Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Aufstieg
Vom Netzwerk:
Guy dachte, obwohl es sein Kind war, das sie bald auf die Welt bringen würde. Es machte sie auch verlegen, daß die meisten Charlie für den Vater hielten, schon gar, weil er es nie verneinte, wenn man ihn fragte.
    Unterdessen hatte Charlie wieder ein Auge auf zwei Läden geworfen, deren Besitzer, wie er fand, bald zum Verkauf bereit sein würden, aber Daphne wollte von weiteren Transaktionen nichts wissen, ehe nicht das Kind geboren war.
    »Ich will nicht, daß Becky in irgendwelche deiner dubiosen Geschäfte verwickelt wird, bevor nicht das Kind da ist und sie ihre Prüfungen geschafft hat, ist das klar?«
    »Jawohl, Madam«, sagte Charlie und schlug die Hacken zusammen. Er erwähnte nicht, daß Becky erst vergangene Woche einen Vertrag mit Mr. Sneddles abgeschlossen hatte, wonach ihm die Buchhandlung nach dem Tod des Alten gehören würde. Da war nur eine Klausel, über die er absolut nicht begeistert war, denn er hatte keine Ahnung, wie er die vielen Bücher loswerden sollte.
    »Miss Becky hat gerade angerufen«, flüsterte Bob eines Nachmittags seinem Chef ins Ohr, als Charlie im Laden bediente. »Sie bittet, daß Sie gleich hinüberkommen. Sie glaubt, daß es losgeht.«
    Charlie zog seine Schürze aus. »Aber das Baby soll doch erst in zwei Wochen kommen!«
»Ich kann bloß sagen, daß sie gesagt hat, Sie sollen sich beeilen.«
»Hat sie schon nach einer Hebamme geschickt?« Charlie ließ seine Kundin stehen und langte nach seinem Mantel.
»Ich habe keine Ahnung, Sir.«
»Kümmern Sie sich um den Laden, ich komme vielleicht heute nicht mehr her.« Charlie achtete nicht auf die anstehenden Kunden, die alle lächelten, als er hinausstürmte. Er raste die Straße hinunter zu Nummer 97 und die Treppe hinauf, stieß die Tür auf und marschierte in Beckys Schlafzimmer.
Er setzte sich neben sie auf das Bett und hielt ihre Hand. Und eine Zeitlang schwiegen sie beide.
Schließlich fragte er: »Hast du nach der Hebamme geschickt?«
»Sie ist schon da«, ertönte eine Stimme hinter ihm, und eine dicke Frau betrat das Zimmer. Sie trug einen alten schwarzen Regenmantel, der ihr zu klein war, und hielt eine große schwarze Ledertasche in der Hand. Nach ihrem wogenden Busen zu schließen, hatte das Treppensteigen sie angestrengt. »Ich bin Mrs. Westlake vom St. Stephen’s Hospital«, stellte sie sich vor. »Hoffentlich habe ich’s noch rechtzeitig geschafft.« Becky nickte, und die Hebamme wandte sich an Charlie. »Kochen Sie Wasser, schnell!« Ihre Stimme klang, als wäre sie es gewöhnt, daß man ihr nicht widersprach. Wortlos sprang Charlie vom Fußende des Bettes auf und verließ das Zimmer.
Mrs. Westlake stellte ihre Tasche auf den Boden und nahm Beckys Puls. »In welchem Abstand kommen die Wehen?« erkundigte sie sich.
»Zuletzt etwa zwanzig Minuten«, antwortete Becky.
»Ausgezeichnet. Dann brauchen wir nicht mehr lange zu warten.«
Charlie kehrte mit einer Schüssel heißen Wassers zurück. »Kann ich sonst noch was tun?« fragte er.
»Aber ja. Ich brauche jedes saubere Handtuch, das Sie auftreiben können, und ich hätte nichts gegen eine Tasse Tee.«
Charlie rannte wieder aus dem Zimmer.
»Werdende Väter sind schrecklich aufgeregt«, sagte Mrs. Westlake. »Das beste ist, sie auf Trab zu halten.« Becky wollte sie gerade über Charlie aufklären, als die Wehen wieder einsetzten. »Atmen Sie tief und langsam, meine Liebe«, riet ihr Mrs. Westlake mit sanfterer Stimme.
In diesem Moment kam Charlie mit drei Handtüchern und einem Kessel dampfenden Wassers herein.
Ohne sich nach ihm umzudrehen, befahl Mrs. Westlake: »Legen Sie die Handtücher auf die Kommode und gießen Sie das Wasser in die größte Schüssel, die Sie finden können. Stellen Sie den Kessel dann gleich wieder auf, damit immer genügend heißes Wasser da ist, wenn ich danach rufe.« Charlie verschwand wieder wortlos.
»Ich wollte, ich könnte ihn dazu bringen«, keuchte Becky bewundernd.
»Oh, denken Sie sich nichts dabei, meine Liebe. Bei meinem eigenen Mann schaffe ich es auch nicht, dabei haben wir sieben Kinder.«
Zwei Minuten später stieß Charlie die Tür mit dem Fuß auf und schleppte eine Schüssel mit dampfendem Wasser zum Bett.
»Auf das Tischchen!« Mrs. Westlake deutete neben sich. »Und vergessen Sie meinen Tee nicht. Danach brauche ich noch mehr Handtücher.«
Becky stöhnte laut.
»Halten Sie meine Hand, und atmen Sie weiter ganz tief«, sagte die Hebamme. Charlie kehrte bald mit einem neuen Kessel voll heißem Wasser zurück und

Weitere Kostenlose Bücher