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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Aufstieg
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Salmon diese Art von Mädchen. Ich warnte Guy, als ich ihn das folgende Wochenende ein paar Minuten allein hatte, darauf zu achten, daß ihn jemand wie Miss Salmon auf keinen Fall an die Angel bekam, weil ihm doch klar sein müsse, was er für ein Fang für eine aus ihrem Milieu wäre.
    Guy lachte über diese Vorstellung und versicherte mir, daß er keine ernsten Absichten auf die Bäckerstochter habe. Außerdem, erinnerte er mich, würde er bald nach Poona versetzt, also käme eine Heirat überhaupt nicht in Frage. Er mußte jedoch gespürt haben, daß ich noch nicht völlig beruhigt war, denn nach kurzer Überlegung fügte er hinzu: »Es interessiert dich vielleicht, Mama, daß Miss Salmon mit einem Sergeanten vom Regiment geht, der offenbar ernste Absichten hat.«
    Und tatsächlich erschien Guy zwei Wochen später mit einer Miss Victoria Berkeley in Ashurst, die viel besser zu ihm paßte und deren Mutter ich seit Jahren kannte. Mit der Zeit hätte vielleicht sogar etwas Ernstes daraus werden können, wenn das Mädchen nicht noch vier Schwestern und einen verarmten Archidiakon zum Vater gehabt hätte.
    Um fair zu sein, nach diesem einen bedauerlichen Mal erwähnte Guy den Namen Rebecca Salmon in meiner Gegenwart nie wieder, und als er ein paar Wochen später nach Indien abreiste, nahm ich an, daß dieses Thema damit beendet sei.
    Als Nigel Sandhurst verließ, folgte er Guy nicht in das Regiment; denn es war inzwischen, während seiner zwei Jahre auf der Akademie, mehr als klar geworden, daß er für eine militärische Laufbahn nicht geeignet war. Doch Gerald gelang es, ihm eine Stellung bei einer Börsenmaklerfirma in der City zu verschaffen, deren Seniorpartner einer seiner Vettern war. Was ich hin und wieder von dort über ihn hörte, war nicht sehr ermutigend, aber nachdem ich Geralds Vetter gegenüber erwähnt hatte, daß ich später einmal jemanden für die Verwaltung von Großvaters Anlagen brauchen würde, stieg Nigel die Erfolgsleiter in der Firma doch allmählich hoch.
    Es dürfte etwa sechs Monate später gewesen sein, daß Lieutenant-Colonel Sir Danvers Hamilton einen Brief für Gerald in den Kasten von Chester Square 19 steckte. Kaum hatte Gerald mir erzählt, daß Hamilton ihn in einer privaten Angelegenheit sprechen wollte, ahnte ich Böses. Im Lauf der Jahre hatte ich viele Offizierskameraden von Gerald kennengelernt, deshalb wußte ich, wie man sie nehmen mußte. Gerald andererseits war sehr naiv in persönlichen Dingen und stets bereit, anderen in Zweifelsfällen zu glauben. Ich schaute sofort nach, wann mein Gemahl in der kommenden Woche an Unterhaussitzungen teilnehmen mußte, und sorgte dafür, daß er Sir Danvers für Montag um achtzehn Uhr einlud, denn ich wußte natürlich, daß er die Einladung in letzter Minute wegen der Unterhaussitzung würde absagen müssen.
    Kurz nach siebzehn Uhr an dem Tag rief Gerald mich an und erklärte mir, daß er nicht wegkönne, und ich möchte ihn doch entschuldigen. Eine Stunde später kam Sir Danvers am Chester Square an. Nachdem ich die Abwesenheit meines Gemahls entschuldigt und erklärt hatte, gelang es mir, Hamilton dazu zu bringen, mir zur Übermittlung an Gerald anzuvertrauen, was er ihm hatte sagen wollen. Er sagte, daß Miss Salmon ein Kind bekäme, und natürlich fragte ich, wieso das Gerald oder mich interessieren sollte. Nach kurzem Zögern ließ er durchblicken, daß Guy der Vater wäre. Mir wurde sofort bewußt, daß solche Verleumdungen, falls sie je Guys Offizierskameraden in Poona zu Ohren kämen, seiner Laufbahn ungemein schaden könnten. Ich erklärte Hamilton, wie lächerlich das sei, und ersuchte ihn, das Haus zu verlassen.
    Beim Bridge in Celia Littlechilds Haus ein paar Wochen später erwähnte sie, daß sie ihren ersten Mann, von dem sie sicher gewesen war, daß er sie betrog, von einem Privatdetektiv namens Harris hatte überwachen lassen. Danach war ich einfach nicht mehr imstande, mich auf das Spiel zu konzentrieren, sehr zum Ärger meiner Partnerin.
    Zu Hause angekommen, suchte ich den Namen im Londoner Telefonbuch heraus. »Max Harris, Privatdetektiv, ehemals Scotland Yard – diskrete Ermittlungen.« Nachdem ich das Telefon ein paar Minuten nur angestarrt hatte, griff ich endlich nach dem Hörer und bat das Amt, mich mit Paddington 3720 zu verbinden. Ich mußte einige Sekunden warten, ehe sich jemand meldete.
    »Harris«, sagte eine mürrische Stimme ohne weitere
    Angaben.
»Ist dort die Detektei?« erkundigte ich mich und war

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