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Archer, Jeffrey

Archer, Jeffrey

Titel: Archer, Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abels Tochter
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Texas fortwährend anzugreifen?«
    »Das war Pech. Einer meiner jungen Referenten stellte fest, daß Danny aus Texas stammt. Wissen Sie aber auch, daß mehr als zwanzig Prozent der Einwohner von Texas trotz des Problems der illegalen Einwanderer ein jährliches Einkommen von weniger als…«
    »Ich weiß, ich weiß, Florentyna, aber Sie vergessen, daß mein Vizepräsident aus Houston stammt, und seit Danny One-Leg Schlagzeilen macht, hat er keine ruhige Minute mehr.«
    »Armer alter Pete«, sagte Florentyna. »Er ist der erste Vizepräsident, der sich nicht nur darüber den Kopf zerbrechen muß, wo er als nächstes speisen wird.«
    »Sie dürfen nicht ungerecht sein, Pete wird seiner Rolle gerecht.«
    »Sie meinen, er ist wichtig für das Gleichgewicht, damit Sie weiter im Weißen Haus bleiben können.«
    »Florentyna, Sie sind ein boshaftes Geschöpf, und ich sage Ihnen schon jetzt, daß ich meine nächste Pressekonferenz damit eröffnen werde, eine neue brillante Idee von mir zu erläutern.«
    »Sie hatten die Idee?«
    »Ja, wenn ich schon fortwährend im Kreuzfeuer stehe, muß ich auch etwas davon profitieren. Ich wiederhole: Ich hatte die großartige Idee, eine Kommission zur Untersuchung über den ›Mißbrauch von Fürsorgegeldern‹
    zu ernennen, und…«
    Der Präsident zögerte einen Moment »… Senatorin Kane hat sich bereit erklärt, den Vorsitz zu übernehmen. Kann ich Sie damit für ein paar Tage ruhig halten?«
    »Ja«, erwiderte Florentyna, »und ich werde Ihnen in einem Jahr meinen Bericht vorlegen, so daß Sie Ihren Wählern rechtzeitig vor den Wahlen Ihre Pläne auseinandersetzen können, wie Sie die Spinnweben der Vergangenheit wegfegen und einen ›Neuen Weg‹
    einschlagen wollen.«
    »Florentyna!«
    »Ich bitte um Entschuldigung, Mr. President. Das konnte ich mir nicht verkneifen.«
    Janet hatte keine Ahnung, woher Florentyna die Zeit nehmen wollte, eine so wichtige Kommission zu leiten.
    Schon jetzt konnte man nur, wenn man winzig klein schrieb, auf ihrem Terminkalender alle Termine unterbringen.
    »In den nächsten sechs Monaten mußt du mir täglich drei Stunden dafür freihalten«, ordnete Florentyna an.
    »Gern«, sagte Janet, »wie wäre es zwischen zwei und fünf Uhr früh?«
    »Ich hätte nichts dagegen, aber ich fürchte, unter diesen Umständen werden wir keine Mitglieder für unsere Kommission bekommen.«

    Florentyna lächelte. »Überdies werden wir neue Mitarbeiter brauchen.«
    Janet hatte alle durch Kündigungen freigewordenen Stellungen wieder besetzt. Sie fand einen neuen Pressesprecher, und vier weitere Rechtskonsulenten –
    junge Juristen von den besten Universitäten -, die eben jetzt an Florentynas Tür klopften. »Gott sei Dank kann die Baron-Gruppe all diese Ausgaben bestreiten«, fügte Janet hinzu.
    Kaum hatte der Präsident seinen Entschluß verkündet, als Florentyna sich an die Arbeit machte. Ihre Kommission bestand aus zwanzig Mitgliedern, dazu kamen elf professionelle Berater. In der Kommission selbst saßen zehn berufstätige Leute, die nie in ihrem Leben etwas mit Fürsorge zu tun gehabt hatten, während die anderen zehn arbeitslos waren oder eine Unterstützung bezogen. Danny, sauber rasiert und angetan mit dem ersten Anzug seines Lebens, wurde ganztägig als Berater angestellt. Die originelle Zusammensetzung der Kommission erstaunte ganz Washington. Senatorin Kanes
    »Parkbank-Berater« lieferten Stoff für zahllose Artikel.
    Danny One-Leg erzählte der Kommission Geschichten, die den berufstätigen Mitgliedern klarmachten, wie ernst das Problem war und wieviel Mißbrauch abgeschafft werden mußte, damit den wirklich Bedürftigen geholfen werden könne.
    Zu jenen, die von der Kommission befragt wurden, gehörten auch Matt the Grain, der jetzt auf Dannys Bank schlief, und Charlie Wendon, ein cleverer Gefängnisinsasse aus Leavenworth, der, nachdem Florentyna seine bedingte Haftentlassung erwirkt hatte, der Kommission schilderte, wie er jede Woche aus Fürsorgegeldern Tausende Dollars erhalten hatte, bevor die Polizei ihm auf die Schliche gekommen war. Der Mann hatte so viele falsche Namen angenommen, daß er seinen eigenen kaum mehr wußte; zu einem Zeitpunkt hatte er siebzehn Frauen, einundvierzig Kinder und neunzehn Eltern unterstützt, die alle nur im Computer für nationale Wohlfahrt existierten.
    Florentyna dachte zuerst, er übertreibe, bis er der Kommission vorführte, wie man den Präsidenten der Vereinigten Staaten als Arbeitslosen mit zwei Kindern und

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