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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Aufstieg
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Trentham, ehemals bei den Royal Fusiliers, ermittelt werden, der bis vor kurzem in diesem Regiment in Indien diente.
    Cathy las die beiden Ausschnitte immer wieder. Konnte sie wirklich die Tochter eines Mannes sein, welcher versucht hatte, Sir Charles zu bestehlen, und der verantwortlich für den Tod seines zweiten Kindes war? Und was hatte es mit dem Bild auf sich? Wie war Mrs. Bennett in seinen Besitz gekommen? Wesentlicher noch, warum hatte Lady Trumper dieses anscheinend unwichtige Ölgemälde von einem unbekannten Künstler überhaupt in die Auktion aufgenommen? Cathy fand keine Antworten auf diese Fragen. Sie schloß das Album und schob es zurück unter den ganzen Stoß. Nachdem sie sich die Hände gewaschen hatte, wäre sie gern zu Mrs. Trumper hinuntergegangen und hätte ihr am liebsten die Fragen, eine nach der anderen, gestellt, aber sie wußte natürlich, daß das nicht möglich war.
    Als der Katalog fertiggestellt war und seit einer Woche verkauft wurde, rief Lady Trumper Cathy zu sich. Cathy konnte nur hoffen, daß man nicht auf einen schrecklichen Fehler gestoßen war oder auf nähere Angaben zu dem Bild der Jungfrau Maria mit Kind, die sie selbst hätte herausfinden und im Katalog berücksichtigen müssen.
    Als sie das Büro betrat, sagte Becky: »Das haben Sie gut gemacht.«
»Danke«, erwiderte Cathy, aber sie wußte nicht recht, wofür sie gelobt wurde.
»Ihr Katalog ist bereits ausverkauft, und die zweite Auflage ist im Druck.«
»Es tut mir nur leid, daß ich nichts über das alte Madonnenbild Ihres Gemahls finden konnte«, sagte Cathy und war erleichtert, daß Rebecca sie nicht deshalb gerufen hatte. Sie hoffte immer noch, ihre Chefin würde sie ins Vertrauen ziehen und ihr erzählen, wie Sir Charles zu dem Bild gekommen war, und vielleicht auch ein bißchen Licht auf die Verbindung zwischen den Trumpers und Captain Trentham werfen.
»Das wundert mich nicht«, erwiderte Becky, doch leider ohne jegliche Erklärung.
Wissen Sie, ich habe da einen Artikel in einem der alten Alben mit Zeitungsausschnitten gelesen, in dem etwas über Captain Trentham geschrieben wurde, und ich frage mich …, hätte Cathy gern gesagt, aber sie stand nur stumm da.
Becky fragte: »Möchten Sie bei der Auktion nächste Woche gern einen unserer Spotter machen?«
    Am Tag der italienischen Auktion war Cathy so nervös, daß sie zum Frühstück keinen Bissen hinuntergebracht hatte.
    Die Versteigerung begann, und Gemälde um Gemälde brachte mehr als den Schätzwert ein. Cathy war begeistert, als die Markusbasilika sogar den Rekord für einen Canaletto brach.
    Als Sir Charles’ kleines Ölgemälde dem Canaletto folgte, zog sich plötzlich ihr Magen zusammen. Es mußte wohl am Licht gelegen haben, das auf die Leinwand fiel, denn sie zweifelte in diesem Augenblick nicht im geringsten daran, daß es sich auch bei dem Madonnenbild um ein Meisterwerk handelte. Ihr erster Gedanke war, daß sie selbst mitbieten würde, wenn sie zweihundert Pfund besessen hätte.
    Der Tumult, der folgte, nachdem das kleine Gemälde von der Staffelei entfernt worden war, verstärkte Cathys Unbehagen noch. Sie fühlte, daß der Mann, der die Anschuldigung vorbrachte, durchaus recht damit haben könnte, daß das Bild ein echter Bronzino war. Sie hatte nie ein schöneres Beispiel seiner klassischen, pausbäckigen Babys mit den leuchtenden Heiligenscheinen gesehen. Lady Trumper und Simon gaben Cathy keine Schuld und versicherten allen, die fragten, daß das Bild eine Kopie und diese Tatsache der Galerie seit Jahren bekannt war.
    Als die Auktion schließlich zu Ende war, ging Cathy die Stückzettel durch, um sich zu vergewissern, daß sie in der richtigen Reihenfolge geordnet und, wichtiger noch, daß die Käufer auch leserlich eingetragen waren. Simon stand ein paar Schritt entfernt und erklärte gerade einem Galeristen, welche Bilder den Schätzwert nicht erreicht hatten und privat verkauft werden könnten. Sie erstarrte, als sie hörte, wie sich Lady Trumper an Simon wandte, kaum daß der Kunsthändler gegangen war, und sagte: »Da steckt wieder einmal dieses verdammte Weibsstück, die Trentham, dahinter. Haben Sie sie gesehen? Sie war hinten im Raum.« Simon nickte, sagte jedoch nichts.
    Etwa eine Woche nach dem Besuch des Erzbischofs von Reims lud Simon Cathy zum Dinner in seiner Wohnung in Pimlico ein. »Eine kleine Feier«, fügte er hinzu und sagte, daß alle kommen würden, die unmittelbar mit der italienischen Auktion zu tun gehabt hatten.
    Als

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