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Archer, Jeffrey

Archer, Jeffrey

Titel: Archer, Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abels Tochter
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gehabt.«
    »Schon wieder, Henry? In Ihrem Alter sollten Sie vernünftiger sein. Wieviel brauchen Sie diesmal?«
    »Mit zehntausend wäre mir geholfen.«
    »Zehntausend?«
    Abel spuckte das Wort fast aus. »Wofür halten Sie mich? Für ein Goldbergwerk? Das letztemal waren es nur fünftausend.«
    »Die Inflation.«
    Henry lachte gequält.
    »Das ist das letzte Mal, verstanden?« sagte Abel und zückte sein Scheckbuch. »Sollten Sie noch einmal betteln kommen, sind Sie nicht mehr im Aufsichtsrat und verschwinden ohne einen Penny.«

    »Sie sind ein wahrer Freund, Abel. Ich schwöre, es wird sie nie mehr wiederholen – das verspreche ich Ihnen. Nie mehr.«
    Henry nahm eine Zigarre aus Abels Zigarrenschachtel und zündete sie an. Während ihrer zwanzigjährigen Zusammenarbeit hatte George das nie gewagt. »Danke, Abel. Sie werden es nicht bereuen.«
    An der Zigarre paffend, verließ Henry das Büro. Abel ließ George zu sich bitten.
    »Was war los?«
    »Ich hab zum letztenmal nachgegeben«, sagte Abel.
    »Weiß Gott, warum – es hat mich zehntausend gekostet.«
    »Zehntausend?«
    George seufzte tief. »Du kannst sicher sein, daß er wiederkommt. Darauf könnte ich wetten.«
    »Das würde ich ihm nicht raten. Ich habe genug von ihm. Was immer er in der Vergangenheit für mich getan hat, jetzt sind wir quitt. Gibt es etwas Neues von Florentyna?«
    »Ich habe ihr durch die Crocker National Bank den Kredit zukommen lassen«, sagte George. »Nächsten Montag kommt sie hin. Die Vereinbarung wird aussehen wie ein normaler Bankkredit, ohne besondere Vergünsti-gungen. Sie verlangen sogar ein halbes Prozent mehr als üblich, also kann sie keinen Verdacht schöpfen. Daß du für den Kredit bürgst, weiß sie allerdings nicht.«
    »Danke, George, genau, was ich wollte. Ich wette mit dir um zehn Dollar, daß sie den Kredit in zwei Jahren zurückgezahlt hat und nie mehr einen anderen brauchen wird. Berichte mir alles, was sie macht, George. Alles.«

    Am Montag suchte Florentyna drei Banken auf. Die Bank of California zeigte sich mäßig interessiert, Wells Fargo gar nicht und Crocker bat um ihren Rückruf. Richard war erstaunt und glücklich.
    »Welche Bedingungen wurden genannt?«
    »Die Bank of California will acht Prozent und die Depo-nierung des Pachtvertrages. Crocker will achteinhalb, den Pachtvertrag und meine Anteile an der Baron-Gruppe.«
    »Faire Bedingungen, wenn man bedenkt, daß du eine neue Kundin bist. Das heißt aber, daß du einen Bruttogewinn von mindestens fünfundzwanzig Prozent machen mußt, um keinen Verlust zu haben.«
    »Ich habe alles ausgerechnet, Richard, und ich hoffe, im ersten Jahr zweiunddreißig Prozent zu machen.«
    »Ich hab deine Zahlen gestern abend durchgelesen, Jessie, und glaube, du bist zu optimistisch. Das kannst du nicht erreichen. Meiner Ansicht nach wird deine Gesellschaft im ersten Jahr zwischen sieben- und zehntausend Dollar Verlust machen – also müssen wir hoffen, daß die Bank dir à la longue Chancen gibt.«
    »Genau das haben sie mir dort auch gesagt.«
    »Wann werden sie dir ihre Entscheidung mitteilen?«
    »Ende nächster Woche. Es ist schlimmer als das Warten auf Prüfungsergebnisse.«

    »Sie haben sich gut gemacht, Kane«, sagte der Direktor,
    »und ich werde der Personalabteilung empfehlen, Ihnen einen interessanteren Posten zu geben. Ich dachte an…«
    Das Telefon auf dem Schreibtisch des Direktors klingelte.
    »Es ist für Sie«, sagte er überrascht und reichte Richard den Hörer.
    »Die Bank of California sagt, die Kreditabteilung habe mich abgelehnt, aber Crocker sagte zu. Ach, Richard, ist das nicht herrlich?«
    »Ja, Ma’am, das sind wirklich gute Nachrichten«, erwiderte Richard und vermied es, den Direktor anzuschauen.
    »Es ist nett von Ihnen, das zu sagen, Mr. Kane. Ich habe aber auch ein soziologisches Problem und fragte mich, ob Sie mir da vielleicht helfen könnten.«
    »Wenn Sie so liebenswürdig sind, sich in die Bank zu bemühen, könnten wir alle Einzelheiten besprechen, Ma’am.«
    »Eine großartige Idee. Ich hatte immer schon Lust, in einem Banksafe inmitten von all dem Geld, geliebt zu werden.«
    »Ich gehe mit Ihrem Vorschlag konform, Ma’am. Ich werde Sie anrufen, um möglichst bald einen Termin zu fixieren.«
    »Warten Sie nicht zu lange, sonst transferiere ich mein Konto.«
    »Die Bank of America steht ihren Kunden jederzeit zu Diensten.«
    »Wenn man mein Konto betrachtet, merkt man wenig davon.«
    Am anderen Ende wurde aufgelegt.

    »Wo

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