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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imperium
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weitere Millionen herbeizuschaffen!« Tom blickte auf die tickende Standuhr.
»Es dürften zwölf Minuten sein«, meinte Mr. Yablon. »Ich glaube, diese Uhr geht schon seit längerem ein wenig vor. Doch diskutieren wir nicht über eine Minute mehr oder weniger. Ich bin sicher, Mrs. Sherwood läßt Sie gern eines Ihrer Telefone benutzen.«
»Selbstverständlich«, versicherte Mrs. Sherwood. »Mein seliger Gemahl pflegte zu sagen: ›Wenn jemand heute nicht bezahlen kann, warum sollte man ihm dann glauben, daß er morgen dazu imstande ist?‹.«
»Aber Sie haben doch meinen Zahlschein über zwanzig Millionen«, erinnerte Townsend sie, »und einen zweiten über hunderttausend. Genügt das denn nicht?«
»Und in zehn Minuten werde ich Mr. Armstrongs Scheck in der gleichen Höhe haben, und ich vermute, daß er meinen Roman ebenfalls nur zu gern herausgeben wird, trotz Claires – oder sollte ich sie lieber Kate nennen – wohlplaziertem Artikel.«
Townsend schwieg etwa dreißig Sekunden. Er ließ sich durch den Kopf gehen, ob er sie zwingen sollte, Farbe zu bekennen, doch als er auf die Uhr blickte, überlegte er es sich rasch. Er stand auf und ging zu dem Telefon auf dem Beistelltischchen, warf einen Blick in seinen Taschenkalender und wählte eine siebenstellige Nummer. Nach einer ihm endlos erscheinenden Zeit bat er, zum Hauptkassierer durchgestellt zu werden. Ein Klicken war zu hören; dann meldete sich eine Sekretärin.
»Hier Keith Townsend. Ich muß sofort mit dem Hauptkassierer sprechen.«
»Tut mir leid, Sir, er ist momentan in einer Besprechung und darf die nächste Stunde nicht gestört werden.«
»Gut, dann müssen Sie etwas für ihn tun. Ich muß innerhalb von acht Minuten zwei Millionen Dollar auf das Konto eines Mandanten überweisen, wenn das Geschäft nicht platzen soll, über das wir heute morgen gesprochen haben.«
Nach kurzem Schweigen versprach die Sekretärin: »Ich hole den Hauptkassierer aus der Besprechung, Mr. Townsend.«
»Dachte ich’s mir doch«, murmelte Townsend, der hörte, wie die Sekunden auf der Standuhr hinter ihm tickend verrannen.
Tom beugte sich über den Tisch und wisperte Mr. Yablon etwas zu, der daraufhin nach seinem Füllfederhalter griff und zu schreiben begann. In dem nun einsetzenden Schweigen konnte Townsend hören, wie die Feder des alten Anwalts über das Papier kratzte.
»Hier Andy Harman«, meldete sich eine Stimme am anderen Ende der Leitung. Der Hauptkassierer hörte aufmerksam zu, als Townsend ihm erklärte, was er benötigte.
»Aber mir bleiben dafür nur sechs Minuten, Mr. Townsend! Und Sie müssen mir erst noch sagen, wohin ich das Geld überweisen soll.«
Townsend drehte sich zu seinem Anwalt um. In diesem Moment hörte Mr. Yablon zu schreiben auf, riß das Blatt aus seinem Notizblock und schob es über den Tisch. Tom griff danach und reichte es seinem Mandanten.
Townsend gab die erforderlichen Angaben über das Treuhandkonto an den Hauptkassierer in Sydney weiter.
»Ich kann nichts versprechen, Mr. Townsend«, sagte dieser, »aber ich werde Sie zurückrufen, so schnell ich kann. Würden Sie mir bitte Ihre Durchwahl geben?«
Townsend las die Nummer vom Telefonapparat ab, der vor ihm stand; dann legte er auf.
Er kehrte zum Tisch zurück und ließ sich in den Sessel sinken. Ihm war, als hätte er soeben seinen letzten Penny ausgegeben. Er hoffte nur, Mrs. Sherwood würde ihm nicht auch noch das Telefonat berechnen.
Niemand am Tisch sprach, während die Sekunden scheinbar unnatürlich laut dahintickten. Townsend ließ den Blick kaum von der Standuhr. Mit jeder verrinnenden Minute schien das Ticken lauter zu werden, und jedesmal raubte es ihm ein bißchen mehr von seiner Zuversicht.
Bald klang jedes Ticken wie das einer Zeitbombe. Urplötzlich schrillte das Telefon. Townsend überschlug sich fast, um zum Beistelltischchen zu kommen und abzuheben.
»Hier ist der Portier, Sir. Würden Sie Mrs. Sherwood bitte ausrichten, daß ein Mr. Armstrong sowie ein anderer Herr angekommen und im Fahrstuhl nach oben unterwegs sind?«
Schweiß trat Townsend auf die Stirn, als er erkannte, daß Armstrong ihn wieder einmal geschlagen hatte. Er schleppte sich zum Tisch zurück, als das Hausmädchen über den Flur ging, um Mrs. Sherwoods 18-Uhr-Besucher vom Lift abzuholen. Die Standuhr schlug einmal, zweimal, dreimal, als das Telefon erneut schrillte. Wieder stürzte Townsend zum Apparat und riß den Hörer von der Gabel. Ihm war klar, daß es seine letzte Chance sein könnte.
Doch der

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