Archer Jeffrey
Buchhandlung nicht einmal zehn Exemplare wären.«
»Hm, das könnte uns eine Fünfzig-zu-fünfzig-Chance verschaffen«, murmelte Keith.
»Und ich kann unsere Chancen noch erhöhen. In der Auslieferungswoche können wir unser Zeitungs- und Zeitschriftennetz in den Vereinigten Staaten benutzen, um dafür zu sorgen, daß wir positive Besprechungen und Titelseitenwerbung bekommen. Außerdem sollte mein Artikel ›Die erstaunliche Mrs. Sherwood‹ in so vielen unserer Zeitschriften erscheinen, wie nur möglich, ohne unserem guten Ruf zu schaden.«
»Wenn es mir eine Million Dollar rettet, wird der Artikel in jeder unserer Zeitschriften zu lesen sein«, erklärte Townsend. »Aber ich befürchte, selbst das wird unsere Chance auch nicht viel höher als fifty-fifty steigen lassen.«
»Wenn du mich noch einen Schritt weitergehen läßt, bringe ich die Chance wahrscheinlich sogar noch viel höher.«
»Was schlägst du vor? Daß ich die New York Times kaufe?«
»So weit brauchst du nun auch wieder nicht zu gehen.« Kate lächelte. »Wie wär’s, wenn wir in der Auslieferungswoche von unseren Angestellten fünftausend Bücher kaufen lassen?«
»Fünftausend Exemplare? Da könnten wir das Geld ja gleich zum Fenster rauswerfen!«
»Nicht unbedingt«, widersprach Kate. »Nachdem wir die Bücher das Stück für fünfzig Cent an die Buchhandlungen zurückverkauft haben, bleibt uns ein Minus von fünfzehntausend Dollar. Dafür ist uns eine Woche ein Platz auf der Bestsellerliste sicher. Und dann wird Mr. Yablon dir deine zweite Million zurückgeben müssen.«
Townsend nahm Kate in die Arme. »Ja, so könnten wir es vielleicht tatsächlich schaffen!«
»Aber nur, wenn du mir die Namen der Buchhandlungen besorgen kannst, die der New York Times ihre Verkaufszahlen melden.«
»Du bist ein verdammt schlaues Mädchen!« Er drückte sie fest an sich.
Kate lächelte. »Jetzt weiß ich endlich, was dich in Fahrt bringt.«
»Stephen Hallet ist an Apparat eins und Ray Atkins, der Minister für Handel und Industrie, an Apparat zwei«, meldete Pamela.
»Ich nehme Atkins. Sagen Sie Stephen, ich rufe gleich zurück.«
Armstrong wartete auf das Klicken seines neuesten Spielzeugs; es würde dafür sorgen, daß das gesamte Gespräch mitgeschnitten wurde. »Guten Morgen, Herr Minister«, sagte er. »Was kann ich für Sie tun?«
»Es geht um ein persönliches Problem, Dick. Könnten wir uns treffen?«
»Selbstverständlich«, erwiderte Armstrong. »Wie wär’s zum Lunch im Savoy nächste Woche?« Er blätterte in seinem Terminkalender.
»Ich fürchte, es ist dringender, Dick. Und ich möchte lieber nicht an einem so öffentlichen Ort gesehen werden.«
Armstrong blickte auf das Blatt mit den Terminen des heutigen Tages. »Also gut. Dann schlage ich ein Mittagessen in meinem privaten Speisezimmer vor. Ich war eigentlich mit Don Sharpe zum Essen verabredet, aber wenn Sie es so eilig haben, kann ich das Treffen mit Don verschieben.«
»Das ist wirklich zu freundlich von ihnen, Dick. Sagen wir, gegen ein Uhr?«
»In Ordnung. Ich werde jemanden zum Empfang schicken, der Sie direkt zu mir bringt.« Lächelnd legte Armstrong auf. Er wußte genau, weshalb der Minister mit ihm reden wollte. Schließlich war Dick über all die Jahre hinweg ein loyaler Anhänger der Labour Party geblieben – nicht zuletzt, indem er fünfzig Parteimitgliedern in kleinen, aber nicht unwichtigen Schlüsselpositionen jährlich tausend Pfund zukommen ließ. Diese kleine Investition versicherte ihm fünfzig enge Freunde in der Regierungspartei, mehrere davon Minister, und Verbindungen bis in höchste Kabinettskreise, wann immer er sie brauchte. Hätte er den gleichen Einfluß in Amerika ausüben wollen, würde ihn das mehr als eine Million Dollar pro Jahr kosten.
»Tut mir leid, daß ich dich warten lassen mußte, Stephen, aber ich hatte den jungen Ray Atkins am anderen Apparat. Er sagte, er müsse dringend mit mir reden. Ich glaube, wir können beide erraten, um was es geht.«
»Ich dachte, die Entscheidung über den Citizen würde frühestens nächsten Monat erwartet.«
»Vielleicht wollen sie es bekanntgeben, bevor die Leute irgendwelche Vermutungen anstellen. Vergiß nicht, Atkins war der Minister, der Townsends Angebot für den Citizen an die Kartellaufsichtsbehörde verwiesen hat. Ich glaube nicht, daß die Labour Party begeistert wäre, wenn Townsend nach dem Globe jetzt auch noch den Citizen erwirbt.«
»Es wird letztendlich das Kartellamt sein, das diese Entscheidung trifft,
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