Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imperium
Vom Netzwerk:
als Grant Vorstandsvorsitzender des Messenger wurde, die Verkaufszahlen dieser Zeitung von Woche zu Woche gesunken sind. Alexander übernehme ich selbst.«
Townsend war enttäuscht, weil Susan bei seinem nächsten Flug nach Sydney nicht zu sehen war. Als ein Steward ihm Kaffee einschenkte, fragte Townsend ihn, ob Susan für einen anderen Flug eingeteilt sei.
»Nein, Sir«, antwortete der Mann. »Sie hat zum Letzten des vergangenen Monats gekündigt.«
»Wissen Sie, wo sie jetzt arbeitet?«
»Nein, Sir, leider nicht.« Der Steward bediente den nächsten Fluggast.
Townsend verbrachte den Vormittag damit, sich von Duncan Alexander die Büros zeigen zu lassen. Duncan hielt das Gespräch in rein geschäftlichem Rahmen und versuchte gar nicht erst, besonders freundlich zu sein. Townsend wartete, bis sie allein im Fahrstuhl standen, ehe er sich an ihn wandte. »Vor vielen Jahren hast du mal zu mir gesagt: ›Wir Alexanders haben ein gutes Gedächtnis. Wenn ich dir irgendwann irgendwie helfen kann, dann laß es mich wissen.‹«
»Das stimmt«, bestätigte Duncan.
»Gut, denn jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, daß du es mir beweist.«
»Und was erwartest du von mir?«
»Ich möchte, daß man Sir Somerset klarmacht, was für ein fähiger Mann ich bin.«
Der Lift hielt, und die Tür glitt zur Seite.
»Wenn ich dafür sorge – garantierst du mir dann, daß ich meinen Job behalte?«
»Mein Wort darauf.« Townsend trat auf den Korridor.
Nach dem Lunch begleitete Sir Somerset, der diesmal ein wenig zurückhaltender wirkte, Townsend durch die Redaktionsetage, wo ihm die Mitarbeiter vorgestellt wurden. Jeder war erleichtert, als der neue Eigentümer nur nickte und lächelte und selbst zu den jüngsten Volontären freundlich war. Alle, die an diesem Tag mit Townsend in Berührung kamen, waren angenehm überrascht, zumal sie von den Gazette - Reportern gehört hatten, daß Townsend ein »harter Hund« sei. Sogar Sir Somerset fragte sich, ob Sir Colin nicht übertrieben hatte, als er ihn – im Vertrauen – über Townsends frühere Eskapaden informierte.
Nachdem Townsend gegangen war, flüsterte Bruce Kelly in so manches Ohr, auch in das des Chefredakteurs: »Vergessen Sie nicht, wie es um den Absatz des Messenger bestellt war, nachdem Sir Colin die Verantwortung für diese Zeitung übernommen hatte.«
Die Mitarbeiter der Chronicle hätten sich gewiß Gedanken gemacht, wäre ihnen Einblick in die Notizen gewährt worden, die Townsend auf dem Rückflug nach Adelaide zusammenstellte. Ihm war klar, daß er einige drastische Eingriffe vornehmen mußte – von der Spitze bis nach ganz unten –, wollte er den Gewinn der Zeitung verdoppeln.
Hin und wieder blickte er unwillkürlich auf und dachte an Susan. Als ein anderer Steward ihm die Abendzeitung anbot, erkundigte sich Townsend auch bei diesem Mann nach dem neuen Arbeitsplatz Susans.
»Meinen Sie Susan Glover?« fragte der Steward.
»Ich kenne ihren Nachnamen nicht«, erwiderte Townsend. »Sie hat blondes Haar, ist Anfang Zwanzig…«
»Ja, das ist Susan. Sie hat gekündigt, als ihr eine Stelle bei Moores angeboten wurde. Sie sagte, die ständig wechselnde Schichtarbeit wäre eine zu große Belastung für sie – ganz zu schweigen davon, daß sie wie ein Busschaffner behandelt würde. Ich weiß genau, wie sie sich gefühlt hat.«
Townsend lächelte. Moores war stets das Lieblingskaufhaus seiner Mutter in Adelaide gewesen. Es würde ihm bestimmt nicht schwerfallen herauszufinden, in welcher Abteilung Susan arbeitete.
Gleich nachdem er am nächsten Morgen mit Bunty den Posteingang durchgegangen und sie in ihr Büro zurückgekehrt war, rief er bei Moores an.
»Würden Sie bitte so freundlich sein, mich zu Miss Glover durchzustellen?«
»In welcher Abteilung arbeitet sie?«
»Das weiß ich nicht«, antwortete Townsend.
»Handelt es sich um einen Notfall?«
»Nein, um eine Privatangelegenheit.«
»Sind Sie ein Verwandter?«
»Nein«, erwiderte er, verwundert über diese Frage.
»Dann kann ich Ihnen leider nicht helfen. Es verstößt gegen unsere Bestimmungen, während der Dienstzeit private Gespräche zu führen.« Der Hörer wurde aufgelegt.
Auch Townsend legte auf, erhob sich und ging in Buntys Büro. »Ich bin für etwa eine Stunde weg, Bunty, vielleicht auch etwas länger. Ich muß ein Geburtstagsgeschenk für meine Mutter abholen.«
Miss Bunting wunderte sich; denn sie wußte, daß Lady Townsend erst in vier Monaten Geburtstag hatte. Doch Keith’ Übereifer war besser als die

Weitere Kostenlose Bücher