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Archer, Jeffrey

Archer, Jeffrey

Titel: Archer, Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abels Tochter
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großen Buchstaben »Made in England« stand.
    »Sie sind heute nicht ganz auf der Höhe, nicht wahr, Mr.

    Kane? Übrigens ist der Astronaut Neil Armstrong rascher zurückgekehrt als du. Vielleicht sollten wir ihn auffordern, in den Aufsichtsrat einzutreten?«

    Am nächsten Morgen las Richard Vermont Roysters Artikel im Wall Street Journal:

    Mr. Richard Kane scheint es kampflos gelungen zu sein, Präsident der Lesterbank zu werden. Bei der außerordent-lichen Versammlung kam es zu keiner Abstimmung. Er wurde von dem scheidenden Präsidenten, Jake Thomas, als Nachfolger vorgeschlagen, und der Vorschlag wurde einstimmig angenommen.
    Viele der anwesenden Aktionäre erwähnten die Tradition und das Berufsethos des verstorbenen Präsidenten William Lowell Kane, des Vaters des neuen Präsidenten.
    An der New Yorker Börse stiegen die Lesteraktien um zwei Punkte.
    »Das ist das letzte, was wir von Jake Thomas hören werden«, sagte Florentyna.

24
    Vor diesem Morgen hatte Richard nie von Major Abanjo gehört und auch sonst niemand in Amerika, außer jenen, die sich besonders für die Angelegenheiten Nambawes, des kleinsten Staates in Zentralafrika, interessierten.
    Dessenungeachtet war Major Abanjo daran schuld, daß Richard zum wichtigsten Termin dieses Tages, nämlich zur Feier des elften Geburtstags seines einzigen Sohnes, zu spät kam.
    Als Richard seine Wohnung in der 64. Straße betrat, wurde Major Abanjo sofort aus seinen Gedanken verdrängt; Annabel hatte vor ein paar Minuten den Inhalt einer Teekanne über Williams Hand gegossen, weil man sich zu wenig um sie kümmerte. Daß der Tee kochend heiß war, hatte sie nicht gemerkt. Carol war in der Küche und sah nach der Geburtstagstorte. Jetzt, da William aus vollem Hals schrie und die anderen Kinder nach Hause geschickt werden mußten, kümmerte man sich noch weniger um Annabel. Kurz darauf schrie auch Annabel, weil Richard sie übers Knie legte und mit einem Pantoffel verprügelte. Dann wurden beide Kinder ins Bett gesteckt –
    William mit zwei Aspirin und einem Eiswickel, damit er einschlafen konnte, Annabel zur Strafe. Elf Kerzen brannten bis zur Glasur der riesigen Torte hinab, die niemand anrührte.
    »William wird sein Leben lang eine Narbe an der rechten Hand haben«, sagte Florentyna, nachdem sie sich versichert hatte, daß ihr Sohn eingeschlafen war.
    »Aber er hat es wie ein Mann ertragen.«
    »Das finde ich nicht«, erwiderte Florentyna, »er hat kein einziges Mal gemurrt.«

    »Wäre ich rechtzeitig gekommen, wäre das alles nicht passiert.«
    Richard ignorierte ihre Bemerkung. »Zum Teufel mit dem Major Abanjo.«
    »Wer ist Major Abanjo?« erkundigte sich Florentyna.
    »Ein junger Offizier, der hinter dem Umsturz in Nambawe steckt.«
    »Wie kann dich ein kleiner afrikanischer Staat daran hindern, pünktlich zu Williams Geburtstagsfeier zu kommen?«
    »Dieser kleine afrikanische Staat hat 1966 von der Lesterbank einen Kredit mit fünf Jahren Laufzeit über dreihundert Millionen Dollar bekommen, und die Rückzahlung sollte in drei Monaten erfolgen.«
    »Heißt das, daß wir dreihundert Millionen Dollar verlieren?« fragte Florentyna entsetzt.
    »Nein, nein. Wir decken nur die ersten fünfzehn Prozent des Kredits, die restlichen fünfundachtzig Prozent wurden unter siebenunddreißig anderen Banken aufgeteilt.«
    »Können wir einen Verlust von fünfundvierzig Millionen verkraften?«
    »Ja, solange die Baron-Gruppe uns wohlgesinnt ist.«
    Richard lächelte seine Frau an. »Damit ist der Gewinn von drei Jahren beim Teufel, gar nicht zu reden von unserem angeschlagenen Prestige bei den anderen siebenunddreißig Banken und dem unvermeidlichen Fallen unserer Aktien morgen an der Börse.«
    Am nächsten Morgen fielen die Lesteraktien stärker, als Richard erwartet hatte, und zwar aus zwei Gründen.
    General Abanjo, der sich selbst zum Präsidenten von Nambawe ernannt hatte, verkündete, er habe nicht die Absicht, Verpflichtungen gegenüber »faschistischen Regimen« wie denen Amerikas, Englands, Frankreichs, Deutschlands und Japans einzuhalten. Richard fragt sich, wie viele russische Bankleute eben ein Flugzeug nach Zentralafrika bestiegen. Der zweite Grund wurde offenbar, als ein Reporter des Wall Street Journal Richard anrief und fragte, ob er etwas über den Umsturz zu sagen habe.
    »Kein Kommentar«, sagte Richard und versuchte so zu wirken, als sei ihm die ganze Episode nicht lästiger als ein Mückenstich. »Ich bin überzeugt, daß das Problem in den

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