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Archer, Jeffrey

Archer, Jeffrey

Titel: Archer, Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abels Tochter
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an Richard und küßte ihn.
    Kaum war Richard wieder in New York, als er Cartier in London anrief. Er sagte genau, was er haben wollte, und verlangte, daß es in achtzehn Tagen fertiggestellt sein müsse.
    Für Richard war es an der Zeit, den Jahresbericht für die Bank vorzubereiten. Die roten Zahlen des Afrika-Kredites machten ihn wütend. Ohne sie hätte Lester einen gesunden Gewinn aufgewiesen; so aber war seine Hoffnung, Jake Thomas’ Gewinn im ersten Jahr zu übertreffen, dahin. Die Aktionäre würden, verglichen mit 1970, nur einen saftigen Verlust in Erinnerung behalten.
    Richard verfolgte Florentynas Neun-Städtereise genau und versuchte, sie in jeder Hauptstadt wenigstens einmal telefonisch zu erreichen. Sie schien mit fast allem, was sie sah, zufrieden, und obwohl sie ein paar Veränderungen im Sinn hatte, mußte sie zugeben, daß die europäischen Direktoren die Hotels gut führten. Ihr Wunsch nach einer besseren Architektur der Gebäude verursachte allerdings Mehrkosten. Als sie aus Paris anrief, teilte ihr Richard mit, daß William einen Preis in Mathematik bekommen habe und jetzt bestimmt in St. Pauls aufgenommen werden würde. Seit dem Vorfall mit dem heißen Wasser hatte sich auch Annabel in der Schule bemüht und war nicht mehr unter den Schlechtesten ihrer Klasse. Florentyna hielt das für die wichtigste Neuigkeit.
    »Wo bist du als nächstes?«
    »In London.«

    »Fein, ich glaube, ich kenne jemanden, den du von dort wirst anrufen wollen.«
    Er schmunzelte und ging fröhlicher zu Bett als sonst.
    Er hörte von Florentyna früher als erwartet. Am nächsten Morgen um sechs schlief Richard noch fest und träumte von einem Duell mit Major Abanjo. Richard drückte ab und feuerte. Dann klingelte das Telefon. Er wachte auf und griff in der Erwartung nach dem Hörer, General Abanjos letzte Worte zu hören.
    »Ich liebe dich.«
    »Was?«
    »Ich liebe dich.«
    »Jessie, weißt du, wie spät es ist?«
    »Kurz nach zwölf.«
    »In New York ist es acht Minuten nach sechs.«
    »Ich wollte dir bloß sagen, wie mir die Brillantbrosche gefällt.«
    Richard lächelte zufrieden.
    »Ich werde sie tragen, wenn ich mit Sir Colin und Lady Dudley mittagessen gehe. Sie können jeden Moment da sein, um mich ins Mirabell zu führen, also leb wohl. Ich spreche dich morgen – für mich heute.«
    »Du bist verrückt.«
    »Übrigens, falls es dich interessieren sollte: in den Mittagsnachrichten wurde mitgeteilt, daß ein gewisser General Abanjo irgendwo in einem zentralafrikanischen Land im Zuge einer Konterrevolution getötet wurde. Der alte König kehrt morgen zurück und wird als Held gefeiert.«
    »Was?«
    »Der König gibt eben ein Interview. Ich wiederhole, was er gerade sagt: ›Meine Regierung beabsichtigt, die Schulden gegenüber unseren Freunden in der westlichen Welt zu begleichen.‹«
    »Was?« wiederholte Richard.
    »Jetzt, da er die Krone wieder auf dem Kopf hat, sieht er sehr sympathisch aus. Gute Nacht, Mr. Kane. Schlafen Sie gut.«
    Zur selben Zeit, als Richard in seinem Bett fast Purzelbäume schlug, klopfte es an Florentynas Tür, und Sir Colin und Lady Dudley betraten die Suite.
    »Fertig, junge Dame?« fragte Sir Colin.
    »Natürlich«, erwiderte Florentyna.
    »Sie sehen überaus zufrieden aus. Die Wiedereinsetzung König Erobos hat Rosen auf ihre Wangen gezaubert.«
    »Sie sind ausgezeichnet informiert, Sir Colin, das ist jedoch nicht der Grund«, sagte Florentyna und blickte auf die vor ihr liegende Karte:
    Ich hoffe, das ist eine annehmbare Sicherheit für die Rückgabe von sechsundfünfzig Dollar plus Zinsen.
    Mr. Kane

    »Sie haben da eine reizende Brosche«, bemerkte Lady Dudley. »Es ist ein kleiner Esel, nicht wahr? Hat er eine besondere Bedeutung?«
    »Natürlich, Lady Dudley. Er besagt, daß der, der sie mir schenkte, wieder Nixon wählen wird.«
    »Dann müssen Sie ihm als Gegengeschenk Manschet-tenknöpfe mit Elefanten darauf schenken«, sagte Sir Colin.
    »Richard hat recht: man darf die Briten nie unterschätzen«, sagte Florentyna.

    Nach dem Lunch rief Florentyna Miss Tredgold in ihrer Schule an. Es zeigte sich, daß Miss Tredgold über den Tod General Abanjos bereits informiert war, sich aber mehr für William und Annabel interessierte. Florentynas zweiter Anruf galt Sotheby; dann ging sie selbst hin und sprach mit einem der Abteilungsleiter.
    »Es kann Jahre dauern, bevor ein solches Sammlerobjekt unter den Hammer kommt, Mrs. Kane«, erklärte ihr der Fachmann.
    »Das macht nichts«,

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