
»Ein Anruf genügt«, entgegnete Jackson, »vertraulich selbstverständlich, und plötzlich muß man feststellen, daß man anscheinend nirgendwo mehr erwünscht ist. Ich habe mich immer davor gehütet, andere anzuschwärzen, aber in Helen Dexters Fall mache ich nur zu gern eine Ausnahme.« Er zündete sich eine weitere Zigarette an. »Sie müssen wissen, Dexter ist der Ansicht, daß Tom La wrence nur den zweitwichtigsten Posten in Amerika hat. Sich selbst hält

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