Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Aufstieg
Vom Netzwerk:
einen
Erzbischof war es ein sehr spitzbübisches Lächeln.
Der anglikanische Erzbischof wandte sich an mich.
»Würden Sie und Ihr Gemahl uns die Freude machen, zum
Dinner zu bleiben?«
Ich dankte ihm für die freundliche Einladung, entschuldigte
uns jedoch damit, daß wir bereits anderswo erwartet würden,
und verließen das Haus ebenso unauffällig, wie wir es betreten
hatten.
Als sich die Tür hinter uns schloß, war mir, als hörte ich den
Gastgeber sagen: »Sie haben Ihre Wette gewonnen, Pierre.«
    36
    »Zwanzigtausend Pfund?« sagte Becky, als sie vor Nummer 141 stehenblieb. »Das kann doch nicht Ihr Ernst sein!« »Soviel verlangt der Makler«, antwortete Tim Newman. »Aber der Laden kann doch höchstens dreitausend Pfund
wert sein!« meinte Charlie und starrte auf das einzige Haus des
Blocks, das ihm nicht gehörte. »Außerdem habe ich eine
schriftliche Vereinbarung mit Mr. Sneddles, daß …« »Nicht für die Bücher«, entgegnete der Bankier.
»Aber wir sind an den Büchern nicht interessiert«, erklärte
Becky, der jetzt erst auffiel, daß ihnen ein Vorhängeschloß mit
schwerer Kette den Zutritt verwehrte.
»Dann können Sie den Laden nicht übernehmen; denn ehe
nicht das letzte Buch verkauft ist, tritt Ihre Abmachung mit Mr.
Sneddles nicht in Kraft.«
»Was sind die Bücher denn wirklich wert?« erkundigte sich
Becky.
»Auf seine typische Weise hat Mr. Sneddles mit Bleistift
einen Preis in ein jedes gekritzelt«, antwortete Tim Newman.
»Sein Kollege Dr. Halcombe versicherte mir, daß das Gros
etwa fünftausend Pfund wert ist, mit der Ausnahme …« »Dann kaufen Sie das Ganze«, wies ihn Charlie an, »denn
wie ich Mr. Sneddles kannte, hat er alles eher niedriger
eingeschätzt. Becky kann die gesamte Sammlung dann später
versteigern. Auf diese Weise dürften wir höchstens tausend
zuviel bezahlen.«
»Mit der Ausnahme einer Erstausgabe von William Blakes
Songs of Innocence «, fügte Newman hinzu, »deren Wert auf
der Inventurliste mit fünfzehntausend Pfund angegeben ist.« »Fünfzehntausend Pfund zu einem Zeitpunkt, da ich jeden
Penny umdrehen muß. Wer hätte gedacht …?«
»Jemand, der wußte, daß Sie mit dem Bau Ihres Kaufhauses
nicht anfangen können, ehe Ihnen nicht auch dieser Laden
gehört?« meinte Newman.
»Aber wie konnte sie …?«
»Dieses Buch wurde jedenfalls ursprünglich in der
Buchhandlung Heywood Hill in der Curzon Street für den
fürstlichen Preis von vier Pfund und zehn Shilling erstanden,
und ich glaube, die Widmung löst das halbe Rätsel.« »Ich wette, von Mrs. Ethel Trentham«, brummte Charlie. »Nur knapp daneben. Wenn ich mich recht entsinne, lautete
sie: ›Von deinem Enkel Guy in Liebe, 9. Juli 1917.‹« Charlie und Becky starrten Tim Newman eine Zeitlang
stumm an, dann fragte Charlie: »Und was meinten Sie mit dem
›halben Rätsel‹?«
»Ich vermute, daß sie das Geld braucht«, antwortete der
Bankier.
»Wozu?« fragte Becky ungläubig.
»Damit sie Anteile von Trumper kaufen kann.«
Am 19. März 1948, zwei Wochen nachdem der Erzbischof nach Reims zurückgekehrt war, wurde der Presse der Ausgabebeginn für Trumper-Aktien bekanntgegeben und in The Times und der Financial Times ganzseitig dafür geworben. Alles, was Charlie und Becky nun noch tun konnten, war, auf die Reaktion zu warten. Innerhalb von drei Tagen nach der Bekanntgabe waren die Aktien bereits überzeichnet, und innerhalb einer Woche waren bei der Handelsbank gut doppelt so viele Zeichnungen als nötig eingegangen. Nachdem alle Zeichnungen gezählt waren, blieb lediglich ein Problem für Charlie und Tim Newman: die Aufteilung der Aktien. Man einigte sich darauf, daß jene, die einen größeren Anteil beantragt hatten, vorrangig behandelt werden sollten, denn das würde dem Vorstand leichten Zugang zur Majorität der Anteile
geben, sollte es in der Zukunft zu einem Problem kommen. Die einzige Zeichnung, die Tim Newman zu denken gab,
kam von Hambros & Co., die keinerlei Erklärung abgaben,
wieso sie einhunderttausend Anteile kaufen wollten, was sie in
den Besitz von zehn Prozent der Gesellschaft bringen würde.
Trotzdem empfahl Tim dem Vorsitzenden, dem Antrag
stattzugeben und Hambros & Co. einen Sitz im Vorstand
anzubieten. Charlie war damit einverstanden, aber erst
nachdem Hambros versichert hatte, daß die Zeichnung nicht
von Mrs. Trentham oder einem ihrer Bevollmächtigten kam.
Zwei weitere Gesellschaften hatten Anträge auf je fünf Prozent
der Anteile eingereicht: die Lebensversicherung Prudential,

Weitere Kostenlose Bücher