Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Elfte Gebot
Vom Netzwerk:
waren, oder wie dringend der Präsident auf ihre Unterstützung angewiesen sei, um irgendein Gesetz durchzubekommen, falls es sich um Republikaner handelte. Lawrence war klar, daß es in den nächsten Wochen sehr viele kurzfristige Treffen geben wurde, da die Präsidentschaftsvorwahlen schon in knapp einem Jahr stattfanden.
    Aus seinen Gedanken gerissen, fuhr er abrupt zusammen, als Herrera sagte: »… und das habe ich vor allem Ihnen zu verdanken, Mr. President.« Ein strahlendes Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des kolumbianischen Staatsführers aus, wahrend die drei mächtigsten Männer der USA ihn verblüfft anstarrten.
    »Waren Sie so nett, Antonio, das zu wiederholen?« bat der Präsident, denn er war nicht sicher, ob er in seiner Gedankenversunkenheit die Worte seines Besuchers auch wirklich richtig gehört hatte.
    »Da wir uns im abhörsicheren Oval Office befinden, Tom, möchte ich noch einmal betonen, wie dankbar ich Ihnen bin, daß Sie bei unserer Wahl so viel für mich persönlich getan haben.«
    »Wie lange arbeiten Sie schon für die Maryland Insurance, Mr. Fitzgerald?« fragte der Direktor. Es war seine erste Frage in diesem Einstellungsgespräch, das bereits über eine Stunde währte.
    »Im Mai sind es achtundzwanzig Jahre, Mr. Thompson.« Connor blickte den Mann, der in der Mitte des langen Tisches ihm gegenüber saß, fest an.
    »Ihre Personalakte ist sehr beeindruckend«, meinte die Frau, die rechts vom Direktor saß. »Und Ihre Referenzen sind einwandfrei. Deshalb stellt sich die Frage, weshalb Sie Ihre derzeitige Stelle aufgeben wollen. Und was noch erstaunlicher ist – weshalb die Maryland Insurance offenbar bereit ist, Sie gehen zu lassen.«
    Connor hatte beim gestrigen Dinner mit Maggie überlegt, was er auf diese Frage antworten sollte. »Sag ihnen ganz einfach die Wahrheit«, hatte Maggie ihm geraten. »Versuch gar nicht erst, ihnen etwas vorzumachen. Das hast du noch nie gut gekonnt.« Mit keinem anderen Ratschlag hatte Connor gerechnet.
    »Meine einzige unmittelbare Chance auf eine Beförderung hätte einen Umzug nach Cleveland erforderlich gemacht«, antwortete er. »Und ich finde, daß ich es meiner Frau nicht zumuten kann, ihre Stelle an der Georgetown University aufzugeben. Es wäre sehr schwierig für sie, in Ohio eine ähnliche Position zu finden.«
    Der dritte Angehörige des Einstellungsausschusses nickte. Maggie hatte Connor darauf aufmerksam gemacht, daß ein Mitglied des Ausschusses einen Sohn hatte, der im letzten Semester in Georgetown studierte.
    »Damit dürfte wohl alles geklärt sein«, meinte der Direktor. »Ich möchte Ihnen nur noch danken, daß Sie heute nachmittag zu uns gekommen sind, Mr. Fitzgerald.«
    »Es war mir eine Ehre.« Connor stand auf, um zu gehen.
    Zu seiner Überraschung erhob sich der Direktor hinter dem langen Tisch und kam zu ihm. »Ich würde Sie und Ihre Gattin gern einladen, nächste Woche mit uns zu Abend zu essen.«
»Sehr gern, Sir«, versicherte ihm Connor.
»Sagen Sie Ben zu mir«, erwiderte der Direktor. »Niemand bei
    der Washington Provident nennt mich ›Sir‹, schon gar nicht meine leitenden Angestellten.« Er lächelte und schüttelte Connor herzlich die Hand. »Ich werde meine Sekretärin anweisen, Sie morgen im Büro anzurufen, um sich zu erkundigen, wann es Ihnen und Ihrer Frau am besten paßt. Ich freue mich, Ihre Gattin kennenzulernen – Maggie, nicht wahr?«
    »Ja, Sir«, antwortete Connor und hielt kurz inne. »Und ich freue mich, Mrs. Thompson kennenzulernen, Ben.«
     
    Der Stabschef des Weißen Hauses hob den Hörer des roten Telefons ab. Er erkannte die Stimme des Anrufers nicht sofort.
    »Ich habe einige Informationen, die Sie vielleicht für nützlich halten werden. Tut mir leid, daß ich so lange gebraucht habe.«
Lloyd griff rasch nach einem gelben Notizblock und nahm die Hülse eines Filzschreibers ab. Er brauchte keine Knöpfe zu drükken, denn jedes Gespräch, das über dieses Telefon lief, wurde automatisch aufgezeichnet.
»Ich bin soeben von Bogota zurückgekommen, wo ich zehn Tage nach der Nadel im Heuhaufen gesucht habe. Aber irgend jemand hatte bereits dafür gesorgt, daß man mir die Türen nicht nur vor der Nase zuschlug, sondern sie auch noch verriegelte und zuschloß.«
»Dann muß die Dexter herausgefunden haben, was Sie vorhatten«, vermutete Lloyd.
»Ja. Schon wenige Minuten nachdem ich mich mit dem dortigen Polizeichef unterhalten habe, nehme ich an.«
»Heißt das, die Dexter weiß jetzt auch,

Weitere Kostenlose Bücher