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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imperium
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nicht sehen, weil er den Kopf nicht hob und so tat, als wäre er völlig in die Anzeigen vertieft. Er strich eine an; dann blickte er zum Chefredakteur auf und reichte ihm ein Blatt Papier. »Ich möchte, daß Sie dieses Schreiben von Jervis, Smith & Thomas morgen auf der Titelseite bringen, Frank. Und spätestens in einer Stunde habe ich dreihundert Worte für den Leitartikel.«
»Aber…«, wandte Frank ein.
»Und graben Sie das scheußlichste Bild von Sir Colin Grant aus dem Archiv aus und setzen es neben das Schreiben seiner Anwälte.«
»Aber ich wollte den morgigen Leitartikel dem TaylorProzeß widmen. Der Mann ist unschuldig, und die Gazette ist als Zeitung bekannt, die sich für Gerechtigkeit einsetzt.«
»Die Gazette ist auch als Zeitung bekannt, die an Umsatz verliert«, sagte Townsend. »Wie auch immer – der TaylorProzeß ist Schnee von gestern. Meinetwegen können Sie ihm soviel Platz widmen, wie Sie möchten, aber morgen steht er nicht auf der Titelseite.«
»Sonst noch was?« fragte Frank sarkastisch.
»Ja«, antwortete Townsend gelassen. »Ich möchte das Layout der Titelseite auf meinem Schreibtisch haben, bevor ich heute abend Feierabend mache.«
Frank stapfte wütend und ohne ein weiteres Wort aus dem Büro.
»Schicken Sie als nächsten den Leiter der Anzeigenabteilung zu mir«, bat Townsend Bunty. Er öffnete den Ordner mit Harris’ Kostenaufstellung, die dieser einen Tag zu spät abgeliefert hatte, und blickte auf die schlampig zusammengestellten Zahlen. Die Besprechung mit Harris erwies sich sogar als noch kürzer als die mit Bailey. Während Harris seinen Schreibtisch räumte, bestellte Townsend den stellvertretenden Vertriebsleiter, Mel Carter, zu sich.
Als der junge Mann ins Büro trat, verriet seine Miene, daß er ebenfalls damit rechnete, umgehend seinen Schreibtisch räumen zu müssen.
»Setzen Sie sich, Mel«, forderte Townsend ihn auf. Er blickte in die Personalakte des jungen Mannes. »Wie ich sehe, sind Sie erst vor kurzem auf eine dreimonatige Probezeit zu uns gekommen. Ich möchte von Anfang an klarstellen, daß es mich nicht interessiert, wie lange die Mitarbeiter bei uns sind, sondern lediglich die Ergebnisse, die sie erbringen. Sie haben neunzig Tage, von heute an gerechnet, sich als Leiter der Anzeigenabteilung zu bewähren.«
Der junge Mann war überrascht, aber auch sichtlich erleichtert.
»Sagen Sie mal, Frank, wenn Sie an der Gazette irgend etwas ändern könnten, was würden Sie sich vornehmen?« fragte Townsend.
»Die letzte Seite«, kam Mels Antwort wie aus der Pistole geschossen. »Ich würde die Kleinanzeigen auf eine der Innenseiten verlegen.«
»Warum?« wollte Townsend wissen. »Die letzte Seite bringt uns am meisten ein – knapp über 3.000 Pfund am Tag, wenn ich mich recht entsinne.«
»Ich weiß«, entgegnete Mel. »Aber der Messenger bringt den Sport seit kurzem auf der letzten Seite und hat uns seither 10.000 Leser abspenstig gemacht. Inserenten sind an der Auflagenhöhe interessiert, nicht daran, auf welcher Seite ihre Anzeige erscheint. Ich könnte Ihnen bis heute um achtzehn Uhr genaue Angaben und Zahlen vorlegen, wenn es Sie überzeugen würde.«
»Das würde es allerdings«, erwiderte Townsend. »Und falls Sie noch weitere interessante Vorschläge haben, dann kommen Sie damit gleich zu mir. Sie werden feststellen, daß meine Tür stets für Sie offen ist.«
Es war eine ganz neue Erfahrung, jemanden mit einem Lächeln das Büro verlassen zu sehen. Bunty kam herein, und Townsend blickte auf die Uhr.
»Sie müssen jetzt los, wenn Sie zum Lunch mit dem Vertriebsleiter des Messenger rechtzeitig da sein wollen«, mahnte Bunty.
»Ich frage mich, ob ich’s mir leisten kann«, murmelte Townsend.
»O ja«, meinte Bunty. »Ihr Vater fand den Caxton Grill gut und preiswert. Das Pilligrinis hingegen hielt er für extravagant. Er hat es nur mit Ihrer Mutter besucht, nie mit Kunden oder Mitarbeitern.«
»Ich mache mir nicht um die Preise in den Restaurants Gedanken, Bunty, sondern darüber, wieviel der Mann verlangen wird, falls er bereit ist, beim Messenger zu kündigen und zu uns zu kommen.«
    Townsend wartete eine Woche, bevor er Frank Bailey anrief und ihm mitteilte, daß die Kleinanzeigen nicht mehr auf der letzten Seite erscheinen würden.
    »Aber die Kleinanzeigen erscheinen seit über siebzig Jahren auf der letzten Seite!« entgegnete der Chefredakteur.
»Wenn das stimmt, gibt es gar keinen besseren Grund, sie auf eine andere Seite zu setzen.«
»Aber unsere

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