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Archer, Jeffrey

Archer, Jeffrey

Titel: Archer, Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abels Tochter
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Kanes werden irgendwie überleben. Die Gruppe hat jetzt siebenundzwanzigtausend Angestellte; ich hoffe, wir finden zehn Männer, die dich ersetzen können.«
    »Danke, Mr. Kane. Aber ich kann doch nicht in Illinois wohnen, wenn du in New York wohnst?«
    »Das läßt sich arrangieren. Ich komme jedes Wochenende nach Chicago. Mittwoch abend kannst du nach New York fliegen. Da Carol sich entschlossen hat, bei uns zu bleiben, werden es auch die Kinder nicht zu sehr spüren.
    Wenn du gewählt wirst, nehme ich jeden Mittwoch abend einen Shuttle-Flug nach Washington.«
    »Du klingst, als hättest du dir das alles schon sehr genau überlegt, Mr. Kane.«

    Eine Woche später flog Florentyna nach Chicago und wurde auf dem Flughafen von Edward empfangen. Es regnete in Strömen, und der Wind war so stark, daß Edward, einen großen Schirm mit beiden Händen haltend, sie nur mit Mühe vor dem Regen schützen konnte.
    »Jetzt weiß ich, warum ich nach Chicago zurückwollte«, sagte Florentyna, als sie durchfroren und naß ins Auto kletterte. Auf der Fahrt erzählte ihr Edward etwas über die Leute, die sie erwarteten.
    »Sie alle arbeiten für die Partei und sind treue Anhänger, die nur von dir gelesen oder dich im Fernsehen gesehen haben. Sie werden erstaunt sein, daß du tatsächlich aus Fleisch und Blut bist wie sie.«
    »Wie viele werden kommen?«
    »Ungefähr sechzig. Siebzig wären außergewöhnlich.«
    »Und ich soll nicht mehr tun, als sie kennenlernen und ein paar Worte über meine politischen Ansichten sagen?«
    »Ja.«
    »Und dann kann ich wieder nach Hause fliegen?«
    »Ja, wenn du das willst.«
    Der Wagen hielt vor der demokratischen Parteizentrale von Cook County in der Randolph Street. Florentyna wurde von einer Mrs. Kalamich begrüßt, einer dicken, gemütlichen Dame, die sie in den großen Saal führte. Er war so voll, daß einige Leute stehen mußten; Florentyna war ein wenig bestürzt. Als sie eintrat, begannen alle Beifall zu klatschen.
    »Du hast gesagt, es würden nur ein paar Leute da sein, Edward«, flüsterte sie.
    »Ich bin ebenso erstaunt wie du. Ich habe höchstens siebzig erwartet, nicht dreihundert.«
    Als Florentyna den Komiteemitgliedern vorgestellt und zum Podium geführt wurde, war sie auf einmal nervös. Sie saß neben Edward, merkte, wie kalt der Raum war, sah die Hoffnung in den Augen der Leute, die kaum je die Privilegien genossen hatten, die sie selbst als selbstverständlich hinnahm. Wie anders war dieser Saal als ihr Konferenzzimmer, in dem Männer in elegant geschnittenen Anzügen vor dem Dinner Martini tranken.
    Zum erstenmal im Leben machte sie ihr Reichtum verlegen, und sie hoffte nur, daß niemand es merkte.
    Edward, der in der Mitte saß, stand auf.
    »Meine Damen und Herren, ich freue mich, Ihnen heute abend eine Frau vorzustellen, die die Bewunderung und die Hochachtung des amerikanischen Volkes gewonnen hat. Sie hat eines der größten finanziellen Unternehmen der Welt aufgebaut, und ich glaube, heute könnte sie eine politische Laufbahn von ähnlichen Dimensionen aufbauen.
    Ich hoffe, daß ihre Karriere heute abend in diesem Saal beginnen wird. Meine Damen und Herren – Mrs. Florentyna Kane.«
    Nervös stand Florentyna auf. Sie wollte, sie hätte ihre Rede sorgfältiger vorbereitet.
    »Mr. Winchester, ich danke Ihnen für Ihre freundlichen Worte. Es ist schön, wieder in Chicago zu sein, der Stadt meiner Kindheit, und ich bin gerührt, daß so viele von Ihnen an diesem kalten nassen Abend gekommen sind, um mich zu begrüßen.
    Ich bin, ebenso wie Sie alle, von unseren politischen Führern enttäuscht. Ich glaube an ein starkes Amerika, und wenn ich in die Politik ginge, würde ich mich an die Worte Franklin D. Roosevelts halten, die er vor dreißig Jahren in dieser Stadt ausgesprochen hat: ›Es gibt keine größere Berufung als den Dienst am Staat, an der Öffentlichkeit.‹ Mein Vater kam als polnischer Einwanderer nach Amerika, und nirgendwo anders als hier hätte er so erfolgreich werden können, wie er es wurde.
    Jeder von uns muß für das Land, das er liebt, tun, was in seinen Kräften steht; daß Sie mich aufgefordert haben, als Ihre Abgeordnete zu kandidieren, werde ich nie vergessen.
    Daß ich meine Entscheidung nicht auf die leichte Schulter nehmen werde, kann ich Ihnen versichern. Ich bin nicht hierhergekommen, um eine lange Rede zu halten, sondern um Fragen zu beantworten, die Ihnen wichtig erscheinen.«
    Sie setzte sich, und dreihundert Menschen klatschten

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