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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imperium
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»Deshalb…«
»Die letzten drei Schreiben wurden per Einschreiben an dieses Büro geschickt.«
»Das heißt nicht, daß wir sie bekommen haben.«
»Jedes Einschreiben war entweder von Ihrer Sekretärin oder Colonel Oakshott unterzeichnet. Unser letztes Schreiben wurde Stephen Hallet persönlich ausgehändigt, der, wie ich weiß, den Vertrag selbst ausgefertigt hat.«
Das brachte Armstrong erneut zum Schweigen.
Hahn öffnete seine ramponierte Aktenmappe, an die Armstrong sich sehr gut erinnerte, und nahm Kopien von drei Dokumenten heraus, die er vor seinem ehemaligen Geschäftspartner auf dem Schreibtisch ausbreitete. Dann hielt er Armstrong ein viertes Dokument hin.
»Hiermit übergebe ich Ihnen höchstpersönlich eine rechtmäßige Kündigung, die Sie dazu verpflichtet, die derzeit in Ihrem Besitz befindlichen Publikationen, Druckplatten und Dokumente, die wir Ihnen in den vergangenen zwei Jahren überlassen hatten, innerhalb eines Monats zurückzugeben. Zusätzlich ein Scheck über hundertundsiebzigtausend Pfund fälliger Lizenzgebühren. Unsere Finanzberater betrachten die Summe übrigens als vorsichtige Schätzung.«
»Aber Sie werden mir doch gewiß noch eine Chance geben, nach allem, was ich für Sie getan habe?« flehte Armstrong.
»Wir haben Ihnen bereits viel zu viele Chancen gegeben«, entgegnete Hahn, »und keiner von uns«, er deutete mit einem Kopfnicken auf seinen Kollegen, »ist in einem Alter, daß wir noch mehr Zeit mit der Hoffnung vergeuden können, Sie würden Ihren Verpflichtungen irgendwann einmal tatsächlich nachkommen.«
»Und wie, glauben Sie, kann Ihr Verlag ohne mich überleben?« fragte Armstrong hitzig.
»Ganz einfach«, antwortete Hahn. »Wir haben heute morgen bereits einen Vertrag mit dem renommierten Verlagshaus Macmillan abgeschlossen, dessen Name Ihnen sicher nicht unbekannt ist. Wir werden diese Vereinbarung in der Freitagsausgabe der Zeitschrift Bookeller bekanntgeben, damit unsere Kunden in Großbritannien, den Vereinigten Staaten und der übrigen Welt wissen, daß Sie uns nicht mehr vertreten.«
Hahn und Schultz erhoben sich und wandten sich, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, der Tür zu. »Sie werden noch von meinen Anwälten hören!« rief Armstrong ihnen nach, was die beiden aber in keiner Weise beeindruckte.
Als die Tür sich hinter ihnen geschlossen hatte, trat Armstrong an das Fenster hinter seinem Schreibtisch. Er blickte hinunter auf die Straße und rührte sich nicht, bis Hahn und Schultz in ein Taxi gestiegen waren und wegfuhren. Erst dann ließ er sich wieder in seinen Sessel fallen, griff nach dem nächsten Telefon und wählte eine Nummer. Eine vertraute Stimme antwortete. »Kaufen Sie in den nächsten sieben Tagen jede Macmillan-Aktie, die Sie bekommen können«, wies er den Makler an. Dann schmetterte er den Hörer auf die Gabel und tätigte einen zweiten Anruf.
Stephen Hallet hörte aufmerksam zu, als sein Klient ihm ausführlich von seinem Treffen mit Hahn und Schultz berichtete. Die Einstellung der Deutschen verwunderte Hallet keineswegs; er selbst hatte Armstrong vor kurzem über die Kündigung unterrichtet, die er von Hahns Londoner Anwälten erhalten hatte. Als Armstrong mit seiner Version des Gesprächs fertig war, hatte er nur eine Frage: »Wie lange kann ich es hinausschieben? Ich erwarte in den nächsten Wochen mehrere größere Zahlungen.«
»Ein Jahr, vielleicht anderthalb, falls Sie bereit sind, eine gerichtliche Verfügung zu erwirken und durch sämtliche Instanzen zu gehen.«
    Zwei Jahre später, nachdem Armstrong seine Mitarbeiter und Stephen Hallet an den Rand der Erschöpfung getrieben hatte, gelangte er im Gerichtssaal mit Hahn zu einer Einigung.
    Hallet hatte ein umfangreiches Dokument erstellt, in dem Armstrong sich bereit erklärte, Hahns gesamtes Eigentum zurückzugeben, einschließlich aller noch unveröffentlichter Manuskripte, sämtlicher Druckplatten, Copyrights, Verträge und mehr als eine Viertelmillion Bücher aus seinem Lager in Watford. Außerdem mußte er fünfundsiebzigtausend Pfund als vollständigen Ausgleich für den geschätzten Gewinn der vergangenen fünf Jahre bezahlen.
    »Gott sei Dank, daß wir diesen Mann endgültig los sind!« war alles, was Hahn sagte, als sie das Gebäude des Obersten Gerichts verließen.
    Am Tag nach der Unterzeichnung des Dokuments kündigte Colonel Oakshott fristlos und wortlos. Drei Wochen später erlag er einem Herzinfarkt. Armstrong hatte keine Zeit, an der Beerdigung teilzunehmen und ließ

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