Arctic Fire: Thriller (Ein Scarecrow-Thriller) (German Edition)
sagte Calderon. »Ich kann mir, ehrlich gestanden, nur schwer vorstellen, wie Sie damit noch weiterleben wollen. Soviel ich gehört habe, haben Sie natürlich Anstrengungen unternommen, das alles wiedergutzumachen; ich weiß, dass Sie sich einmal selbst umzubringen versucht haben – wie Ihr Vater, nicht wahr? –, aber unsere gute, alte Mother Newman hat Sie in letzter Sekunde davon abgebracht. Die Frage ist allerdings: W er wird Sie diesmal davon abbringen? «
Schofield biss auf das Holzstück zwischen seinen Zähnen. Tränen strömten über sein Gesicht.
Calderon grinste unbarmherzig. Seine hellen grauen Augen leuchteten diabolisch. »Captain Shane Schofield, Sohn eines brutalen Vaters, Geliebter einer todgeweihten Frau und jetzt Zeuge des Todes seiner treuesten Freundin. Betrachten Sie sich als gebrochenen Mann. Und das heißt: Jetzt ist der Moment für Sie gekommen zu sterben …«
»Sir!«, ertönte vom Ausgang eine laute Stimme.
Calderon und Schofield drehten die Köpfe. In der Tür stand ein Kämpfer der Army of Thieves.
»Was ist?«, rief Calderon.
»Wir haben sie! Die zwei Zivilisten mit den Urankugeln! Bad Willy hat sie gerade gefangen genommen! Er ist bereits auf dem Weg hierher mit ihnen!«
Im Grunde genommen war es zu Zacks und Emmas Festnahme fast genau so gekommen, wie Calderon es geplant hatte.
Nachdem sich die beiden im Steinbruch von Mother getrennt hatten, hatten sie verzweifelt nach einer Stelle gesucht, wo sie sich mit den zwei Urankugeln verstecken konnten.
Sie hatten den Fluss überquert und waren zum Flugplatz zurückgekehrt, wo auch mehrere Baracken standen: große langgezogene Unterkünfte, in denen in Sowjetzeiten die auf Dragon Island stationierten Truppen untergebracht waren.
Zack fand, dass sie geradezu ideal für ihre Zwecke waren: verwahrlost und verlassen und wahrscheinlich voller Stockbetten, Truhen und Spinde, Umkleideräume, Duschen und Toiletten, die viele Versteckmöglichkeiten boten.
Zack und Emma erreichten die erste Baracke und spähten durch ein Fenster vorsichtig nach drinnen …
… und sahen eine langbeinige Frau in Netzstrümpfen, hochhackigen Schuhen und schwarzer Spitzenunterwäsche, die eine Zigarette rauchte.
Zack runzelte die Stirn. »Was soll das jetzt wieder …«
Emma legte den Finger an ihre Lippen. »Schau. Da kommt noch eine.«
Eine zweite Frau betrat den Raum und stellte sich zu der anderen unter einen an der Wand befestigten Heizstrahler. Auch sie war stark geschminkt und trug nur Reizwäsche. Die beiden begannen sich in einer osteuropäischen Sprache zu unterhalten.
Emma schaltete als Erste. »Das sind Prostituierte …«
»Sechs Wochen in der Arktis sind eine lange Zeit«, sagte Zack. »Vor allem für eine Armee aus lauter Kriminellen. Solche Typen haben schließlich Bedürfnisse. Ihr Anführer hat wirklich an alles gedacht. Komm, lass uns in den anderen Baracken nachsehen.«
Leider hatten sie bei der zweiten Baracke nicht mehr Glück. Auch sie wurde eindeutig von der Army of Thieves genutzt. Im Moment war sie zwar leer, aber die Betten sahen alle benutzt aus, und viele Spinde standen halb offen. Hier konnten sie sich nicht verstecken.
Deshalb zogen sich Zack und Emma in einen der Hangars neben dem Rollfeld zurück.
In der riesigen Halle stand eine Antonow-Transportmaschine desselben Typs wie die An-12, die Schofield in den Fluss gelenkt hatte.
Zack spähte durch die offene Heckklappe des Flugzeugs. Im Frachtraum waren zahlreiche Kisten und mehrere große mit Planen zugedeckte Gegenstände.
»Sie haben ein zweites Flugzeug?«, flüsterte Emma erstaunt.
»Mit einer Menge Frachtgut, hinter dem man sich gut verstecken kann«, sagte Zack. »Los, schnell rein da!«
Sie liefen die offene Heckklappe hinauf in den Frachtraum der großen Transportmaschine und zogen sich in einer dunklen Ecke hinter einen Stapel Kisten zurück.
Hier bekamen sie wenig später über die Lautsprecheranlage des Hangars mit, wie zuerst Ironbark und dann Hartigan gefoltert wurde.
Aber es war Schofields Folter auf der Parrilla gewesen, die zur Entdeckung ihres Verstecks führte.
Sobald er die Abdrücke von Zacks Nike-Stiefeln entdeckt hatte, war Bad Willy nicht mehr zu bremsen.
Im Gegensatz zu Zack und Emma, die vollkommen kopflos geflohen waren, ging er sehr überlegt und methodisch vor. Zusammen mit seinen Männern suchte er systematisch und ohne Hast die gesamte Umgebung ab, bis sie einen weiteren Stiefelabdruck im Schnee entdeckten. So arbeiteten sie sich
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