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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imperium
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sonst noch jemand irgendwas Brauchbares?«
»Thomas Playford wird heute vormittag um elf eine angeblich wichtige Erklärung abgeben«, sagte Jim West, der politische Redakteur. Allgemeines Stöhnen erhob sich.
»Ich bin nicht an Playfords Ergüssen interessiert, es sei denn, er gibt seinen Rücktritt bekannt«, brummte Frank. »Wenn es die übliche Tour ist, sich wichtig zu machen, und Playford wieder mal nichts als falsche Zahlen herunterrasselt, was er angeblich alles für das hiesige Gemeinwohl geleistet hat, dann bringen Sie’s auf einer Spalte auf Seite elf. – Wie sieht’s im Sport aus, Harry?«
Ein leicht übergewichtiger Mann, der in der Ecke gegenüber von Keith saß, blinzelte und wandte sich einem jungen Mann zu, der hinter ihm hockte, vermutlich ein Volontär. Der junge Mann flüsterte Harry etwas ins Ohr.
»Ach, ja«, sagte der Sportreporter, »irgendwann im Laufe des Tages wird die Aufstellung der Nationalmannschaft für das Spiel am Donnerstag gegen England bekanntgegeben.«
»Sind Spieler aus Adelaide dabei?«
Keith hörte während der gut eine Stunde dauernden Redaktionskonferenz stumm zu, obwohl er sich dann und wann gern zu Wort gemeldet hätte, da einige Fragen unbeantwortet blieben. Als die Redakteure schließlich gegangen waren, zeigte er Frank die Notizen, die er sich im Taxi gemacht hatte. Der Chefredakteur notierte sich die Zahlen auf der Rückseite von Keith’ Ticket und versprach, sich eingehend damit zu befassen, sobald er eine Verschnaufpause habe. Ohne sich weiter damit auseinanderzusetzen, legte er Keith’ Notizen in die Ablage mit der Aufschrift »Ausgang«.
»Kommen Sie jederzeit zu mir, wenn Sie sich auf den neuesten Stand bringen wollen, Keith«, sagte er. »Meine Tür steht Ihnen stets offen.« Townsend nickte. Als er sich zum Gehen wandte, fügte Frank hinzu: »Sie wissen ja, daß Ihr Vater und ich immer gut miteinander ausgekommen sind. Bis vor kurzem ist er mindestens einmal im Monat zu einer Besprechung von Melbourne herübergeflogen.«
Townsend lächelte und schloß die Tür zum Büro des Chefredakteurs leise hinter sich. Wieder schritt er durch die Reihen klappernder Schreibmaschinen hindurch und nahm den Fahrstuhl in die oberste Etage.
Ein Schauder lief ihm über den Rücken, als er das Büro seines Vaters betrat. Zum erstenmal wurde ihm deutlich bewußt, daß er nun keine Chance mehr hatte, seinem alten Herrn zu beweisen, was für ein würdiger Nachfolger er werden würde. Er schaute sich im Zimmer um, bis sein Blick auf dem Bild seiner Mutter haften blieb, das auf dem Schreibtisch stand. Keith lächelte bei dem Gedanken, daß sie die einzige war, die nicht befürchten mußte, in nächster Zeit durch jemand anderen ersetzt zu werden.
Ein Hüsteln erklang, und Keith drehte sich um. Miss Bunting stand in der Tür. Sie war siebenunddreißig Jahre lang die Sekretärin seines Vaters gewesen. Als Kind hatte Keith oft gehört, wie seine Mutter Miss Bunting als »Winzling« bezeichnet hatte. Selbst wenn man ihren ordentlich gesteckten Haarknoten mitrechnete, brachte sie es nicht mal auf eins fünfundfünfzig. Nie hatte Keith sie mit einer anderen Frisur gesehen als mit diesem hochgesteckten Dutt; denn auch nach der Mode hatte sie sich nie gerichtet. Ihr langer, weiter Rock erlaubte nur einen flüchtigen Blick auf ihre Fußgelenke, und ihre schlichte Strickjacke aus Wolle war stets bis zum Hals geschlossen. Sie trug weder echten Schmuck noch Modeschmuck, und von Nylonstrümpfen hatte sie möglicherweise noch nie etwas gehört.
»Willkommen daheim, Mr. Keith«, begrüßte sie ihn. Die vierzig Jahre, die Miss Bunting bereits in Adelaide lebte, hatten ihren schottischen Akzent nicht gemindert. »Ich bin gerade damit fertig geworden, alles in Ordnung zu bringen, damit es für Ihre Rückkehr bereit ist. Tja, mir steht es zwar bald zu, in Rente zu gehen, aber ich hätte natürlich vollstes Verständnis dafür, wenn Sie nicht so lange warten möchten und gleich jemand anderes einstellen wollen.«
Townsend hatte das Gefühl, daß Miss Bunting jedes Wort dieser kleinen Rede geprobt hatte und entschlossen gewesen war, sie zu halten, ehe er Gelegenheit hatte, von sich aus etwas zu sagen. Er lächelte sie an. »Ich habe nicht die Absicht, Sie durch irgendjemanden zu ersetzen, Miss Bunting.« Townsend hatte keine Ahnung, wie sie mit Vornamen hieß; er wußte nur, daß sein Vater sie »Bunty« gerufen hatte. »Auf eine Änderung lege ich allerdings Wert. Sagen Sie einfach nur Keith zu mir,

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